DM-Endrunde wird zum doppelten Duell Hamburg gegen Mannheim
22. January 2024
Zu einer reinen Nord-Süd-Angelegenheit, genauer gesagt Hamburg gegen Mannheim, wird kommende Woche in Frankfurt die Endrunde um die 62. Deutschen Hallenmeisterschaft der Herren. Alle vier Vertreter der Ost- und West-Gruppen scheiterten im Viertelfinale. Im DM-Halbfinale werden sich Harvestehuder THC und Mannheimer HC sowie Club an der Alster und TSV Mannheim gegenüberstehen.
Auf die Trefferkünste von Michael Körper (Foto) konnte sich der Harvestehuder THC einmal mehr verlassen. Mit seinen fünf Toren trug der österreichische Altmeister (37) maßgeblich zum 10:6 (8:4)-Heimsieg des Nord-Ersten über die Zehlendorfer Wespen bei. Gleich die ersten beiden Treffer des Spiels konnte Körper (2./E, 11.) für sich verbuchen. Der Ost-Zweite aus Berlin verkürzte zwar durch Lukas Kossel (E, 15.) zur ersten Viertelpause, ehe sich die Hamburger Gastgeber durch Niklas Reuter (17.), Ben Hasbach (22.), erneut Körper (24./29.) und Jochem Bakker (25./26.), bei Zehlendorfer Gegentreffern von Paul Umlauf (19.), Timo Rätke (26.) und Niels Sund (E, 30.) zum 8:4-Pausenstand absetzten. Am stabilen Vier-Tore-Vorsprung änderte sich in der zweiten Hälfte kaum noch etwas, die Wespen konnten nur zweimal durch Kossel (E, 45.) und Paul Westphalen (55.) auf weitere Tore des Nord-Gruppensiegers durch Körper (42.) und Hasbach (49.) antworten.
Enger verlief das zweite Ost-Nord-Viertelfinalduell. Allerdings musste Gastgeber Berliner HC über die fast komplette Spielzeit knappen Rückständen hinterherlaufen und hatte gegen den Club an der Alster niemals selber eine Führung. Die Hamburger Gäste besaßen in Dieter Linnekogel den überragenden Torschützen der ersten Halbzeit. Die ersten drei Alster-Treffer (1./12./E, 27.) gingen alle auf sein Konto. Ostmeister BHC konnte durch Niklas Westphalen (E, 9.) und Paul Dösch (7m, 22.) zwar zweimal ausgleichen, kassierte dann aber kurz vor der Pause durch Till Brockmann das 2:4 (30.). Schon drei Minuten nach Wiederbeginn hatte Berlin durch Dösch (E, 31.) und Liam Holdermann (33.) ausgeglichen, zu einer kompletten Wende kam es allerdings nicht. Die nächste Trefferserie gehörte nämlich wieder den Hamburgern, die durch Linnekogel (E, 34.), Nik Kerner (36.) und Carl Alt (39.) auf 4:7 davonzogen. Kapitän Dösch (E, 41.) und Leon Schmidt (55.) führten den BHC noch einmal heran, doch Alt (56.) vergrößerte das Polster für Alster wieder, genauso wie Niklas Bruns (58.) nach dem zwischenzeitlichen 7:8 (57.) durch Jonas Poeschel. Holdermann machte mit dem 8:9 (59.) die Sache ein weiteres Mal spannend, aber der Nord-Zweite brachte seinen knappen Vorsprung über die Zeit und steht wie 2023 wieder in der Endrunde, während der BHC nach zuletzt drei erfolgreichen Viertelfinalspielen diesmal den Kürzeren zog.
Wie Ostermeister BHC so konnte auch der West-Erste HTC Uhlenhorst Mülheim sein Heimrecht diesmal nicht nutzen. In eigener Halle gab es gegen den Mannheimer HC ein gegen Ende sogar deutliches 7:10 (2:4). Und wie Berlin musste auch Mülheim ständig Rückständen hinterherlaufen und konnte nie selber in Führung gehen. Der Süd-Zweite ließ sich von der hitzigen Atmosphäre in der Mülheimer Halle kaum anstecken und spielte sehr cool seine Sache herunter. Jan-Philipp Fischer (1.), Mario Schachner (5./26.) und Luis Holste (20.) brachten den MHC zur 4:2-Halbzeitführung, die die Gastgeber durch die Mertgens-Brüder Lukas (3.) und Henrik (15.) vorübergehend ausgleichen konnten. Mit zwei schnellen Treffern nach der Pause zum 4:4 schienen Michel Kammann (32.) und Henrik Mertgens (7m, 33.) das Ruder für den HTCU herumreißen zu können. Henrik Mertgens (35.) glich auch Nico Reicherts 4:5 (33.) noch einmal zum 5:5 aus. Es sollte für lange Zeit jedoch Mülheims letzter Treffer sein. Jossip Anzeneder mit zwei verwandelten Siebemetern (40./58.), Reichert (44./57.) und Tim Seagon (E, 59.) brachten fünf Mannheimer Treffer in Folge zustande. Beim 5:10 war die Entscheidung natürlich längst gefallen, da waren die letzten Uhlenhorster Treffer durch Malte Hellwig (60.,) und Robert Duckscheer (60.) nur noch Ergebniskosmetik. Wie in den vergangenen beiden Jahren hat der Mannheimer HC den Sprung unter die besten Vier geschafft, Mülheim scheiterte dagegen wie 2023 im Viertelfinale.
Nach fünf Jahren hat der TSV Mannheim wieder den Sprung in die Endrunde geschafft. In eigener Halle bezwang der Süd-Erste den Crefelder HTC mit 8:5 (4:2). Es war allerdings ein großer Fight nötig, um den sich immer wieder zurückkämpfenden West-Zweiten niederzuringen. Den besseren Start hatte der TSV mit einer 2:0-Führung durch Nicolas Proske (E, 5.,) und Philip Schlageter (9.). Die Krefelder Anschlusstreffer durch Lucas Bachmann (E, 15.) und Christian von Ehren (19.) beantworteten Paul-Philipp Kaufmann (16.) und Schlageter (30.) für den TSV, der somit einen Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause mitnehmen konnte. Bald nach Wiederbeginn schraubte Luca Großmann (33.) das Resultat gar zum 5:2 hoch. Durch waren die Hausherren damit aber keinesfalls. Es bleibt dem CHTC hoch anzurechnen, wie er durch Treffer von Bachmann (E, 38./45.) und Niklas Grimm (48.) zum 5:5 die Sache noch einmal sozusagen auf Null stellte. Das bessere Ende hatte dann Mannheim. Proske (E, 50.), Nils Grünenwald (56.) und Kaufmann (58.) mit einem Empty-net-Goal schossen die „Tigers“ ins Final-Four.
Foto: S. Müller
Das tut unheimlich weh, denn Alster hat uns da verletzt, wo wir heute schwach waren
Darren Cheesman, Trainer Berliner HC