Ganz nah dran an der Überraschung war der DTV Hannover, am Ende steht für die Niedersachsen nur ein Remis gegen den Club an der Alster. Der UHC und der HC Roseneck feiern wichtige Siege, Crefeld und München dürfen noch von einem Viertelfinalplatz träumen. Die Top-Teams BHC, HTHC und Köln bleiben weiter ohne Punktverlust. Die Spielberichte:
07. January 2023
Gruppe West
Der Düsseldorfer HC und der Crefelder HTC eröffneten das Jahr 2023 in der Gruppe West. Beide hatten bereits die Saison mit einem 3:3-Unentschieden im direkten Vergleich begonnen. Heute sollte die Partie aber weitaus deutlicher verlaufen.
Die Hausherren vom DHC hatten die besseren ersten Aktionen und gleich einmal Glück, denn CHTC-Torhüter Joshua William Onyekwue Nnaji ließ einen Schuss von Jonas Cofalla durchrutschen und bescherte seinem Team direkt einen Rückstand (2.). Dann nahm aber Crefeld das Spiel in die Hand und spielte eine temporeiche und offensivstarke Halbzeit, die sie mit vier Toren krönten. Auch beim 1:5 zeigte die DHC-Defensive große Lücken, Anton Boomes legte auf Linus Michler, der den Ball mit nur einer Berührung in der Drehung ins Tor weiterleitete (35.). Spätestens durch die 1:6-Führung in der 38. Minute für Crefeld war die Partie entschieden, der Düsseldorfer HC kam nur noch auf 3:7 (1:4) heran.
Weiterhin standen sich Uhlenhorst Mülheim und DSD Düsseldorf gegenüber. Während Mülheim klar das Viertelfinale anvisiert, hat Düsseldorf noch keinen Punkt sammeln können und kämpft gegen den Abstieg. So nah wie heute war man allerdings in dieser Saison noch nie an einem Punktgewinn, denn die Gäste aus Düsseldorf boten eine starke Vorstellung. Nach der Mülheimer Führung glich Tomasz Gorny zum 1:1-Halbzeitstand aus – er verwandelte eine Linksablage nach einer Strafecke sicher (27., KE). Auch aus der Kabine kamen die DSD-Herren besser und zogen direkt einmal auf 1:3 davon. Es brauchte zwei Tore von Malte Hellwig, darunter ein verwandelter Siebenmeter, um Mülheim wieder heran zu bringen. Während Düsseldorf einen Siebenmeter liegen ließ, war Uhlenhorst Mülheim am Ende effektiver: Mit dem Schlusspfiff sorgte Hellwig für den 5:4 (1:1)-Heimsieg, der knapper war als es die Ausgangssituation der beiden Teams vermuten ließ.
Eine sehr starke Saison spielen bisher die Herren von Schwarz-Weiß Neuss. Mit neun Punkten stand man vor der Partie auf Platz drei der Tabelle, damit nur durch die schlechtere Tordifferenz hinter den punktgleichen Mülheimern. Im heutigen Heimspiel gegen Rot-Weiss Köln war man aber klar unterlegen. Eine knallharte Strafecke von Elian Mazkour sorgte nach 15 Minuten schon für die 1:3-Führung der Gäste, daraufhin zogen diese das Tempo weiter an: Ein Doppelpack von Frederik Nyström (19. und 24.), dann noch einmal ein kleines Lebenszeichen von Neuss (24.). Doch in der zweiten Hälfte war Köln nun klar überlegen und baute die Führung deutlich aus – geschwächt durch eine Verletzung ihres Torhüters Konstantin Hayner mussten die Hausherren einen Teil der Halbzeit ohne Schlussmann auskommen. Die sich so bietenden Chancen nutzen die Kölner und siegten am Ende mit 7:16 (3:5).
Morgen spielen Crefeld und Mülheim gegeneinander (08. Januar, 12:00 Uhr), Rot-Weiss Köln trifft auf den DHC (14:00 Uhr) und der DSD Düsseldorf auf Schwarz-Weiß Neuss (16:00 Uhr).
Gruppe Nord
In der Gruppe Nord kämpfen überraschenderweise die Herren des UHC Hamburg gegen den Abstieg. Nur der Braunschweiger THC stand vor dem Wochenende in der Tabelle noch hinter ihnen. An der Spitze haben der Club an der Alster und der Harvestehuder THC die besten Aussichten auf die Viertelfinalplätze.
Braunschweig bekam es heute mit dem HTHC zu tun und hatte erneut nur wenig entgegenzusetzen. Die Gäste aus Hamburg zeigten sich wach und offensiv gefährlich, nach sechseinhalb Minuten musste Luis Holste am langen Pfosten nur den Schläger in den Schuss von Niklas Reuter halten und erzielte somit den ersten von insgesamt zwölf Treffern des HTHC. Bis zur Pause hatte Harvestehude auf 0:5 erhöht, erst nach Wiederanpfiff gelang es den Braunschweigern, sich ebenfalls in der Torschützenliste einzutragen. Am Ende steht ein klarer 2:12 (0:5)-Auswärtssieg für den HTHC.
