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Krefeld lässt kein Tor von Meister Köln zu

27. April 2024

Das verspricht eine spannende Fortsetzung in zwei Wochen: Zu Beginn der Play-offs der Herren konnten drei tiefer platzierte Mannschaften ihren Heimvorteil nutzen und die „best of three“-Serie mit einem Sieg eröffnen. Lediglich der Mannheimer HC triumphierte auswärts. Im Play-down legten die beiden Süd-Vertreter SC Frankfurt und TSV Mannheim vor.

Der MHC setzte sich beim Harvestehuder THC mit 4:1 (1:1) durch. Dabei waren die Hamburger Gastgeber durch Moritz Pfähler (8.) früh in Führung gegangen. Staffelsieger Mannheim konnte sich in der Folge einmal mehr auf eine erfolgreiche Strafecke von Goinzalo Peillat verlassen. Der dreimalige Liga-Torschützenkönig sorgte per Standard nicht nur für den Gleichstand (21.) zur Halbzeitpause, sondern für die MHC-Führung (47.) kurz nach Beginn des dritten Viertels. Als Harvestehude in der Schlussphase immer mehr riskieren musste, traf nach einem Hamburger Ballverlust im Aufbau Hugo von Montgelas auf Vorarbeit von Erik Kleinlein zum 1:3 (56.). Und im Spiel ohne Torhüter kassierte der HTHC dann nach einem weiteren im eigenen Viertel verlorenen Ball gar noch das 1:4 (59.) durch Raphael Hartkopf.

 

Für die größte Tagesüberraschung sorgte der Club ab der Alster. Die Hamburger schlugen den A-Staffelgewinner Uhlenhorst Mülheim mit 4:2 (2:0). Ein kurioses Tor war der Startschuss für den Alster-Erfolg. Auf einen scheinbar aussichtslos langen Ball lief Fred Newbold einfach mal auf Verdacht hinterher – und tatsächlich prallte das Spielgerät vom Pfosten zurück ins Feld, wo Newbold vor Torwart Damberger die Kugel über die Linie drücken konnte (21.). Fünf Minuten darauf erhöhte Anton Boeckel per Rückhandschlag zum 2:0 (26.). Mülheims Bemühungen wurden mit Beginn der zweiten Hälfte druckvoller. Lohn war der Anschlusstreffer durch Lukas Windfeder (41.), aber die Alster-Antwort ließ nicht lange warten. In Nic Hansens Schlag hielt Philip Rothländer noch seinen Schläger rein- 3:1 (44.). Der Mülheimer Dauerdruck führte sechs Minuten vor Ende durch Moritz Ludwigs Eckennachschuss zum 2:3 (54.). Die Gäste setzten danach alles auf eine Karte, brachten für Torwart Damberger einen weiteren Feldspieler. Doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr. Im Gegenteil. Bei einem Konter sorgte Newbold mit seinem zweiten Treffer zum 4:2 (60.) für die Entscheidung.

 

Im West-Derby zwischen dem Crefelder  HTC und Rot-Weiss Köln gelang es dem amtierenden Meister nicht, die vor allem in der zweiten Halbzeit aufopferungsvoll verteidigenden Gastgeber in der Defensive entscheidend auszuhebeln. Und wenn dann doch mal was durchkam, rettete entweder der Pfosten oder Torhüter Joshua Onyekwue Njaji gegen seine früheren Teamkameraden. Und so genügte dem CHTC ein einziger Treffer zum 1:0-Auftaktsieg. Bereits nach zehn Minuten hatte Anton Boomes per Nachschuss für dieses Tor des Tages gesorgt. Wie voriges Jahr gegen den Mannheimer HC startete der CHTC das Play-off mit einem Heimsieg, und Köln ist gefordert, nun zwei Spiele in Folge zu gewinnen, soll die Meisterserie nicht schon vor dem Final-Four reißen.

 

Im Hamburger Stadtkampf behielte der Polo Club am Ende ein wenig zu hoch mit 4:1 (2:1) die Oberhand gegen den UHC Hamburg. Die Gäste waren durch Maximilian Kloss (8.) in Führung gegangen. Noch vor Ende des ersten Viertels schaffte Constantin Staib den Ausgleich (15.). Mit zwei verwandelten Strafecken von Fachmann Kane Russell kurz vor und nach der Halbzeit (29./32.) setzte sich Polo dann ab. Als die besser platzierten Uhlenhorster mit ihren Offensivbemühungen nicht zum Erfolg kamen, machte im Konter Leon Thörnblom mit dem 4:1 (58.) den Sack vollends zu.

 

Im Play-down zeigten sich zum Auftakt die beiden süddeutschen Vertreter stark. Im Duell der Staffelsechsten triumphierte der SC Frankfurt 80 mit 3:2 (1:0) beim Gladbacher HTC. Magnus Hautzel (E, 29/36.) legte mit zwei Toren den Grundstock. Idrees Abdulla (43.) brachte beim Westvertreter Hoffnung zurück, doch Johannes Gans (E, 49.) stellte mit dem 1:3 den alten Abstand wieder her. Der zweite Gladbacher Treffer durch Niklas Braun (E, 60.) kam zu spät, um die Niederlage noch abwenden zu können. Der GHTC muss nun zweimal in Frankfurt gewinnen, um den Abstieg noch aufhalten zu können.

 

Eine echte Überraschung legte der TSV Mannheim hin. Im Duell der Staffelfünften bezwangen die Badener auf eigener Anlage den Berliner HC mit 5:3 (3:1). Emil Gomes (7.) und Jakob Brilla (E, 11.) ließen die Heimfans früh jubeln. Auf den Berliner Anschluss von Matteo Poljaric (E, 19.) hatte Brilla mit seinem zweiten Eckentreffer (19.) eine rasche Antwort. Nach dem Seitenwechsel schraubten Nicolas Proske (7m, 33.) und Philipp Wossidlo (44.,) das Resultat gar auf 5:1 hoch, ehe Liam Holdermann (7m, 49./59.) mit zwei Treffern das Resultat für den BHC noch etwas freundlicher gestalten konnten. An der Auftaktniederlage gab es für den BHC angesichts von 13 bis auf eine Ausnahme (plus ein Siebenmeter) nicht verwertete Ecken aber nichts zu rütteln. Während der TSV jetzt nur noch einen Sieg vom Klassenerhalt entfernt ist, steht der BHC unter deutlich größerem Druck im zweiten Spiel in zwei Wochen in Berlin.

 

Foto: S. Breithaupt

Wir sind extrem zufrieden und haben es heute geschafft, über 60 Minuten die Konzentration hochzuhalten. Unser Matchplan ist aufgegangen

Andreu Enrich, Trainer Mannheimer HC

Es war uns klar, dass man gegen Köln eine super Defensivleistung braucht. Die ist uns heute gelungen. Mit Glück und einem sehr guten Torhüter haben wir einen verdienten Sieg erreicht.

Anton Boomes, Crefelder HTC