Im Volvo E.R.B. Topspiel der Woche siegt der Berliner HC gegen die Zehlendorfer Wespen. Durch den Sieg von TuS Lichterfelde bleibt das Rennen um die Viertelfinalplätze weiter spannend. Im Süden kämpfen gleich vier Teams um die beiden Plätze, im Westen holt sich Köln durch den Erfolg über Düsseldorf die alleinige Tabellenführung. Die Spielberichte:
08. January 2023
Gruppe Nord
Der Spitzenreiter der Gruppe Nord, UHC Hamburg, hat in der 1. Bundesliga der Damen eine weitere Pflichtaufgabe erledigt. Gegen den Großflottbeker THGC war man mit 1:6 (0:3) klar überlegen: Auf einen Doppelpack von Sophie Stomps, per Strafecke und Siebenmeter (5. und 23., KE), folgten ein Tor von Amelie Wortmann (28.) und ein weiteres von Stomps (32.). Gegen Ende des dritten Viertels war dann endlich auch den Großflottbekerinnen ein Treffer vergönnt, Pia Freudenberger schoss das 1:4 aus Sicht der Gastgeberinnen. Zwei weitere Tore für den UHC besiegelten den 1:6 (0:3)-Endstand. Großflottbek hat indes weiterhin fünf Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz, der UHC Hamburg den ersten Tabellenplatz erfolgreich verteidigt.
Die Damen des Harvestehuder THC haben ihre Chance auf einen Viertelfinalplatz wahren können. Beim Tabellenschlusslicht des Hamburger Polo Club waren sie klar überlegen. Nach einem hektischen und temporeichen ersten Viertel gingen beide mit je einem Tor in die Viertelpause. Gleich nach Anpfiff des zweiten Abschnitts brachte Katharina Kiefer den HTHC in Führung, als sie einen Abschlag direkt am Schusskreis abfing und dann mit einem Rückhandschuss über die Torhüterin vollendete (16.). Auch wenn Polo bis zur Pause gut mithielt, waren die Gäste in der zweiten Hälfte überlegen und bauten ihren Vorsprung noch auf 3:8 (2:3) aus. Der Hamburger Polo Club bleibt durch diese Niederlage weiterhin als einzige Mannschaft aller Bundesligateams ohne Punktgewinn.
Club an der Alster gegen den Bremer HC. So lautete das letzte Spiel dieses Wochenendes, das am Sonntagabend in Hamburg angepfiffen wurde. Die Gastgeberinnen von Alster erwischten allerdings keinen guten Start, stattdessen ging der BHC durch Lena Frerichs in Führung (12., KE). Es entwickelte sich eine spannende Partie, die mit einem ausgeglichenen und gerechtfertigten 2:2 in die Pause ging. Im dritten Viertel zog der Club an der Alster das Tempo an und auf 6:4 davon. Sieben Minuten vor Ende kam aber wieder Bremen zum Zuge, die Gäste präsentierten sich absolut auf Augenhöhe und wollten sich keineswegs geschlagen geben: Ein Freischlag für Bremen sprang etwas glücklich von einem Alster-Schläger noch einmal in die Vorhand einer Bremer Spielerin, die Thora Schneider bediente (53.). Bremen setzte nun alles auf Ausgleich, aber ohne Torhüterin konnten sie eine Strafecke zum 7:5 (2:2)-Endstand von Viktoria Huse in der 59. Minute nicht mehr verteidigen.
Kommenden Freitag spielen der Club der Alster und der Hamburger Polo Club gegeneinander (13. Januar, 18:30 Uhr). Die beiden weiteren Partien der Gruppe Nord am Samstag lauten Bremer HC gegen Großflottbek (14. Januar, 15:00 Uhr) und UHC Hamburg gegen Harvestehude (16:00 Uhr).
Gruppe Ost
In der Partie zwischen TuS Lichterfelde und dem TC Blau-Weiss war das erste Tor in der ersten Minute für die Gäste auch gleichzeitig deren einziges (1.). TuSLi glich in der 20. Spielminute durch Chiara Gutsche aus, die ein Zuspiel von Janne Jungenkrüger über die Linie drückte. Erst in der Schlussphase belohnten sich die Gastgeberinnen dann für ihre zahlreichen erspielten Torchancen und gingen durch Gutsche in Führung (49.). Blau-Weiss legte ohne Torhüterin noch einmal alles daran auszugleichen, doch TuS Lichterfelde blieb souverän und erhöhte noch auf 5:1 (1:1). Durch den Erfolg hält TuSLi weiter Kontakt mit der Spitze, steht nun bei 15 Punkten aus sechs Spielen.
