Was und wer folgt auf den Kölner Meister-Hattrick?
16. May 2024
Wer folgt auf den Dominator der letzten Jahre als Deutscher Feldmeister der Herren? Nach zuletzt drei Titeln in Folge von Rot-Weiss Köln wird sich am Sonntag definitiv etwas ändern. Denn die Rheinländer sind erstmals seit 15 Jahren nicht dabei, wenn die Meisterentscheidung fällt. Mannheimer HC, Crefelder HTC, Der Club an der Alster und Hamburger Polo Club bewerben sich um die Nachfolge, wenn es in Bonn um den 81. DM-Titel geht.
Im Halbfinale als erstes ran muss am Samstag (16.15 Uhr) der Köln-Viertelfinal-Bezwinger Crefelder HTC. Mit dem Mannheimer HC als Gegner wird die Aufgabe für Krefeld ähnlich hoch im Regal liegen wie im Play-off mit dem Titelverteidiger. Dass der CHTC dem MHC aber gefährlich werden kann, bewies nicht nur die epische Viertelfinalserie im Vorjahr, als Krefeld kein einziges der drei Spiele gegen Mannheim in den regulären 60 Minuten verlor – und wegen zwei verlorener Shoot-outs trotzdem ausschied. Auch im jüngsten Vergleich trennte man sich Unentschieden: beim 3:3 am 23. März in Krefeld zum Auftakt der Rückrunde, wieder ging der MHC als Sieger im Shoot-out hervor. Mannheim ist trotzdem Favorit im Halbfinale. Die Souveränität, wie sich die Badener im Play-off gegen den Harvestehuder THC durchsetzten (4:1, 10:3), lässt keinen anderen Schluss zu. In der Hinrunde besiegte der MHC am 15. Oktober in Mannheim den CHTC klar mit 5:2. Zudem verfügt Mannheim über deutlich mehr Endrundenerfahrung als Krefeld, das 2015 zuletzt in ein Final-Four einziehen konnte. Beide Teams eint, dass sie nach ihrem zweiten Feld-DM-Titel greifen wollen. Krefeld war 2006 Deutscher Meister, Mannheim 2017.
Noch nie Deutscher Meister war der Hamburger Polo Club. Die erst 2018 ins Oberhaus eingezogenen Hanseaten waren 2022 in Bonn nah dran, als sie bei ihrer ersten Final-Four-Teilnahme gleich ins Endspiel einzogen und dort nur knapp mit 0:1 gegen Köln verloren. Jetzt geht es wieder auf der BTHV-Anlage an den zweiten Anlauf. In der Ligaphase (nach Punkten drittbestes Team) wie auch im Viertelfinale gegen den UHC Hamburg (4:1, 5:1) zeigte Polo kaum Schwächen. Eine Favoritenstellung im Derby-Halbfinale (18.30 Uhr) gegen den Club an der Alster dürfte deshalb kaum zu leugnen sein. Die in der Liga mit 14 Punkten weniger als Polo rausgehenden Alsteraner zeigen allerdings regelmäßig, dass sie sich gegen vermeintlich Größere besonders gut schlagen können. Das überraschende Durchsetzen im Viertelfinale gegen die punktbeste Bundesligamannschaft der laufenden Saison, Uhlenhorst Mülheim, war so ein Beispiel. Und eine von nur drei Niederlagen in 16 Spielen dieser Runde bezog Polo gegen Alster, gleich am zweiten Spieltag am 16. September (1:2 bei Alster; Foto). Von allen vier Halbfinalisten die meiste Erfahrung, wie man DM-Titel gewinnt, besitzt der Club an der Alster. Sieben Mal wurden die Alster-Herren schon Meister, der letzte liegt allerdings schon 13 Jahre zurück. 2011 waren die Hamburger auch zuletzt bei einem Final-Four dabei.
Die beiden Halbfinalgewinner werden am Sonntag (14.15 Uhr) den 81. Deutschen Feldmeister ausspielen.
Foto: S.Müller