Freud und Leid beim UHC Hamburg
05. January 2024
Drei spannende Spiele und eine klare Angelegenheit hatte der Freitagabend in der Hallen-Bundesliga zu bieten. Die Damen des UHC Hamburg machten dabei einen Riesenschritt Richtung Viertelfinale. Bei den Herren hatte der UHC weniger zu lachen.
Noch deutlicher als im Hinspiel (3:2) in eigener Halle schlugen die UHC-Damen den Club an der Alster. Die Gastgeberinnen verloren mit 2:7 (0:2). Als Carlotta Sippel ihren Anschlusstreffer zum 1:2 (32.) schoss, schien vor guter Zuschauerkulisse eine spannende zweite Halbzeit gewährleistet. Doch schon sechs Minuten später hatte sich der UHC mit schnörkellosen Kontern zum 1:5 abgesetzt. Auch eine künstliche Überzahl schon zum Ende des dritten Viertels half Alster nicht weiter. Die starke UHC-Keeperin Mia Böhringer war lange nicht zu bezwingen, nicht mal per Siebenmeter. Erst Hanna Valentin traf spät (54.). Da war beim Stand von 1:6 schon alles entschieden. Svea Böker (4), Yani Zhong, Charlotte van Bodegom und Gesa Lubienski trafen für den Sieger.
Seine Chancen auf den Klassenerhalt in der Süd-Gruppe wahrten die Herren des HC Ludwigsburg mit einem 3:2-Sieg bei der TG Frankenthal. Dabei sah es eine Halbzeit lang nach der siebten Niederlage der Barockstädter aus, denn Tim Ehret und Moritz Palm hatten die TGF zur 2:0-Pausenführung geschossen. Zum Ende des dritten Viertels glichen Florian Schwarz und Niklas Kimpel für den HCL aus. Und die erste Führung durch Matthias Schurig (57.) reichte tatsächlich zum ersten Dreier für Ludwigsburg, das nach Punkten zu Frankenthal aufgeschlossen hat. Nur dank des klar besseren Torverhältnisses behält die TGF den fünften Platz.
Auch der Tabellenletzte der Ost-Gruppe punktete. Doch wie viel das 6:6 für Zehlendorf 88 im Auswärtsspiel beim HC Roseneck am Ende wert ist, werden die restlichen drei Saisonspiele zeigen müssen. Gastgeber Roseneck führte vier Mal, doch nach dem 4:3 drehte sich das Blatt für Z88, das beim 4:5 (42.) und 5:6 (57.) die Nase vorn hatte. Roseneck-Routinier Philipp Marx rettete für den HCR in der Schlussminute mit dem Ausgleichstreffer noch den wichtigen Punkt. Martin Marquardt (2), Niklas Beckmann, Benedikt Schüngel und Peregrin Frenzel trafen außerdem für Roseneck, das damit TuS Lichterfelde vorübergehend in der Tabelle überholte. Zehlendorf, das in Marius Kammann (3), Fabian Herrmann, Konstantin Köppe und Robert Bode seine Torschützen hatte, verkürzte seinen Abstand auf das rettende Ufer erst einmal auf zwei Punkte.
Eine beeindruckende Aufholjagd mit erfolgreichem Ende legten die Alster-Herren gegen den UHC Hamburg hin. Die Gäste hatten über den 4:1-Pausenstand bis zum 3:6 und 4:7 (57.) ein konstantes Drei-Tore-Polster. Aber gegen die künstliche Überzahl der Hausherren knickte der UHC dann in den Schlussminuten noch komplett ein. 50 Sekunden vor Ende schoss Dieter Linnekogel per Ecke mit seinem zweiten Treffer den umjubelten 8:7-Siegtreffer, der Alster über Nacht auf den zweiten Tabellenplatz der Nord-Gruppe brachte und zugleich wohl dem UHC die letzten Chancen auf einen Viertelfinalplatz raubte. Nik Kerner (3), Niklas Bruns (2) und Carl Alt trafen neben Linnekogel beim Sieger; für den UHC waren Cameron Golden, (2), Leopold Harms, Maximilian Kloss, Henri Schmid, Benedikt Schwarzhaupt und Frederik Zentner die Torschützen.
Foto: S. Müller
Wir waren lange viel zu langsam und haben nicht gut genug verteidigt. Die künstliche Überzahl hat uns heute den Arsch gerettet.
Friedrich Gröpper, Kapitän Club an der Alster