WER LÖST DAS TICKET FÜR FRANKFURT?
16. January 2025
Wer darf zur Endrunde nach Frankfurt, und für wen ist die Hallensaison an diesem Samstag beendet? Diese elementaren Fragen werden im Viertelfinale um die Deutsche Hallenmeisterschaft beantwortet.
Die Tabellenersten und -zweiten der Gruppen Nord und Süd sowie Ost und West der 1. Bundesliga kämpfen in Überkreuzspielen um den Einzug ins „Volvo E.R.B. Final4 2025“, das am 25./26. Januar in Frankfurt-Höchst über die Bühne gehen wird.
Bei den Herren empfängt der Nord-Erste Harvestehuder THC den Süd-Zweiten Mannheimer HC (14 Uhr). Es treffen die Hallenmeister der letzten beiden Jahre aufeinander. Die Hamburger holten den letzten ihrer fünf DM-Titel 2023, der MHC wurde 2024 zum dritten Mal Hallenchampion. Und es wird zugleich die Neuauflage des DM-Halbfinals aus dem Vorjahr, als Mannheim nach 8:8-Unentschieden das Shoot-out mit 3:2 gegen Harvestehude gewann und damit den vorletzten Schritt zum Meistertitel machte. 2023 setzte sich dann Harvestehude in der Vorschlussrunde mit 5:3 gegen den MHC durch. Auch wenn der HTHC als einziger Erstligist in der laufenden Runde sämtliche zehn Ligaspiele für sich entscheiden konnte, dürften die Hanseaten gewarnt sein, braucht der MHC doch offenbar kein Heimrecht, um erfolgreich zu sein. Voriges Jahr setzte sich Mannheim im Viertelfinale mit 10:7 beim West-Sieger Mülheim durch, 2022 nahm der MHC die Hürde beim Club an der Alster nach Shoot-out.
Für den Berliner HC wird es das siebte Viertelfinal-Heimspiel in Folge. Die Bilanz des gefühlten Dauer-Ersten in der Ost-Gruppe ist gemischt. Dreimal wurde das Heimrecht zum Einzug in die DM-Endrunde genutzt, dreimal blieb der BHC hängen, so zuletzt beim 8:9 gegen den Club an der Alster. Diesmal empfangen die Hauptstädter den West-Zweiten Gladbacher HTC (14.30 Uhr). Als erster Aufsteiger seit dem TSV Mannheim 2013 hat der GHTC auf Anhieb den Sprung ins Viertelfinale geschafft. Dort war das Mönchengladbacher Team zuletzt vor genau 20 Jahren vertreten. Und in eine DM-Endrunde hat es der dreifache Hallenmeister GHTC zuletzt 2004 geschafft. Der Berliner HC war zuletzt 2023 im Halbfinale vertreten. Und der letzte von fünf BHC-Hallen-DM-Titeln liegt genau 50 Jahre zurück (1975).
Das zweite Mal in Folge hat der TSV Mannheim Hockey als Süd-Erster Heimrecht im Viertelfinale. Voriges Jahr schlug der TSV im K.O.-Spiel den Crefelder HTC mit 8:5 und schaffte es danach bis ins DM-Endspiel, wo ausgerechnet der Mannheimer Nachbar MHC den TSV-Traum vom ersten DM-Titel zerplatzen ließ. Diesmal ist der TSV-Gegner um 14 Uhr der Nord-Zweite und dreifache Hallenmeister UHC Hamburg. Diese Paarung gab es schon einmal 2018, wo die hanseatischen Uhlen als 7:4-Sieger in Mannheim hervorgingen.
Der Crefelder HTC hat die Gruppe West erstmals seit der Saison 2006/07 wieder als Tabellenerster abgeschlossen. Damals reichte es den Krefeldern zu ihrem ersten und bis heute einzigen Hallen-DM-Titel. Ein gutes Omen für die laufende Runde? Zunächst einmal muss das K.O.-Heimspiel um 15 Uhr gegen den Ost-Zweiten Zehlendorfer Wespen gewonnen werden. Im vorigen Jahr war für beide Teams im Viertelfinale Schlussstation: Der CHTC verlor mit 5:8 beim TSV Mannheim, die Wespen unterlagen mit 6:10 beim HTHC.