Im Volvo E.R.B. Topspiel der Woche boten die Zehlendorfer Wespen und die Damen vom Berliner HC lange Zeit ein enges Spiel, das allerdings ohne Tore auskommen musste und somit recht unspektakulär blieb. Erst spät drehte der BHC auf und konnte die Partie an sich reißen: Etwas glücklich fiel dabei das erste Tor des Tages, aus einer unübersichtlichen Situation im Schusskreis kam auf einmal Pahila Arnold zum Schuss – das 0:1 für den Berliner HC (42.). Nur eine Minute später war es Malin Stiebitz, die ihren BHC zur 0:2-Führung schoss. Erst jetzt im dritten Viertel war der Bann gebrochen und es wollten Tore fallen. Und auch im letzten Viertel, aber ausschließlich für die Gäste, denn defensiv ließ der Berliner HC keinen einzigen Gegentreffer zu. Das 0:3 fiel neun Minuten vor Ende der Partie: Anke Grueneberg war einen schönen Konter gelaufen und hatte im richtigen Moment das Abspiel auf Philine Drumm gefunden (51.). Mit einem Strafeckentor von Pahila Arnold, die das leere Tor vor sich hatte, da die Wespen ihre Torhüterin vom Feld genommen hatten, war der 0:4 (0:0) BHC-Sieg im Volvo E.R.B. Topspiel der Woche endgültig klar.
Das Duell der beiden Abstiegskandidaten Mariendorfer HC und Osternienburger HC endete mit 6:1 (3:0) für den MHC, der sich damit in der Tabelle etwas absetzen konnte und nun drei Punkte Vorsprung hat. Für Mariendorf war es der erste Saisonsieg. Die heute überragende Kerstin Witt, die vier der sechs Tore erzielte, brachte den MHC mit einem Dreierpack in der ersten Halbzeit auf Erfolgskurs. Den Ehrentreffer für Osternienburg erzielte Sandra Klemm in der 59. Spielminute. Osternienburg bleibt bei nur einem Punkt am Tabellenende.
Der Berliner HC trifft schon am Donnerstag im Nachholspiel auf TuS Lichterfelde (12. Januar, 20:15 Uhr). Zum regulären Spieltag am Samstag spielt dann der Mariendorfer HC gegen TusLi (13. Januar, 10:00 Uhr), Blau-Weiss beim BHC (12:00 Uhr) und der Osternienburger HC bei den Zehlendorfer Wespen (16:00 Uhr).
Gruppe Süd
In der Gruppe Süd hat der Münchner SC seine Viertelfinalambitionen untermauert. Im Heimspiel gegen den TSV Mannheim Hockey schlug man die Gäste mit 4:1 (1:0). Den Auftakt machte eine Strafecke von Jule Bleuel, die bereits gestern das 1:0 erzielt hatte (4., KE). Bis zum 2:0 dauerte es dann über eine halbe Stunde. Eingeleitet wurde es von der starken Bleuel, die nach einem tollen Solo nach links auf Philin Bolle ablegte, die wiederum Anna-Tizia Huckemann fand (39.). Im letzten Abschnitt legten Bleuel und Paula Nahr nach, ein Treffer von Greta Meissner (50.) machte keinen Unterschied mehr.
Spitzenreiter Mannheimer HC hat im Duell beim Rüsselsheimer RK Punkte liegen gelassen. Den MHC-Führungstreffer von Aina Lilly Kresken (9.) glich Viktoria Zimmermann für Rüsselsheim aus (13.). Die erneute Mannheimer Führung konterte Nationalspielerin Pauline Heinz mit zwei Treffern (35., KE und 44.). Beim 3:2 dribbelte sie sich aus der eigenen Hälfte bis vor das Tor und schloss flach ins lange Eck ab. Lange Zeit sah es nach einem Heimsieg für Rüsselsheim aus, aber Charlotte Gerstenhöfer rettet den MHC mit der Schlussecke: Ihr Schuss wurde von Torhüterin Chiara-Julie Demirarslan abgefälscht und flog beinahe in Zeitlupe über drei Verteidigerinnen hinweg als Bogenlampe noch in das Tor (60., KE). Ein bitteres 3:3 (1:2)-Remis aus RRK-Sicht, ein glückliches Ende für die Gäste aus Mannheim.
"Letztendlich ein glücklicher Punkt, wir waren heute langsam und behäbig."
Nicklas Benecke, Mannheimer HC
Tabellenschlusslicht Nürnberg hatte im Hinspiel nur knapp mit 1:2 (0:1) gegen die Feudenheimerinnen verloren und hatte heute die Chance, aber auch den Druck, mit einem Punktgewinn nicht den Anschluss an Rüsselsheim zu verlieren. Rüsselsheim hatte durch das Unentschieden gegen Mannheim drei Punkte Vorsprung auf den NHTC. Doch Feudenheim, die ihrerseits nicht den Anschluss an den zweiten Platz verlieren wollen, machte von Beginn an deutlich, wer das bessere Team an diesem Tag war: Drei Treffer in den ersten zehn Minuten gingen an den FHC. In den Vierteln zwei und drei kam Nürnberg aber immer besser ins Spiel und zeigte eine ansprechende Leistung. Und tatsächlich gelang in der 45. Minute der Ausgleich zum 5:5. Amrei Zaha schaffte es irgendwie aus dem Getümmel heraus, den Ball ins Tor zu bugsieren. Der FHC bewies in der Folge aber, dass mit ihnen zu rechnen ist, ließ sich nicht unterkriegen und erzielte noch vier weitere Treffer zum 9:6 (5:4)-Sieg.
