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Mannheimer HC gewinnt Gruppe Süd & Mariendorf und Wiesbaden steigen ab

23. January 2023

Der Mannheimer HC hat im Fernduell mit dem TSV Mannheim Hockey den Gruppensieg im Süden eingefahren. Darüber hinaus sicherte sich Mülheim Platz zwei im Westen. Abgestiegen ist nach einem regelrechten Spektakel der Wiesbadener THC im Süden und der Mariendorfer HC nach der Niederlage im Volvo E.R.B. Topspiel der Woche im Osten. Die Spielberichte:

Gruppe Süd

Im Süden brauchte der Mannheimer HC einen Auswärtssieg beim Münchner SC, um sich das Heimrecht im Viertelfinale gegen die Zehlendorfer Wespen so gut wie zu sichern. Im Falle eines MHC-Siegs in München bräuchte der TSV Mannheim Hockey einen Sieg mit 13 oder mehr Toren als der MHC, um den Stadtrivalen noch von Rang eins zu verdrängen. Der Münchner SC wollte seinerseits noch den SC Frankfurt 1880 von Rang drei verdrängen.

Die Gäste starteten stark in die Partie und gingen durch eine verwandelte Strafecke von Raphael Hartkopf früh mit 0:1 in Führung (1.,KE). Der Münchner SC zeigte sich unbeeindurckt und glich nur wenige Minuten später durch eine abgelegte Strafecke von Marvin Nahr aus (7.,KE). Kurz vor Ende des ersten Viertels bekam Peer Hinrichs den Ball frei am Schusskreisrand und versenkte die Kugel souverän unten rechts im Tor des MSC zum 1:2 (12.). Nach einem schönen Zuspiel von Raphael Hartkopf bekam abermals Hinrichs den Ball am Kreisrand und traf erneut rechts unten zum 1:3 (25.). Die Partie nahm nun so richtig Fahrt auf, denn der Münchner SC gab sich nicht auf, im Gegenteil: Philip Bezzenberger (28.) verkürzte auf 2:3, ehe Nico Reichert den alten Abstand wiederherstellte (29.). Den Schlusspunkt in einer torreichen ersten Hälfte setzte Phillip Holzmüller mit dem 3:4 (30.).

Beide Teams starteten offensiv ausgerichtet in die zweite Halbzeit. Eine weitere Strafecke verwandelte Hartkopf souverän (34.,KE) und erhöhte keine Minute später auf 3:6 (35.), ehe Josip Anzeneder auf 3:7 stellte (49.). Es war die Entscheidung in München, doch der MHC kam durch Pat Harris sogar noch zum 3:8 (52.). Bis zum Schlusspfiff spielte nur noch der Münchner SC und der kam durch Tore von Christian Schellinger (55.,KE), Luca Kirstein (58.) und Benedikt Geyer noch bis auf 6:8 heran (60.), doch dabei blieb es dann bis zum Schlusspfiff, wodurch der Mannheimer HC den Gruppensieg im Süden perfekt machte.

Für den TSV Mannheim Hockey galt es gegen die TG Frankenthal, seine Hausaufgaben zu erledigen und das eigene Heimspiel - möglichst hoch - zu gewinnen und eventuell auf einen Ausrutscher des Mannheimer HC zu hoffen. Für die TG Frankenthal hieß es hingegen, in Mannheim nicht unter die Räder zu kommen, um im Abstiegskampf auch im Falle einer Niederlage noch die Chance auf den Klassenerhalt zu haben.

