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Shootout bringt Entscheidung, DHC muss weiter auf nächsten Sieg warten

14. May 2023

Der amtierende Deutsche Meister aus Düsseldorf will in diesem Jahr seinen Titel-Hattrick perfekt machen, während der UHC sich nach einem verlorenen Viertelfinale im letzten Jahr dieses Mal ein Ticket für das Final4 sichern möchte. Im vergangenen Oktober schlugen die Düsseldorferinnen den UHC auswärts mit 0:2 (0:1), jetzt galt es für die Gäste in Hamburg, erneut die Viertelfinal-Serie für sich zu entscheiden. Letztmals gewann der UHC ein Begegnung auf dem Feld in der Bundesliga gegen den heutigen Gegner am 7. April 2019 mit 3:4 (2:3) dank einer verwandelten Strafecke von Lena Micheel kurz vor Ende des dritten Viertels.

UHC Hamburg - Düsseldorfer HC 4:3 n.SO (0:0, 0:0) 

Düsseldorf musste heute auf ihre Stammtorhüterin Nathalie Kubalski verzichten, hatte als Ersatz aber einen großen Namen gefunden: Kristina Reynolds, die schon 2008 mit der Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Peking aufgelaufen war, half dem DHC in diesem Viertelfinale aus. Schon in der zweiten Minute konnte sich Reynolds erstmals auszeichnen, indem sie eine geschlagene Strafecke abwehrte (2.). Ein Ballverlust im Aufbau wurde dem UHC dann fast zum Verhängnis, aber der Rückhandschuss von Sophia Schwabe, die sich den Ball geklaut hatte, ging rechts am Tor vorbei (7.). Bis dahin war wenig offensiv passiert, das Spiel dennoch temporeich und voller Zweikämpfe. Beide suchten geradlinig den Weg nach vorne in Richtung des gegnerischen Tores. Für den UHC saß Sophie Stomps, mit bisher acht Saisontoren, nur auf der Bank und konnte verletzungsbedingt nicht in das Geschehen eingreifen.

Düsseldorf erhöhte zu Beginn des zweiten Abschnitts den Druck auf das UHC-Tor. Mehrere Chancen ergaben sich durch Angriffe über die rechte Seite, die aber noch zu keinem Treffer führten. Der DHC kam immer wieder mit seinen schnellen Stürmerinnen, wie Elisa Gräve oder Agustina Albertarrio - letztere scheiterte mit einem Schuss in der 23. Minute. Die Hamburgerinnen taten sich nun merklich schwerer, meist kam man nur mit Einzelaktionen zu Entlastung. Mit dem 0:0 ging es in die Kabine.

Halbzeit zwei in Hamburg und auch nach den ersten fünf Minuten in diesem Abschnitt kein Tor. Beide Teams schenkten sich nichts,  der UHC Hamburg war nun wieder besser im Spiel. Es entwickelte sich sogar eine kurze Druckphase der Gastgeberinnen, eine Ecke als Resultat brachte die UHC-Damen nahe an den Führungstreffer: Nicola Pluta hatte den Ball nach Linksablage mit der argentinischen Rückhand im Tor untergebracht, nach Absprache entschieden die Schiedsrichterinnen jedoch auf Freischlag für Düsseldorf, da eine UHC-Spielerin die Herausläuferin behindert hatte (42.). Auch der DHC hatte noch seine Gelegenheit in Führung zu gehen, Selin Oruz führte einen Freischlag am Kreis schnell aus, steckte zu Lilly Stoffelsma, doch Stoffelsma schrubbte den Ball von rechts am langen Pfosten vorbei (45.).

Im vierten Viertel war es dann UHC-Torfrau Noelle Rother, die ihrem Team die Null hielt. Erst parierte sie gegen den Rückhandschuss von Sara Strauss, den Rebound brachte Sophia Schwabe direkt aufs Tor, aber wieder war Rother zur Stelle (47.). Eine Strafecke für den UHC kratzte Kristina Reynolds noch mit dem Schläger von der Linie (49.). Die letzten Minuten mussten die Entscheidung bringen, andernfalls würde das Spiel torlos in einen Shootout gehen. Düsseldorf spielte Agustina Albertarrio mit einem präzisen Schlenzball frei, die argentinische Stürmerin scheiterte aber an Noelle Rother (57.). Der UHC versuchte es noch einmal über links, blieb aber hängen. Kein Tor nach 60 Minuten, es ging in den Shootout. Mit dabei: Sophie Stomps. Die Schweizerin hatte keine Minute gespielt, sollte nun aber am Shootout teilnehmen. 

Stomps begann direkt und scheiterte! Die 39-Jährige Reynolds im DHC-Tor zeigte direkt einmal, wie wendig und schnell sie auch nach langer Hockeypause war. Im Tor für den UHC stand nun Mia Böhringer, die für die Penalties den Kasten sauber halten sollte. Und auch diese parierte den ersten Penalty gegen Lilly Stoffelsma. Als nächstes war Yani Zhong für Hamburg an der Reihe, aber Reynolds war zur Stelle und blockte den Ball mit ihrem Schläger. Für Düsseldorf lief Albertarrio an, drehte sich mit dem Rücken zum Tor, legte den Ball allerdings mit der Rückhand am Tor vorbei.

Die dritte Schützin, Lena Micheel, erzielte dann das erste Tor dieser Partie, für Düsseldorf glich Sara Strauss aber direkt aus. Alia Jaques war für Hamburg in der Folge ebenfalls erfolgreich, hatte bei ihrem Rückhandschuss aber etwas Glück. Selin Oruz wollte dies für den DHC nachmachen, hängte den Ball ein und drehte sich über die linke Schulter - 2:2. Die letzten Schützinnen konnten nun die Entscheidung herbeiführen: Yara Mandel versuchte sich ähnlich wie Oruz, drehte sich über die Vorhand und traf. Lisa Nolte hatte für den DHC nun mächtig Druck, tunnelte Böhringer frech und erzielte das 3:3.

Es ging weiter, Sara Strauss, die eben schon erfolgreich war, übernahm die Verantwortung für die Gäste. Strauss lief an, drehte sich über die linke Schulter, aber Böhringer parierte sowohl diesen Schuss als auch den Nachschuss von Strauss stark. Sophie Stomps konnte nun für den UHC den Sieg sichern, legte sich den Ball auf links und knallte die Kugel mit der argentinischen Rückhand genau unter die Torlatte. 

Ein Sieg für Hamburg im Shootout, am nächsten Wochenende hat der amtierende Meister aus Düsseldorf dann auf eigener Anlage die Chance, Revanche zu nehmen.

Foto: Sports Gallery

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