"Dann haben wir irgendwie einen mega Bruch im Spiel wo wir ganz schlecht verteidigen."
Christian Wittler, Feudenheimer HC
Bereits am Mittwoch steigt in Mannheim das Derby zwischen dem MHC und dem TSVMH (11. Januar, 19:00 Uhr). Am Wochenende empfängt dann Feudenheim den MHC (14. Januar, 14:30 Uhr), Rüsselsheim misst sich mit dem Münchner SC (15:00 Uhr). Dazu ist der TSVMH beim Nürnberger HTC zu Gast (16:30 Uhr).
Gruppe West
Sechs Spiele, 16 Punkte, Platz eins und zwei, Düsseldorf und Köln. Ein 3:3-Remis im Hinspiel mit einem Last-Second Ausgleich durch Rot-Weiss. Das Duell um die Tabellenspitze in der Gruppe West könnte enger nicht sein, vielversprechender wohl auch nicht. Nach einem Pfostentreffer für Düsseldorf fiel dann auch direkt in der 5. Minute das erste Tor, aber nicht für den DHC, sondern für die Kölnerinnen, denn Sophie Prumbaum konterte direkt und führte den Ball aus der eigenen Hälfte bis vor das gegnerische Tor, wo sie Nathalie Kubalski keine Chance ließ. Für Düsseldorf glich Selin Oruz zwar aus (14.), aber Köln ging durch Katharina Hüls und Pia Maertens mit 3:1 in die Kabine. Düsseldorf kämpfte in der zweiten Halbzeit um den Anschluss, nahm die Torhüterin vom Feld und wurde aber nicht belohnt. Sara Strauss machte im Fallen den Treffer vom 3:2, aber Köln nutzte das leere Tor und erhöhte auf 4:2. Eine späte Strafecke durch Clara Ycart Canal, deren Schuss rechts oben im Tor einschlug, konnte nichts mehr an der 4:3 (3:1)-Niederlage für den DHC ändern.
Ein 4:2-Sieg im Hinspiel für Mülheim, Crefeld mit nur einem Punkt am Tabellenende – das war die Ausgangssituation vor der Begegnung zwischen Uhlenhorst Mülheim und dem CHTC. Die Crefelder Damen schafften es aber heute ihre beste Saisonleistung zu zeigen: Sie hielten defensiv über 60 Minuten stand und kassierten keinen Gegentreffer. Auf der anderen Seite lief es ebenfalls gut, denn man konnte zwei Tore erzielen und den so wichtigen 2:0 (1:0)-Sieg einfahren. Zunächst hatte Mia Rosser nach einem tollen Ballgewinn von Jule Hufer das frühe 1:0 erzielt (4.). Sieben Minuten vor dem Ende machte Lynn Krings per Strafecke alles klar – Crefeld hatte aus der Mitte nach rechts abgelegt, von wo die Kapitänin Krings zum Abschluss kam und das 2:0 besorgte.
Die Damen vom Bonner THV haben wie schon im Hinspiel einen 2:5 (1:1)-Sieg über den RTHC Leverkusen feiern dürfen. Dabei erzielte die starke Thea Scheidl drei Treffer. Bis kurz vor Schluss war es 2:2 gestanden, beide Mannschaften hatten auf Sieg gespielt. Dann traf Scheidl mit einem Rückhandschuss aus halblinker Position (56.) zur Führung. In der Folge war Leverkusen gezwungen, noch mehr zu riskieren, Bonn nutzte das und konterte: Sophie Lindlar kam aus ähnlicher Position aus der Drehung zum Schuss und stellte auf 2:4 (59.). In der Schlussminute traf Scheidl noch einmal ins leere Tor (60.). Leverkusen steht damit nun punktgleich mit Crefeld, hat aber das bessere Torverhältnis. Die Damen des BTHV haben den Klassenerhalt zwar noch nicht sicher, aber mit vier Punkten Vorsprung auf die beiden anderen Teams hinter ihnen eine komfortable Ausgangssituation für die letzten Partien.
Am nächsten Wochenende gastieren Leverkusen in Crefeld (14. Januar, 14:00 Uhr), der Düsseldorfer HC in Bonn (14:00 Uhr) und Rot-Weiss Köln empfängt Uhlenhorst Mülheim (14:00 Uhr).
Foto: Stephan Fehrmann (SportsGallery)
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