Die TG Frankenthal hielt von Beginn an gut mit, doch Torchancen blieben zunächst Mangelware. Der TSV Mannheim Hockey wirkte zu Beginn etwas gehemmt, ging dann aber nach einer Einzelaktion von Dario Benke mit 1:0 in Führung (10.). Das 1:0 gab den Hausherren Selbstvertrauen und die legten nach einer schönen Kombination durch Nils Grünenwald nach (12.). Das zweite Viertel begann mit einem tollen Anspiel auf den frei im Kreis stehenden Philip Schlageter, der den Ball mit einer Bewegung annahm und unten rechts im Tor der TG Frankenthal unterbrachte (18.). Sieben Minuten später war es erneut Schlageter der auf 4:0 erhöhte (25.). Die TG Frankenthal meldete sich eine Minute später erstmals selbst auf der Anzeigetafel an und kam durch Noah Frank zum 4:1 (26.). Vor der Pause trafen beide Teams noch je einmal: Schlageter für den TSVMH (26.) und Johannes-Alexander Zurke für die Gäste (29.,KE).

Nach dem Seitenwechsel war den Frankenthalern anzumerken, dass sie noch einmal alles nach vorne warfen. Sven Becker sorgte für den 5:3-Anschluss (35.). Die bessere Mannschaft in Mannheim war nun die TG Frankenthal und die kam durch einen Doppelschlag von Alexander Cunningham zum 5:5-Ausgleich (43. & 43.).

Schlussviertel in Mannheim und der TSV Mannheim Hockey gab noch einmal alles und ging durch Nicolas Proske kurz vor dem Ende wieder in Führung (54.). Es sollte der Schlusspunkt in einer dramatischen Partie sein, an deren Ende der TSV Mannheim Hockey das bessere Ende auf seiner Seite hatte, aber dennoch den Gruppensieg durch den gleichzeitigen Sieg des Mannheimer HC verpasste. Für die TG Frankenthal hieß es nun, auf Schützenhilfe des SC Frankfurt 1880 in Wiesbaden zu hoffen.

Der Wiesbadener THC brauchte gegen den SC Frankfurt 1880 zwingend einen Sieg, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Für die Frankfurter hingegen galt es, die Saison mit einem Sieg auf einem starken dritten Platz abzuschließen.

Wie schon häufiger zuletzt starteten der Wiesbadener THC ohne Torwart und mit einem sechsten Feldspieler. Sebastian Feller nutzte eine Überzahlsituation im Kreis der Frankfurter aus, um aus acht Metern im Fallen zum 1:0 zu treffen (6.). Die Frankfurter brauchten ein wenig, um sich an die künstliche Überzahl der Gastgeber zu gewöhnen, drehten dann aber die Partie durch einen Doppelschlag von Magnus Hautzel (10.,KE & 12.,7-m.). Hautzel schnürte zu Beginn des zweiten Viertels früh den Dreierpack (17.), doch der Wiesbadener THC schaffte es, den Lauf der Gäste zu durchbrechen und kam durch Jannis Colée auf 2:3 heran (20.,KE). Es blieb ein wildes Spiel, in dem nun der Wiesbadener THC wieder etwas stärker wurde und durch Valentin Esterhues (23.) und abermals Feller (24.) wieder in Führung ging. Der SC Frankfurt 1880 glich schnell durch Johannes Gans aus (24.) und hatte die Möglichkeit, per Siebenmeter abermals in Führung zu gehen. Da die Wiesbadener den Torhüter nicht für eine Aktion einwechseln wollten entschieden sie sich Feldspieler Feller dafür ins Tor zu stellen. Hautzel trat an und setzte den Ball rechts am Pfosten vorbei (28.). Im Gegenzug sorgte Esterhues mit dem 5:4 für die Wiesbadener Halbzeitführung (29.).