Die Paarung HTHC gegen MHC gibt es noch ein zweites Mal im Viertelfinale – und zwar bei den Damen. Damit steht die Überleitung in den weiblichen Bereich. Ein schönes Doppelevent bei Harvestehude gegen Mannheim bleibt jedoch aus, weil hier das Heimrecht nicht beim Hamburger Verein liegt. Die HTHC-Damen beendeten die Nord-Gruppe als Zweiter und müssen deshalb am Samstag (12.30 Uhr) beim Süd-Ersten MHC antreten. Diese Fahrt hat lange Tradition für das Hamburger Team. Schon 2015, 2018 und 2022 war der HTHC im Viertelfinale beim MHC zu Gast, und das durchaus mit Erfolg. 3:2 und 7:3 siegten die Norddeutschen in den ersten beiden K.O.-Spielen, 2022 konnte sich Mannheim nach Shoot-out durchsetzen. Im vorigen Jahr überstanden beide das Viertelfinale ebenfalls im Shoot-out: Der MHC schaltete Rot-Weiss Köln aus und feierte schließlich in Frankfurt seinen zweiten Hallen-DM-Titel, der HTHC (Hallenmeister 2007) schlug mit viel Mühe die Zehlendorfer Wespen und schied danach im DM-Halbfinale gegen Düsseldorf nach Shoot-out aus.
Nach einem Jahr Abstinenz sind die Damen vom Der Club an der Alster in dem sonst bei ihnen gewohnten Viertelfinalfeld zurück. Sie haben es als Nord-Erster um 12 Uhr mit dem Münchner SC zu tun. Der Süd-Zweite spielte zuletzt 2012 ein Hallen-DM-Viertelfinale bei Alster, das die Hanseatinnen mit 7:3 für sich entschieden. Auch bei der jüngsten Begegnung beider Clubs in einem K.O.-Spiel ging der fünffache Hallenmeister (zuletzt 2020) Alster als Gewinner hervor: im DM-Halbfinale 2023 (Foto) verlor München nur knapp nach Shoot-out. Voriges Jahr war für den MSC, der noch auf seinen ersten blauen Meisterwimpel wartet, nach einem 3:4 in Düsseldorf Endstation.
Der Berliner HC wartet seit 2016 darauf, mal wieder bei einer Hallen-Endrunde mitmischen zu dürfen. Zuletzt war regelmäßig im Viertelfinale Endstation. Und das trotz Heimrecht als Ost-Erster. Voriges Jahr gab es ein glattes 2:7 gegen den UHC Hamburg. Diesmal kommt es für den BHC um 12 Uhr zum Duell mit Rot-Weiss Köln. Der West-Zweite war zuletzt 2022 in Berlin und gewann das Viertelfinale mit 4:2. Die Rheinländerinnen, die das Heimrecht im K.O.-Spiel nur wegen zwei weniger erzielter Tore gegenüber dem Düsseldorf dem DHC überlassen mussten, waren vorige Saison im Viertelfinale am späteren Meister MHC gescheitert. Den blauen Meisterwimpel in die Höhe strecken zu dürfen, liegt für beide Clubs lange zurück: Der BHC feierte 2013 den letzten seiner sechs Hallen-DM-Titel, RW Köln war 2012 zum zweiten Mal erfolgreich.
Viel frischer ist das Meistergefühl beim Düsseldorfer HC, der 2023 das insgesamt vierte Mal ganz oben stand und die vergangenen sechs Jahre immer das Hallen-DM-Endspiel erreichte. Der West-Erste hat um 13 Uhr TuS Lichterfelde zu Gast. Ost-Zweite aus Berlin kann noch keinen DM-Titel vorweisen und war 2011 als DM-Finalist (gegen den Berliner HC) am nächsten dran. Für TuSLi ist es die erste Viertelfinalteilnehme seit 2016 (1:2 beim späteren Meister Mannheimer HC).
Foto: Markgraf