
PLAY-OFF DER HERREN SCHON AM SAMSTAG ABGESCHLOSSEN?
22. May 2025
Sind die vier Play-off-Serien alle schon am Samstag beendet? Oder schafft es eines oder gar mehrere der Teams, die in der Vorwoche auf eigenem Platz verloren haben, ein entscheidendes drittes Spiel zu erzwingen und dann sogar mit einem zweiten Sieg den Sprung zum Final-Four in Krefeld zu bewerkstelligen?
Die Ausgangslage ist in allen vier Viertelfinalduellen dieselbe. Die höher in der Bundesliga-Schlusstabelle platzierte Mannschaft hat das erste Spiel auswärts gewonnen und ist damit in der „best of three“-Serie nur noch einen Erfolg von der Endrunde um die Deutsche Feldmeisterschaft 2025 entfernt.
Am deutlichsten war die Sache in Mülheim. Dort demontierte Ligagewinner Hamburger Polo Club den Gastgeber HTC Uhlenhorst nach 0:1-Rückstand noch mit 8:1. Mülheim wird in Hamburg versuchen müssen, an das gute erste Viertel des Hinspiels anzuknüpfen und die Abschlussgefährlichkeit des erfolgreichsten Bundesligasturms (im Foto Tom Craig) einzudämmen. Nur so besteht eine Chance, ein schnelles Ende zu verhindern.
Deutlich enger ging es im Spiel zwischen dem Harvestehuder THC und Crefelder HTC zu. Wie schon in beiden Ligaduellen stand es nach 60 Spielminuten auch im Play-off-Auftaktmatch in Hamburg unentschieden. Dem 4:4 ließ Krefeld einen 3:2-Sieg im Shoot-out folgen. Jetzt besitzt der CHTC auf eigener Anlage zwei Chancen, sich den Traum von der „Endrunde daheim“ zu erfüllen. Immerhin stand Krefeld bereits im Vorjahr im DM-Halbfinale.
Play-off-Debütant TSV Mannheim Hockey lieferte dem etablierten Rot-Weiss Köln einen harten Kampf, stand aber trotz zweier Führungen am Ende mit leeren Händen da, weil RW-Nationalspieler Michel Struthoff in letzter Minute noch den 3:2-Siegtreffer für die rheinländischen Gäste schoss. Das bringt den elffachen DM-Gewinner Köln in eine komfortable Position, nach einjähriger Abstinenz wieder im Final-Four mitzumischen.
Ein Endrunden-Stammgast ist seit Jahren auch der Mannheimer HC. Die Kurpfälzer sind sogar der amtierende Meister und Titelverteidiger. Mit einem 2:1 beim UHC Hamburg legte der MHC den Grundstein für ein Weiterkommen, das nun auf eigener Anlage perfekt gemacht werden soll. Dem UHC müsste schon ein besonderes Kunststück gelingen, den Favoriten noch vom Weg abzubringen.
Die beiden Vorjahresaufsteiger Münchner SC und Großflottbeker THGC versuchen über das Play-down, ihre Erstligazugehörigkeit um ein Jahr zu verlängern. Ihnen gegenüber stehen zwei echte Bundesliga-Dinos. Der Berliner HC gehörte die vergangenen 22 Jahre über ununterbrochen der 1. Bundesliga an, beim Club an der Alster sind es gar 42 Jahre Oberhaus in Folge. Nach der ersten Runde sind BHC und vor allem GTHGC unter Druck. Die Flottbeker verloren auf eigenem Platz dem Hamburger Nachbarn Alster mit 3:4 und müssten nun auf dem Alster-Platz gleich zweimal das tun, was ihnen 2025 in allen elf bisherigen Spielen noch nicht gelungen ist: gewinnen.
Dagegen reist München mit dem Rückenwind eines 3:2-Auftaktsieges über den BHC in die Hauptstadt. Der MSC-Trainer Patrick Fritsche sprach davon, dass man mit diesem Sieg die „Bleiweste“ an den Gegner weitergegeben habe. Tatsächlich herrscht gewaltiger Druck beim BHC, die Sache nun nur noch mit zwei Heimsiegen drehen zu können.
Foto: S.Müller