Nach dem Seitenwechsel sorgte Adrian Amon erstmals für eine Zwei-Tore-Führung für die Gastgeber (35.), doch Magnus Hautzel blieb bei einer folgenden Strafecke ruhig und verkürzte auf 6:5 (36.,KE). Nach einer verwandelten Ecke durch Colée (38.,KE) gab es abermals Siebenmeter für die Frankfurter, wieder blieb Feller im Tor und dieses mal parierte er spektakulär mit dem Schläger gegen Hautzel. Der SC Frankfurt blieb aber dran und kam durch Tom Alexander Blümmel zum erneuten Anschluss (42.), doch der WTHC machte einfach weiter und stellte wenige Sekunden später durch das dritte Tor des Tages von Esterhues auf 8:6 (43.). 74 Sekunden vor Ende des dritten Viertels entschieden die Schiedsrichter abermals auf Siebenmeter, diesmal für die Wiesbadener, doch der Frankfurter-Keeper parierte glänzend gegen Feller. Kurz vor Ende des dritten Viertels erhöhte Amon dann aber auf 9:6 für die Gastgeber (45.). Weiterhin ohne Torhüter agierte der Wiesbadener THC im Schlussviertel, ebenso wie nun auch die Frankfurter. Nach zwei weiteren Siebenmetern (46.,7-m. & 47.,7-m.), die dieses mal Johannes Gans übernahm und trocken verwandelte, stand es schnell nur noch 9:8. Es dauerte abermals keine 60 Sekunden ehe die Frankfurter durch Johann Schmidt-Opper (48.) und Blümmel (49.) erstmals seit dem 2:3 in der 20. Minute wieder in Führung gingen. Nach zwei verwandelten Siebenmetern durch Feller zum 11:10 (52.,7-m. & 52.,7-m.) gingen die Wiesbadener nochmals in Führung, doch in der Folge setzten sich die Frankfurter entscheidend ab: Hautzel (52.), Gans (53.,7-m. & 56.,7-m.) und Blümmel (55.) brachten den SCF80 entscheidend mit 11:14 in Führung. Fellers Anschluss (57.) konterte erneut Gans (58.,KE), ehe Feller mit seinem sechsten Tor des Tages den 13:15-Endstand erzielte (60.,KE). Durch die Niederlage muss der Wiesbadener THC nun den Gang in die 2. Bundesliga antreten.

"Es war richtig gut [...], schade mit Wiesbaden, ich finde sie haben es richtig gut gemacht wie mutig sie sind."

Jonathan Elliot, Trainer SC Frankfurt 1880

"Wir sind natürlich mit dem Abstieg sehr enttäuscht und müssen die Jungs erst einmal wieder aufrichten."

Stefan Zeller, Trainer Wiesbadener THC

Gruppe West

Eine knifflige Aufgabe am letzten Spieltag hatte der Crefelder HTC im Heimspiel gegen Rot-Weiss Köln zu lösen: Der CHTC brauchte in jedem Fall einen Sieg gegen die Kölner und musste darauf hoffen, dass Mülheim das Parallelspiel gegen Neuss nicht gewinnt. Im Falle eines Siegs der Krefelder und eines Unentschieden von Uhlenhorst Mülheim würde sich der CHTC für das Viertelfinale qualifizieren. Das Heimrecht im Viertelfinale gegen den Club an der Alster hat der heutige Gegner aus Köln bereits sicher.

Crefeld legte in den Anfangsminuten stark los und erzielte nach drei Minuten gleich einmal die Führung: Lucas Maximilian Bachmann blockte nach einem Pass von Anton Boomes den Ball zum 1:0 ins Netz (3.). Köln hatte die Partie ohne Torhüter begonnen und bezahlte dafür gleich einmal den Preis. Schon eine Minute später erhöhte Jonathan Ehling mit einer Strafecke ins leere Tor auf 2:0 (4.,KE). 

Die restliche erste Halbzeit gehörte wieder einmal dem Kölner Angreifer Elian Mazkour. Der Top-Torjäger der Liga baute seinen Vorsprung in der Torschützenliste mit vier Treffern weiter aus. Bei einem weiteren Tor durch Maximilian Siegburg hatte Köln den Rückstand nach 19 Minuten in eine 2:5-Führung gedreht. Der Crefelder HTC wollte sich damit logischerweise aber nicht begnügen und drehte nun seinerseits auf: Ein Siebenmeter von Jonathan Ehling (21.,7-m) brachte sie auf 3:5 heran. Peer Kemmerich blockte einen Pass von rechts zum 4:5 ins Tor (23.) und Lucas Maximilian Bachmann vollendete einen abgefangenen Ball im Pressing zum 5:5 (27.). 

