KREFELD UND MÜLHEIM MIT VERBESSERTER LAGE INS LIGAFINALE
09. January 2025
Vor dem die Ligaphase der 1. Bundesliga Herren abschließenden Doppelspieltag haben Crefelder HTC (Foto) und Uhlenhorst Mülheim mit Siegen in den Nachholspielen am Mittwochabend ihre Situation verbessert. Und trotzdem bleibt gerade in der West-Gruppe die Lage besonders spannend.
Der Crefelder HTC holte sich mit einem 10:5 (3:4)-Sieg bei Blau-Weiß Köln die Tabellenführung im Westen zurück. Der Krefelder Erfolg deutete sich noch bis zur 33. Minute nicht an. Das sieglose Schlusslicht Blau-Weiß hatte zu Beginn jeder Hälfte mit zwei Toren Vorsprung geführt (2:0; 5:3). Doch ab Mitte des dritten Viertels erhöhte der Favorit, der das Hinspiel mit 15:3 für sich entschieden hatte, die Schlagzahl. Beim 5:6 (48.) hatte der CHTC die Wende geschafft, letztlich schoss Köln gar kein Tor mehr und taumelt weiter dem Abstieg entgegen. Cedric Nagl (2), Julius de Wall, Joshua Delarber und Silas Erberich trafen für Blau Weiß; beim Sieger waren Lucas Bachmann (3), Finn Langheinrich (2), Anton Boomes (2), Julius Breucker, Jonathan Ehling und Linus Michler die Torschützen.
Noch klarer fiel das Resultat im zweiten Mittwochsspiel aus. Uhlenhorst Mülheim schlug Schwarz-Weiß Neuss mit 20:8 (9:3). Nach dem 1:1 setzten sich die Hausherren über das 4:1, 5:3, 9:4 und 14:6 zum deutlichen Endstand ab. Mit insgesamt 28 Treffern löste dieses Spiel das 14:12 zwischen Gladbach und Mülheim als torreichstes Saisonspiel ab. Malte Hellwig (7), Lukas Mertgens (6), Henrik Mertgens (4), Michel Kammann, William Sanda und Jannik Enaux teilten sich die reiche Uhlenhorster Ausbeute; beim Tabellenvorletzten Neuss trafen Vitali Shevchuk (3), Krystian Sudol (2), Anton Bauch (2) und Julian Dettmer.
Mülheim bleibt trotz des Erfolges auf Platz vier der West-Tabelle, hat aber nach Punkten (15) zu Rot-Weiss Köln aufgeschlossen. Diese beiden Mannschaften sind am 9. und 10. Spieltag die beiden Gegner für den Crefelder HTC, der neben seinen drei Punkten Vorsprung auch das mit Abstand beste Torverhältnis (plus 47) besitzt. Sollte der CHTC zumindest eines dieser Topspiele zuhause gegen Mülheim (Freitag) oder in Köln (Sonntag) gewinnen, könnte das andere verloren gehen, ohne dass Krefeld seine Viertelfinal-Qualifikation verliert.
Ebenso wie der CHTC kann auch der Gladbacher HTC (16 Punkte) den Sprung in die K.O.-Runde aus eigener Kraft klarmachen. Der Tabellenzweite empfängt mit BW Köln (Samstag) und Neuss (Sonntag) die beiden Kellerinder der Gruppe. Bei zwei Siegen und entsprechend sechs Punkten hätte Aufsteiger GHTC auf alle Fälle zumindest Platz zwei sicher. Bei einem Krefelder Ausrutscher könnte Gladbach die Runde vielleicht sogar als Gruppensieger abschließen und hätte dann im Viertelfinale Heimrecht gegen den Vertreter Ost 2, vermutlich die Zehlendorfer Wespen.
In den Verfolgerrollen bleiben auf jeden Fall RW Köln, das am Samstag noch in Neuss spielt, und Uhlenhorst Mülheim, das zum Abschluss am Sonntag bei BW Köln antritt. Für einen Klassenerhalt muss Blau-Weiß bei zwei Punkten Rückstand auf Neuss entweder beim GHTC oder zuhause gegen Mülheim gewinnen und gleichzeitig darauf hoffen, dass der Konkurrent SWN nicht mehr als einen Punkt holt. Das Torverhältnis spräche für Köln.
