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Meister Köln kann Titel nicht mehr verteidigen

14. May 2024

Die Herren des Crefelder HTC haben eine unglaubliche Serie beendet. Denn erstmals seit 2009 wird man den Namen Rot-Weiss Köln bei einer Endrunde um die Deutsche Meisterschaft nicht lesen. Der amtierende Meister schied im Viertelfinale gegen Krefeld aus. Auch für den UHC Hamburg und Harvestehuder THC ist nach zwei Niederlagen im Play-off Schluss. Ins Entscheidungsspiel geht es zwischen Mülheim und Alster sowie in beiden Play-down-Serien.

Der Titelverteidiger, nach dem 0:1 in Krefeld unter Zugzwang, begann im eigenen Stadion wie die Feuerwehr. Schon nach zwei Minuten hatten sie einen Siebenmeter herausgeholt, den der wiedergenesene Elian Mazkour allerdings gegen Joshua Onyekwue Nnaji nicht verwandeln konnte. Das brach den Kölner Elan allerdings keineswegs. Noch im ersten Viertel gelang durch Tom Grambusch (E, 11.) und Michel Struthoff per Rückhand (12.) ein Doppelschlag zum 2:0. Diese Führung reichte bis zum Ende des dritten Viertels, dann gelang den mittlerweile immer besser aufkommenden Gästen nach feiner Kombination zwischen Martin Ferreiro und Niklas Wellen der Anschlusstreffer (44.) durch den deutschen Weltmeister. Und es kam noch besser für den CHTC. Fünf Minuten vor Ende drückte Niklas Wellen eine zunächst abgewehrte Ecke im Nachschuss zum 2:2 ins Tor. Köln versuchte den Gang ins Shoot-out zu vermeiden, scheiterte aber wiederholt an Onyekwue Nnaji. Der Krefelder Keeper wurde auch im Shoot-out zum unüberwindlichen Hindernis für alle Kölner Schützen (Prinz, Struthoff, Mazkour). Da auf CHTC-Seite lediglich Kossol als dritter Schütze scheiterte, reichten Tore von Wellen, Ferreiro und Linus Michler zum 0:3-Endstand. Für Krefeld ist es die erste Final-Four-Teilnahme seit 2015.

 

Eine am Ende klare Sache wurde das Hamburger Duell. Nachdem der Polo Club schon die erste Partie auf eigenem Platz mit 4:1 gegen den UHC gewinnen konnte, hieß es im zweiten Spiel auf der UHC-Anlage am Ende sogar 5:1. Dabei begann es für die Uhlenhorster sehr gut, denn Benedikt Schwarzhaupt schlenzte schon nach vier Minuten eine Ecke zum 1:0 in den Polo-Kasten. Doch lange sollten sich die Hausherren nicht an der Führung erfreuen können. Schon bis zur Halbzeit hatten Aidan Sarikaya (10.) und Paul Smith (19.) das Resultat gedreht. Nach der Pause ließen Lasse Mink (36.), Jan-Hendrik Bartels (43.) und Constantin Staib (59.) die Gästeführung weiter anwachsen. Für Polo stand damit die zweite Final-Four-Teilnahme nach 2022 fest.

 

Als einzige Mannschaft war der Harvestehuder THC mit einer Heimniederlage ins Play-off gestartet. Das 1:4 gegen den Mannheimer HC konnten die Hanseaten im Rückspiel nicht mehr wettmachen. Von einem Ausgleich in der Serie war der HTHC weit entfernt. Schon nach 21 Minuten lagen die Gäste mit 0:4 in Rückstand. Peer Hinrichs (1./21.), Tim Seagon (12.) und Gonzalo Peillat (E, 17.) trafen konsequent für Mannheim. Niklas Reuter (27.) sandte noch vor dem Halbzeitpfiff ein Hoffnungssignal für den HTHC aus. In der zweiten Hälfte entdeckte Justus Weigand das Toreschießen für sich. Erst traf der Weltmeister zum 5:1 (33.), und nach Reuters zweitem Treffer (33.) ging die Weigend-Serie mit dem 6:2 (37.), 7:2 (52.) und 8:3 (55.) weiter. Moritz Pfähler (54.) hatte zwischendurch das 3:7 erzielt. Am Ende machte es Gonzalo Peillat mit zwei weiteren Ecken (58./60.) zum 10:3-Endstand sogar zweistellig.