Auch nach dem Wiederanpfiff blieb Crefeld ein schwieriger Gegner für den Tabellenführer aus Köln: Anton Boomes besorgte die erneute Führung (36.), Mazkour glich drei Minuten später per Siebenmeter aus (39.,7 m). Der CHTC spielte aber weiterhin komplett auf Sieg, musste das auch, um noch eine Chance auf ein mögliches Viertelfinale zu wahren. Nachdem Köln die offensive Ausrichtung der Gastgeber zunächst ausgenutzt hatte und auf 7:9 davongezogen war, erzielte Julius Breucker mit einem Flachschuss von der linken Seite das 8:9 für Crefeld (57.). Eine absolute Top-Partie hatte nun auch eine spannende Schlussphase zu bieten. Die Hausherren legten in diesen Minuten noch einmal alles rein, hatten aber am Ende nicht das Glück auf ihrer Seite - Henrik Siegburg setzte den Schlusspunkt in der letzten Minute und erzielte das 8:10 für Köln.

Der als Absteiger feststehende DSD Düsseldorf hatte noch ein echtes Highlight am letzten Spieltag vor der Brust: Das Stadtderby gegen den Düsseldorfer HC. Nach neun Spielen wartet der DSD nach wie vor auf den ersten Punkt, während der DHC mit sieben Zählern vor dieser Partie die Saison als Fünfter abschließen wird. Das Hinspiel am 11. Dezember hatte der Düsseldorfer HC klar mit 12:4 (5:3) für sich entschieden.

In diesem Spiel gingen die Herren vom DHC nach acht Minuten mit 0:1 in Führung: Jonas Cofalla traf per Strafecke für seine Mannschaft. Der DSD hielt aber gut dagegen, erspielte sich in der Folge selbst mehrere Strafecken, die aber ungenutzt blieben. Erst mit einer Ecke in der 15. Minute kam man zum Ausgleich: Die DHC-Eckenabwehr hatte zunächst den Schuss geblockt, über Umwege kam aber noch Niclas Schickenberg fast von der Grundlinie zum Abschluss und netzte zum 1:1 (15.,KE). 

Im zweiten Viertel spielte zunächst einmal nur der DSD: Felix Deich wurde zweimal frei mittig auf Höhe des Siebenmeterpunktes angespielt, drehte sich und zog ab - die schnelle 3:1-Führung der Hausherren (17. und 19.). Bis zur Pause kam der DHC noch etwas heran, der Siebenmeter von Tassilo Busch in der 30. Minute, der im linken oberen Eck einschlug, war das 5:3. 

Nach Wiederanpfiff zeigte der DSD weiter was möglich gewesen wäre, hätte man die ganze Saison auf diesem Level gespielt: Ein Dreierpack von Jan Becker, der erst aus dem Spiel heraus, dann per Strafecke und schlussendlich per Siebenmeter traf, brachte den Gastgebern eine 8:3-Führung. Nach einem Tor von Thilo Ellerich vier Minuten vor Ende, bei dem er vom gerade erst wieder eingewechselten DHC-Torwart verfolgt, den Ball noch gerade so im Tor unterbrachte, war die Partie endgültig entschieden (56.). Ein weiterer DHC-Treffer war nur Ergebniskosmetik. Der DSD Düsseldorf verabschiedet sich also mit einem Sieg, muss aber dennoch den Gang in die 2. Bundesliga antreten.

Uhlenhorst Mülheim empfing im letzten Heimspiel der Hallensaison Schwarz-Weiß Neuss und brauchte aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem Verfolger aus Krefeld einen Sieg, um das Viertelfinale beim Harvestehuder THC klarzumachen. Im Falle eines Remis oder einer Niederlage gegen die starken Neusser würde Mülheim Schützenhilfe von Rot-Weiss Köln in Krefeld benötigen.

