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Beide Staffelsieger können Play-off-Serie noch drehen

21. May 2023

Die Staffelgewinner der 1. Bundesliga Herren, Köln und Mannheim, haben das nach dem Startwochenende drohende Ausscheiden im Viertelfinal-Play-off auf eigenem Platz noch einmal abwenden können. Rot-Weiss setzte sich zweimal gegen Berliner HC durch, dramatisch schaltete der MHC den Crefelder HTC aus. Das Final4 komplettieren Harvestehuder THC und UHC Hamburg.

Köln hatte am Samstag mit einem souveränen 2:0 das 2:3 vom Auftaktspiel in Berlin ausgeglichen. Im entscheidenden dritten Spiel auf der Rot-Weiss-Anlage musste der DM-Titelverteidiger zwar auf die verletzten Weltmeister Tom Grambusch (Rücken) und Moritz Trompertz (Bein) verzichten, bekam das Spiel aber trotzdem schnell in den Griff. Mit einem Doppelschlag sorgten Elian Mazkour (12.) und Mats Grambusch (13.) für die beruhigende 2:0-Viertelführung, die Mazkour (28.) kurz vor der Halbzeitpause noch zum 3:0 ausbaute. Köln konnte sich danach lange darauf beschränken, den Vorsprung zu verwalten. Berlin musste kommen und startete die muntere Schlussphase mit einem tollen Solo von Luis Gill, der mit dem 1:3 (51.) nochmal Spannung ins Spiel brachte. Gegen die notgedrungen alles nach voirne werfenden Gäste packte Rot-Weiss nun seine Konterstärke aus. Mazkour drückte nach starker Rühr-Vorarbeit zum 4:1 (56.) ein. Aber der BHC hisste noch längst nicht die weiße Fahne. Marius Klink stellte noch in der gleichen Minute per Eckenstecher das 2:4 her. Doch wieder antwortete Kölns Torjäger Elian Mazkour, der nach einem weiteren Konter sein viertes Tor zum 5:2 (58.) erzielte. Jonas Poeschel (60.) konnte Sekunden vor Ende das Resultat mit dem 3:5 noch ein bisschen freundlicher gestalten.

 

Drei Play-off-Spiele (und dazu noch das reguläre Saisonduell) gegen den Mannheimer HC in 60 Spielminuten nicht verloren - und doch ausgeschieden. Mit diesem bitteren Los musste der Crefelder HTC fertig werden. Die Westdeutschen, vorige Woche triumphaler 5:2-Sieger über den MHC, hatten die punktbeste Bundesligamannschaft bereits im zweiten Spiel am Rande des Knock-outs. Über ein gewonnenes Shoot-out konnte sich Mannheim noch in die dritte Entscheidungspartie retten. Dort folgte das nächste Drama. Wie am Samstag trennten sich beide Teams 2:2, nachdem Tim Seagon (41.) den MHC in Führung gebracht hatte. Mit einem Doppelschlag gleich zu Beginn des letzten Viertels drehten Niklas Wellen (46.) und Masi Pfandt (E, 47.) den Spielstand zum 1:2. Mannheim lief die Zeit weg. Als die letzten zwei Minuten angebrochen waren, bewahrte Gonzalo Peillat (E, 59.) den MHC vor dem Aus.

Im Shoot-out trafen für Krefeld lediglich Wellen und Acosta, bei Fehlversuchen von Ferreiro, Boomes und Bachmann. Mannheim scheiterte lediglich durch Müller, während Fischer, Weigand und Peillat (7m) zum 3:2-Sieg verwandelten.

 

Genau wie dem Crefelder HTC ging es auch dem Club an der Alster: Alle drei Play-off-Spiele in regulärer Spielzeit nicht verloren, am Ende aber doch nicht bei der Endrunde. Im Hamburg-Derby hatte der UHC die 1:3-Auftaktniederlage durch 2:2 und 8:7 gewonnenes Shoot-out ausgeglichen und damit ein drittes Spiel erzwungen. Am Sonntag ging Uhlenhorst vor knapp 2000 Zuschauern auf der vollbesetzten UHC-Anlage durch Maximilian Kloss (E, 18.) in Führung. Nach der Pause konnte Niklas Bruns (36.) ausgleichen. Trotz einer Aufregerszene in der Schlussminute (Alster forderte einen Strafstoß wegen angeblichen Stockfouls am einschussbereiten Walker) ging es mit dem 1:1 ins Shoot-out. Und wie am Vorttag hatten die Torhüter Alexander (Alster) und Bretschneider (UHC) nicht viel gegen souveräne Schützen zu bestellen. Bis zum letzten Pärchen hatten alle getroffen. Boeckel, Walker, Linnekogel und Kerner für Alster, Kloss, Sperling und zweimal per Siebenmeter P.Schmid. Dann ließ Wildung den letzten Alster-Versuch liegen, und Hannes Müller bekam damit Matchball. Mit einem frechen Tunnelball nutzte ihn der UHC- Weltmeister und schoss sein Team erstmals seit 2019 wieder in ein Feld-Final-Four.

 

Die klarste Entscheidung am Sonntag gelang dem Harvestehuder THC. Nachdem der HTHC das Play-off mit einer 0:1-Heimniuederlage gegen Vizemeister Polo denkbar ungünstig begonnen hatte, gelang mit einem 1:0 am Samstag auf dem Polo-Platz der Ausgleich in der Serie. Das Entscheidungsspiel verlief eine Halbzeit lang torlos, dann geriet Polo durch Nqobile Ntuli (33.) in Rückstand. Das Heimteam musste zwangsläufig mehr nach vorne investieren und bot dem HTHC Gelegenheit für Konter. So kamen die Gäste durch Paul Glander (E, 42.), Niklas Reuter (53.) und Michael Körper (E, 56.) am Ende zu einem unerwartet klaren 4:0-Sieg.

 

Im DM-Halbfinale am 3. Juni wird Mannheim auf den UHC treffen, Köln spielt wie im Vorjahr gegen den HTHC.

 

Der Düsseldorfer HC ist der erste Absteiger aus der 1. Bundesliga. Die Rheinländer konnten den Vorteil vom zu Hause 2:0 gewonnenen Auftaktspiel des Play-downs gegen den TSV Mannheim Hockey nicht nutzen. Mannheim gleich am Samstag die Serie mit einem 4:1-Sieg aus und ließ im Entscheidungsspiel am Sonntag nun ein 3:1 folgen. Vitus Thoma (4.), Nicolas Proske (13.) und Leandro Tolini (E, 28.) schossen die Mannheimer Tor, Magnus Esser (18.) hatte für den DHC verkürzt. Bemerkenswert: 50 Spielminuten lang musste Mannheim in Unterzahl spielen, nachdem Torschütze Thoma nach einer Tätlichkeit fernab des Spielgeschehens schon nach zehn Minuten die Rote Karte gesehen hatte.

Mannheim hat sich mit dem Sieg für das Play-in-Spiel am 3. Juni gegen den Münchner SC (Verlierer des Play-downs der Staffelfünften gegen Uhlenhorst Mülheim) qualifiziert.

Foto: Sports-Gallery/Sabine Müller

Am Ende muss ich meinem Team für die Leistung Respekt zollen, dass wir als reine Amateurmannschaft gegen ein Nahezu-Profiteam ein drittes Spiel herausgeholt haben."

Darren Cheesman, Trainer Berliner HC