Wo im Westen tatsächlich noch vier Mannschaften das Viertelfinale erreichen können, sind in der Gruppe Nord die beiden Topplätze längst vergeben. Harvestehuder THC und UHC Hamburg haben die K.O.-Runde schon vor den letzten beiden Spieltagen sicher. Beide Teams spielen am Sonntag gegeneinander. Sollte sich der zweitplatzierte UHC am Freitag gegen den Club an der Alster durchsetzen können, dann geht es im direkten Duell mit Spitzenreiter HTHC um Platz eins und damit das Heimrecht im Viertelfinale (gegen Süd 2). Der UHC hat bislang das bessere Torverhältnis und könnte die drei Punkte Rückstand auf den bislang makellosen HTHC (spielt am Samstag zuhause gegen Klipper) wettmachen.
Im Abstiegskampf könnte der DTV Hannover die Sache schon am Freitagabend mit einem Heimsieg über den Hamburger Polo Club entscheiden. Dann wäre Schlusslicht Klipper Hamburg sechs Punkte zurück und wegen des um über 25 Treffer schlechteren Torverhältnisses praktisch nicht mehr zu retten. Aus Klipper-Sicht müsste der DTV gegen Polo verlieren und man selber zumindest ein Unentschieden beim HTHC herausholen, damit es am Sonntag im Heimspiel gegen Hannover zu einer Endspielsituation kommen könnte. Gänzlich ohne tiefere sportliche Bedeutung ist die Partie zwischen Alster und Polo.
Vergeben wie im Norden sind auch in der Ost-Gruppe die beiden Plätze im Viertelfinale. Einmal mehr haben sich Berliner HC und die Zehlendorfer Wespen die Tickets für die K.O.-Runde gesichert. Die beiden Teams treffen am Freitagabend aufeinander. Sollte Gastgeber Zehlendorf gewinnen und damit den Rückstand auf zwei Punkte verkürzen können, hätte der BHC weiterhin alle Trümpfe in Sachen Viertelfinal-Heimrecht in der Hand und bräuchte im Sonntagsheimspiel gegen TuS Lichterfelde lediglich noch ein Unentschieden, um dank des viel besseren Torverhältnisses auf die Wespen (spielen noch gegen TC Blau-Weiss) Platz eins zu wahren.
Das Rennen um den Klassenerhalt ist für den Tabellenletzten HC Roseneck bei sechs Punkten Rückstand nur noch mit Schützenhilfe zu gewinnen. Sollte Kontrahent ATV Leipzig am Samstag im Heimspiel gegen Blau-Weiss Berlin etwas Zählbares holen, wäre eine mögliche Endspielsituation am Sonntag beim Spiel Roseneck gegen Leipzig nicht mehr gegeben. Außerdem müsste Roseneck zuvor bei Lichterfelde gewinnen.
In der Süd-Gruppe ist bislang nur der TSV Mannheim Hockey sicher im Viertelfinale. Der aktuelle Tabellenführer könnte seinen Gruppensieg bei derzeit vier Punkten Vorsprung perfekt machen, wenn er sein Samstagsspiel beim SC Frankfurt 80 gewinnt. Nur im Falle eines TSV-Unentschiedens und eines Auswärtssieges des Mannheimer HC am Freitagabend bei der TG Frankenthal käme es zu einer Endspielsituation um Platz eins, wenn am Sonntag die beiden Mannheimer Schwergewichte beim TSV aufeinandertreffen. Der MHC wiederum käme bei fünf Punkten Vorsprung auf den Münchner SC nur noch dann in Gefahr, seinen zweiten Platz zu verlieren, wenn er in Frankenthal den Kürzeren zieht und gleichzeitig München in Stuttgart die Punkte mitnimmt.
Ein Fernduell ist es im Abstiegskampf. Frankenthal, das am Sonntag noch München empfängt, hat drei Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Kickers, das neben dem MSC-Heimspiel zum Abschluss noch in Frankfurt spielt.
Foto: Kramhöller