Beide Mannschaften begannen zunächst einmal ohne allzu großes Risiko einzugehen und befanden sich auf Augenhöhe. Gegen Ende des ersten Viertels kam Neuss zu besseren Chancen, gerade über die rechte Angriffsseite konnte man einige gute Angriffe entwickeln. Trotzdem ging man mit einem 0:0 in die Viertelpause. Erst im zweiten Viertel gelang es Malte Hellwig, sich als erster Spieler in die Torschützenliste einzutragen. Der Mülheimer Kapitän verwandelte eine Strafecke von der rechten Seite knallhart ins kurze Eck (20.,KE). In einer engen Partie, in der Neuss es nicht schaffte, aus eigenem Aufbau gegen die stabil stehenden Mülheimer etwas zu entwickeln, blieben die Mülheimer auch bis zur Pause in Front. Dem Neusser Angriffsspiel fehlte es an Tempo und Kreativität, aber auch Mülheim schien sich auf der Führung auszuruhen und investierte zu wenig in eigene Angriffe.

In der zweiten Halbzeit kam mehr Bewegung in die Partie, denn Neuss glich früh aus: Beim Schuss von Philipp-Alexander Weide griff Lennart Küppers im Mülheimer Tor ins Leere, war aber womöglich auch in der Sicht behindert worden (32.). Die Mülheimer Offensive drehte nun auf, Lukas Mertgens vollendete erst ein Zusammenspiel von Malte Hellwig und Henrik Mertgens (35.), dann traf Hellwig per Siebenmeter (42.,7-m) und noch einmal Lukas Mertgens (45.). Der Stürmer hatte sich stark gegen mehrere Verteidiger durchgesetzt, war aus der Mitte über rechts in den Kreis eingedrungen und hatte aus dem Lauf abgezogen.

Im Schlussviertel kam Neuss noch einmal heran, Tore von Bartosz Zaworski (48.,KE) und Vitali Shevchuk (50.) zum 4:3 machten den Neussern noch einmal Hoffnung. Doch eine Ecke von Malte Hellwig sieben Minuten vor dem Ende stellte den zwei Tore Abstand wieder her und markierte gleichzeitig auch den 5:3 (1:0)-Endstand.

Gruppe Ost

In letzter Sekunde hat sich der TC Blau-Weiss noch eine akzeptable Ausgangslage für den letzten Spieltag geschaffen. Am vergangenen Sonntag überholte Blau-Weiss den heutigen Gegner aus Mariendorf durch einen klaren 1:5 (0:3)-Auswärtssieg beim HC Roseneck. Klar war im Vorfeld: Nur mit einem Sieg beim TC Blau-Weiss würde der Mariendorfer HC die Klasse halten! 

Somit war klar, dass das Volvo E.R.B. Topspiel der Woche jede Menge Drama und Spannung im Gepäck haben würde. Den Auftakt machten die Gastgeber, die durch ihren Kapitän Moritz Kehlitz mit 1:0 in Führung gingen (6.). Der Mariendorfer HC ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und glich noch vor dem Ende des ersten Viertels durch Niclas Engemann aus (14.). Es blieb ein ausgeglichenes Match in der Sporthalle Charlottenburg, doch kurz vor der Pause setzten die Gastgeber zu einem furiosen Zwischenspurt an: Oscar Wild (24.), Niklas Daubner (28.) und Sebastian Holler (29.) besorgten binnen weniger Minuten die komfortable 4:1-Pausenführung. Die Mariendorfer kamen direkt nach der Pause zum 4:2 durch Kevin Christann (35.), doch Clemens Schulze stellte schnell den alten Abstand wieder her (38.). Gegen Ende des dritten Viertels trafen beide Teams noch je einmal: Wild für Blau-Weiss (43.) und Felix Podewski für Mariendorf zum 6:3 (44.). Im Schlussviertel hielt der TC Blau-Weiss dem Druck des MHC Stand und entschied die Partie durch Maximilian Stahl sieben Minuten vor dem Ende endgültig (53.). Niclas Engemann erzielte dann das letzte Tor des Mariendorfer HC in diesem Spiel (55.,KE), doch Blau-Weiss zog bis zum Schlusspfiff durch zwei weitere Tore von Moritz Kehlitz (55. & 56.) und Stahl (59.) auf 10:4. Blau-Weiss bleibt somit erstklassig und schickt den Mariendorfer HC eine Etage tiefer.