Der Hamburger Polo Club empfing den UHC Hamburg, im Hinspiel war der Polo Club mit 7:10 auswärts erfolgreich gewesen, heute setzte sich der UHC mit 7:9 (2:3) in gegnerischer Halle durch. Seit Michel Struthoff (26.) und Philip Schmid (33.) zum 2:4 getroffen hatten, musste der Polo Club einem ständigen Rückstand hinterherlaufen. Zwar hielt man immer Kontakt und konnte etwa durch Fabian Unterkirchers Eckentreffer in der 45. Minute immer wieder verkürzen, doch der UHC hatte auch immer eine Antwort: Wenige Minuten nachdem das letzte Viertel angepfiffen wurde, verwandelte Cameron Golden eine Ecke flach zum 5:7 (48., KE). Nach zwei weiteren UHC-Toren reichten die Treffer von Fabian Unterkircher, der eine Ecke in den Winkel verwandelte (55., KE) und Max Silanoglu, der einen Querpass vor dem Tor einschob (58.) nicht mehr zum Comeback für Polo. Den Sieg trugen die UHC-Herren davon und revanchierten sich damit für die Niederlage im Hinspiel.
Im Spiel zwischen Hannover und dem Club an der Alster – Hannover hatte das Hinspiel nur knapp mit 8:6 verloren – war eine Menge Spektakel geboten: Zwar fiel in der ersten Halbzeit nur ein Treffer, das 1:0 für den DTV Hannover durch Lukas Plochy (19., KE), dafür hatte die zweite Hälfte umso mehr Sehenswertes parat. Nachdem Friedrich Gröpper noch für Alster ausgeglichen hatte, trafen erneut die Hausherren und zogen davon: Luis Tunsch (38.) und zwei Tore von Gracjan Jarzynski (40. und 43.) ließen die Fans des DTV von einem Heimsieg träumen. Aber Alster kämpfte sich heran und glich in der 56. Spielminute durch Tom Stroink im Nachschuss nach einer Ecke aus. Damit aber nicht genug, denn Hannover bewies in dieser wilden Schlussphase Moral und nutzte einen bitteren Fehler der Gäste aus: Alster hatte den Torhüter vom Feld genommen aber unsauber im Aufbau gespielt, dann lieferte Anton Boeckel den Ball in der Vorhand von Luis Tunsch ab, der nur noch zur späten Führung einschieben musste (58.). Obwohl Hannover nun zum dritten Mal in Führung gegangen war, hatten die Hamburger noch einmal eine Antwort parat: Nik Kerner verwandelte die Schlussecke, nachdem man in dieser Partie des Öfteren am starken Torhüter Jakub Bogar gescheitert war, zum 5:5 (1:0)-Endstand. Eine sehr bittere Niederlage für den DTV Hannover, denn mit einem Sieg wäre man, durch die gleichzeitige Niederlage des Hamburger Polo Clubs, nah an den Viertelfinalplatz herangerutscht.
Morgen spielt Hannover daheim gegen den UHC Hamburg (08. Januar, 12:00 Uhr), zeitgleich kämpfen der Hamburger Polo Club und der HTHC um die Punkte (12:00 Uhr). Im letzten Spiel des Wochenendes muss Braunschweig auswärts beim Club an der Alster ran (16:00 Uhr).
"Wieder eine mega Leistung von den Jungs. Wir sind sehr enttäuscht, dass wir nur 1 Punkt holen. Das zeigt die Entwicklung dieser Mannschaft."
Richard Barlow, Trainer DTV Hannover
Gruppe Ost
Im Osten führt der Berliner HC weiter ohne Punktverlust die Tabelle an. Dahinter haben die Zehlendorfer Wespen den zweiten Platz inne, mit drei Punkten Vorsprung auf TuS Lichterfelde.
Die Wespen waren heute beim TC Blau-Weiss zu Gast und wollten ihren Viertelfinalplatz verteidigen: Eine 0:3-Führung nach 20 Spielminuten als Basis für den weiteren Verlauf war genug, um in der Folge Blau-Weiss auf Distanz zu halten. Zwar waren die durch den 2:3-Anschlusstreffer von Clemens Schulze noch einmal nah herangekommen (28.), aber die Gäste blieben nervenstark und sicherten sich schlussendlich durch Tore von Johann Wehnert und Niels Sund mit 3:5 (2:3) die wichtigen drei Punkte, welche den Viertelfinalplatz für die anderen Teams in die Ferne rücken lassen.