Im Halbfinale wird der Mannheimer HC auf den Crefelder HTC treffen, die sich im Vorjahr eine epische Serie im Viertelfinale geliefert hatten.

 

Wer der Gegner des Hamburger Polo Club sein wird, entscheidet sich erst am Sonntag. Denn nur zwischen Uhlenhorst Mülheim und Club an der Alster fiel die Entscheidung im Play-off nicht nach zwei Spielen. Gastgeber Uhlenhorst stand nach seiner 2:4-Auftaktniederlage in Hamburg unter Zugzwang. Durch Henrik Mertgens (E, 21.) gelang Mülheim die Führung, die Niklas Bruns per Siebenmeter (27.) bis zur Pause ausglich. Dann schaffte Alster durch Till Brockmann sogar die Führung (35.). Mit dem Rücken zur Wand blieb Mülheim ruhig und konnte sich tatsächlich auf seine offensiven Qualitäten verlassen. Luas Windfeder (E, 40.) und Lukas Mertgens (51.) drehten den Spielstand erneut, ehe Niklas Bruns mit seinem zweiten Siebenmeter (55.) für den 3:3-Endstand sorgte. Im Shoot-out war für dioe Torleute Alexander Thomas (Alster ) und Felix Damberger (Mülheim) lange Zeit überhaupt nichts zu holen. Nach neun erfolgreichen Schützen (Ludwig, Herzbruch, Sanda, Hellwig, H.Mertgens für Mülheim; Boeckel, Linnekogel, Kerner und Bruns für Alster) musste Nic Hansen als zehnter und letzter Schütze treffen, um die Niederlage abzuwenden. Er tat es nicht, und somit geht es nach dem 5:4 für Mülheim ins Entscheidungsspiel am Sonntag (14 Uhr) an gleicher Stätte.

 

Vertagt wurden auch die Entscheidungen im Play-down. Der Gladbacher HTC wendete seinen Abstieg durch ein 6:2 (1:0) beim SC Frankfurt 80 ab. Die Glabacher Pausenführung durch Samkelo Mvimbi (E, 4.) drehten Johann Schmidt-Opper (35.) und Johannes Gans (E, 41.) in ein 2:1 für den SC80 um. Doch den klar längeren Atem hatte Gladbach, die durch Niklas Brauns Eckentore (42./45.) und Feldtreffer von Mvimbi (47.), Lucas Wuts (58.) und Jimmy Schiefer (59.) ein Entscheidungsspiel erzwangen. Frankfurt vergab beim Stand von 2:4 einen Siebenmeter (56.). Am Sonntag geht es um 13 Uhr um die Wurst.

 

Der Verlierer muss in die zweite Liga runter, der Sieger kämpft am Pfingstsamstag noch beim Verlierer des Duells zwischen dem Berliner HC und TSV Mannheim um den Ligaverbleib. Wer das sein wird, steht auch erst morgen fest. Der Berliner HC wendete nach seinem 3:5 in Mannheim eine Entscheidung mit einem 3:2-Heimsieg ab. Dabei wurde es für den BHC nach einer von Nico Kirstein mit zwei Ecken (14./27.) herausgeschossenen 2:0-Pausenführung noch einmal knapp. Jakob Brilla (E, 34.) und Moritz Rothländer (7m, 52.) schafften für den TSV den 2:2-Ausgleich. Wenige Sekunden vor Ablauf der Spielzeit sorgte Liam Holdermann mit seinem Siegtor (60.) für den Ausgleich in der Serie. Am Sonntag (13 Uhr) geht es ins Entscheidungsspiel.

Foto: Kramhöller

In den ersten 15 Minuten haben wir offensiv ein Wahnsinnsspiel gemacht und sind in der ersten Halbzeit auch defensiv gut gestanden.

Justus Weigand, Mannheimer HC