Die bisherige Saison des Berliner HC ist makellos: Neun Spiele, neun Siege und ein Torverhältnis von 111:35. Im heutigen Auswärtsspiel beim HC Roseneck wollte der Ost-Champion die Generalprobe vor dem Heim-Viertelfinale gegen den TSV Mannheim Hockey erfolgreich bewältigen und die Hauptrunde verlustpunktfrei abschließen. Für Aufsteiger HC Roseneck galt es, Platz drei in der Gruppe Ost gegen TuS Lichterfelde zu verteidigen.

Den besseren Start erwischte der Berliner HC, der durch einen frühen Doppelschlag von Luis Gill mit 0:2 in Führung ging (8. & 9.). Der Berliner HC blieb die spielbestimmende Mannschaft und zog im zweiten Viertel nach Toren von Jonas Poeschel (17.) und Paul Dösch (19.,KE) auf 0:4 davon.

Im dritten Viertel schaffte es der HC Roseneck lange, das Ergebnis zu halten, doch dann spielte der Berliner HC zwischen der 37. und 44. Minute seine ganze Klasse aus und führte nach Toren von Liam Holdermann (37. & 44.), Jonas Poeschel (40.), Luis Gill (40.), Matteo Poljaric (40.), Adrian Lehmann-Richter (43.) und Tino Volkert (43.) mit 0:11 nach dem dritten Viertel. Im Schlussviertel erhöhte erneut Poljaric auf 0:12 (51.,KE), ehe erstmals der HCR durch Philipp Marx auf die Anzeigetafel kam (59.,KE). Den Schlusspunkt setzte aber erneut der BHC durch Holdermann, der zum 1:13-Endstand traf (60.,7-m.).

Warmmachen für das Viertelfinale beim Mannheimer HC hieß es im heutigen Auswärtsspiel für die Herren der Zehlendorfer Wespen. Gegner TuS Lichterfelde hatte den Klassenerhalt bereits in der Tasche und wollte den HC Roseneck noch von Platz drei verdrängen, wartet allerdings sei dem 3. Dezember 2022 auf einen Sieg (damals 10:2 gegen den Mariendorfer HC). Nach drei Siegen aus den ersten drei Spielen verlor TuSLi die restlichen sechs Spiele allesamt, wollte sich aber mit einem Erfolgserlebnis aus der Saison verabschieden.

Die Zehlendorfer Wespen gingen nach zehn Minuten durch Torjäger Jonas Diesing erstmals in Führung (10.). Diesing war es dann auch im zweiten Viertel, der auf 0:2 erhöhte (18.). Nach dem ersten TuSLi Treffer des Tages durch Maurice Kirchner (22.,KE) holte sich Jonas Diesing mit seinem Treffer zum 1:3 früh den Hattrick (23.). Im Gegenzug stellte Fabian Posselt den 2:3-Anschluss wieder her (24.). Dabei blieb es bis zur Halbzeit. 

Das dritte Viertel zeigte das gewohnte Bild: Jonas Diesing traf erneut und erhöhte auf 2:4 für die Gäste (32.). Dass auch noch andere Wespen Tore schießen können, bewiesen wenige Minuten später Steffen von Karstedt (37.) und Paul Westphalen (43.), die mit ihren Toren zum 2:6 für die Vorentscheidung sorgten. Im Schlussviertel sorgten von Karstedt (47.), Niels Sund (54.) und Theo Loddenkemper (57.). für den 2:9-Endstand.