Wespen-Verfolger TuS Lichterfelde war heute beim HC Roseneck gefordert. Im Hinspiel hatte TuSLi einen starken 9:4 Erfolg einfahren können, doch das sollte heute nicht gelingen: Denn Roseneck spielte deutlich besser und war vor allem offensiv stark. Zwei Minuten nach der Pause erzielte Jakob Eggers schon das 5:0 für die Hausherren, TuS Lichterfelde konnte keineswegs an ihre Tore aus dem Hinspiel anknüpfen. Erst dann gelang Niklas Langer per Strafecke ein Tor (38., KE), doch ein Doppelschlag von Maximilian Donnermeyer (43. und 44.) entschied die Partie vorzeitig. Am Ende siegt Roseneck mit 9:3 (3:0) und rutscht in der Tabelle punktgleich an TuS Lichterfelde heran. Für Roseneck ein wichtiger Sieg der den Klassenerhalt in greifbare Nähe rückt, für TuSLi eine bittere Niederlage die Hoffnungen auf einen Viertelfinalplatz kleiner werden lässt.
Der bisher makellose Berliner HC empfing den Mariendorfer HC und baute seinen Vorsprung in der Tabelle auch mühelos aus. Ein klarer 10:1 (5:1)-Erfolg stand am Ende zu Buche, in dem Niko Kluckert, wie auch im Hinspiel, Torschütze für Mariendorf war (28.). Für den BHC ging Kapitän Paul Dösch voran und erzielte drei Treffer, es folgten Torjäger Liam Holdermann und Leon Schmidt mit je zwei Toren. Der Berliner HC hat damit mit 18 Punkten aus sechs Spielen weiter eine perfekte Bilanz vorzuweisen.
Am morgigen Sonntag treffen Mariendorf und der HC Roseneck aufeinander (08. Januar, 11:00 Uhr). Des Weiteren empfängt TuS Lichterfelde die Herren vom TC Blau-Weiss (14:00 Uhr) und der Berliner HC bekommt es auswärts mit den Zehlendorfer Wespen zu tun (15:00 Uhr).
Gruppe Süd
Durch die gestrige Begegnung zwischen dem TSV Mannheim Hockey und dem SC Frankfurt 1880 standen im Süden heute nur zwei Begegnungen auf dem Programm. Die Gruppe Süd ist derweil besonders eng, was sowohl die Ergebnisse in den bisherigen Spielen als auch die Tabelle zeigt: Selbst der drittplatzierte Münchner SC mit sieben Punkten ist noch nicht vor dem Abstieg sicher, denn dahinter folgen Frankfurt mit fünf, sowie Frankenthal und Wiesbaden mit je drei Punkten. Die gestrige Partie hatte der TSV Mannheim Hockey knapp mit 7:6 (3:3) für sich entschieden.
Zunächst standen sich heute München und Frankenthal gegenüber. Obwohl die Partie in der ersten Hälfte noch recht ausgeglichen war, ging München mit einer 5:2-Pausenführung in die Kabine. Grund dafür waren vier Tore in fünf Minuten, die der MSC kurz vor der Pause, teilweise in Überzahl, erzielen konnte. Die Hausherren aus München blieben auch nach der Pause am Drücker, Marvin Nahr mit einer Strafecke per Ablage (35., KE) und Luca Kirstein, der frei im Kreis mit einem langen Ball durch die Schnittstelle der Abwehr gefunden wurde (48.), sorgten für die Vorentscheidung. Kurz vor Ende setzten die MSC-Herren noch einen drauf und stellten auf 9:2 (5:2).
Im letzten Spiel des Tages duellierten sich der Mannheimer HC und Wiesbaden. In der ersten Partie der beiden Teams hatte Mannheim erst spät ein Comeback gegen den Aufsteiger geschafft. Heute zeigten sie sich aber von Beginn an entschlossen, nicht noch einmal in Probleme zu geraten: Nach nur neun Minuten hatten die MHC-Herren bereits vier Tore erzielt, nach 19 Minuten erhöhte Tim Seagon, der einen Rebound vom Torhüter nur über die Linie drücken musste, auf 5:0. Eine torreiche erste Hälfte hatte damit bei weitem kein Ende, 8:1 stand es nach 30 Minuten zwischen dem MHC und dem WTHC, das Spiel war zu diesem Zeitpunkt entschieden. Auch in der zweiten Halbzeit blieben die Mannheimer besser, den Schlusspunkt zum 13:2 (8:1)-Heimerfolg setzte Raphael Hartkopf nach einem abgefangenen Ball (59.) – er zog schnell ab und traf zum fünften Mal an diesem Abend.
Am Sonntag spielen Frankfurt gegen den MHC (08. Januar, 12:00 Uhr) sowie München gegen den TSV Mannheim Hockey (14:00 Uhr). Außerdem empfängt die TG Frankenthal den Wiesbadener THC (14:30 Uhr).
Foto: Sabine Müller (SportsGallery)
Das Volvo E.R.B. Final4 2023 findet am 04. und 05. Februar 2023 in der Süwag Energie ARENA in Frankfurt statt. Sichert euch jetzt eure Tickets oder profitiert von unserem Team-Ticket Rabatt – hier können 12 Tickets zum Preis von 10 erworben werden. Den Ticketshop findet ihr unter https://hockeybundesliga.de/events. Erlebt die deutschen Hockey-Stars hautnah und seid dabei, wenn die neuen deutschen Hallen-Meister in Frankfurt gekürt werden.