Gruppe Nord

Der UHC Hamburg wollte die Saison mit einem Sieg gegen den Stadtrivalen vom Club an der Alster beenden. Das Hinspiel hatte Alster kurz vor Weihnachten mit 5:4 (2:2) für sich entscheiden können. Mit einem Sieg wollte der UHC zudem Platz drei in der starken Nord-Gruppe gegen den Hamburger Polo Club (ebenfalls 12 Punkte) verteidigen. Für Alster stellte das Duell beim UHC auch den letzten echten Härtetest vor dem Viertelfinale bei Rot-Weiss Köln dar.

Wie schon im Spiel der Damen entwickelte sich auch bei den Herren ein echtes Offensivspektakel zwischen dem UHC und Alster: Nach vier Minuten ging Alster durch Niklas Bruns in Führung, eine Minute später glich Henri Schmid aus. Schmid war es dann auch, der die UHC-Herren in Führung brachte, doch Till Brockmann glich noch vor dem Viertelende mit einem schnellen Abschluss von links aus (15.). Das 2:2 war damit aber nicht der Stand zur Viertelpause, denn zehn Sekunden vor dem Ende schlenzte Philip Schmid den Ball von links knallhart über die Schulter von Torhüter Thomas Alexander ins kurze Eck (15.).

Auch im zweiten Viertel ging die Partie genauso munter weiter wie im ersten: Der Club an der Alster antwortete in Person von Nik Kerner nach 17 Spielminuten: Kerner hatte einem UHC-Verteidiger in dessen Aufbau den Ball geklaut und den Konter vollendet (17.). Aus einer unübersichtlichen Situation heraus kam drei Minuten später Christopher Kutter frei zum Schuss - das 4:3 für den UHC (20.). Bis zur Pause ging es spektakulär weiter, beide Teams duellierten sich auf Augenhöhe. Ein Siebenmeter von Kutter für den UHC (29.,7-m) und ein Eckentor von Dieter Linnekogel für Alster (30.,KE) stellten den 7:6-Pausenstand her.

Die Gastgeber vom UHC kamen dann allerdings besser aus der Kabine: Erst traf Henri Schmid, dann glänzte Philip Schmid mit einem schönen Dribbling, an dessen Ende Tino Teschke das 9:6 erzielte (39.). Nur eine Minute später stand Teschke erneut goldrichtig und schob zum 10:6 ein. Auch der Club an der Alster hatte in der Folge einen Doppelschlag parat: Erst traf Bruns zum 10:7 (46.), dann Nik Kerner zum 10:8 (48.). Alster schnupperte in dieser wilden Schlussphase noch einmal an einem Comeback, der UHC ließ die Gäste aber nicht weiter als zum 11:9 herankommen. Am Ende setzte Philip Schmid mit einem Solo durch die nicht mehr wirklich verteidigenden Alster-Spieler den Schlusspunkt zum 12:9 (60.). Trotz des Sieges reichte es dem UHC Hamburg nicht, den dritten Tabellenplatz zu verteidigen - der Hamburger Polo Club schaffte es, dank dem um ein Tor besseren Torverhältnis, noch am UHC vorbei zu ziehen.

Der Braunschweiger THC wollte sich im vorerst letzten Spiel in der 1. Bundesliga mit einem Sieg verabschieden, bevor es in der kommenden Saison eine Etage tiefer weiter geht. Der Hamburger Polo Club hingegen hatte die Chance, mit einem Sieg am UHC Hamburg vorbeizuziehen. Im Falle eines UHC-Siegs und eines Polo-Siegs hätten beide 15 Punkte und somit würde das Torverhältnis entscheiden. Vor dem Spiel hatte der UHC ein Torverhältnis von +7 und Polo von +6.

Die Niedersachsen gingen nach zwei Minuten gleich einmal in Führung: Erik Mathe behauptete sich im Schusskreis und traf per Rückhandschuss zum 1:0 (2.). Polo antwortete nach knapp sieben Minuten, ein Anspiel von Tim Behrmann wurde von Oliver Binder sehenswert hinter dem Rücken verlängert und ließ dem Braunschweiger Torhüter so keine Chance. Die Gäste aus Hamburg legten nun einen Zahn zu und gingen nach neun Minuten mit 1:3 in Führung. Die Braunschweiger Antwort folgte gleich, Volkan Baser blockte am langen Pfosten den Ball zum 2:3 ins Tor (9.). Der BTHC hatte nun das Glück auf seiner Seite, eroberte sich in der gegnerischen Hälfte einen Ball und vollendete den Angriff zum 3:3. Erik Mathe hatte auf Lenn Bertelsmeier abgelegt, der zum Ausgleich traf (10.).

Nach diesem furiosen Anfangsviertel spielte der Hamburger Polo Club im zweiten Viertel aber deutlich stärker auf: gleich sechs Tore gelangen den Gäste, bei nur einem weiteren Tor der Hausherren. Mit einem 4:9 ging es in die Kabine. 

In der zweiten Hälfte bewiesen die Niedersachsen Courage: Trotz des schon sicheren Abstiegs kämpften sie weiter um die Punkte, ein schöner Doppelpass an dessen Ende der glänzend aufgelegte Erik Mathe das 6:9 erzielte brachte den BTHC in der 40. Minute wieder etwas näher heran. 

Ein souveränes Schlussviertel für den Hamburger Polo Club reichte den Gästen aber, um die Führung sicher über die Zeit zu bringen. Als Oliver Binder fünf Minuten vor Schluss ein Anspiel aus der linken Ecke zum 8:12 verwertete (55.), war die Partie entschieden. Am Ende gewinnt Polo mit 9:14 (4:9) und zieht damit dank des besseren Torverhältnisses noch am UHC Hamburg in der Tabelle vorbei.

Noch ohne Niederlage ist der von Christoph Bechmann trainierte Harvestehuder THC. Im Heimspiel gegen die stark aufspielenden Herren des DTV Hannover wollte der HTHC die Serie von neun Spielen in Folge ohne Niederlage weiter ausbauen und zusätzlich Selbstvertrauen vor dem Viertelfinale zu Hause gegen Uhlenhorst Mülheim tanken. Das Hinspiel in Hannover hatte der Nord-Champion mit 4:9 (2:4) für sich entscheiden können. Vier der neun HTHC-Tore erzielte damals Michael Körper.

Hannover versuchte heute früh mit einer künstlichen Überzahl, Druck auf den HTHC auszuüben. Doch Harvestehude erspielte sich gleich einmal eine Strafecke, die für Michael Körper ohne gegnerischen Torhüter keine Schwierigkeit darstellte. Der österreichische Torjäger erzielte sein 34. Saisontor (4.,KE). Nur eine Minute später kam es zur nahezu identischen Situation und Körper erhöhte gleich einmal auf 2:0 (5.,KE). Harvestehude spielte nun im Stil einer Topmannschaft und ließ Hannover gleich zu Beginn nicht den Hauch einer Chance. Tobias Hauke fing einen Ball ab und legte quer zu Luis Holste, der direkt einmal zum 3:0 einschub (7.). 

Hannover schien die falsche Taktik gewählt zu haben und ging nun schon in der ersten Halbzeit unter: Nach 17. Minuten hatte Körper bereits vier Tore, Luis Holste schon zwei und Emil Könönen sowie Jonas von Gersum je einen Treffer erzielt. Es stand zu diesem Zeitpunkt bereits 8:0 für den HTHC, die Begegnung war entschieden.  Beim ersten eigenen Treffer profitierte der DHC von einem Fehler des Hamburger Schlussmanns, der den Schuss von Lukas Plochy durchrutschen ließ (27.). Leon Willemsen traf dann noch für Hannover zum 9:2-Pausenstand.

Auch im dritten Viertel lief die HTHC-Tormaschinerie auf Hochtouren: Als das Sturmduo Holste und Körper in der 42. Minute wieder einmal ein tolles Zusammenspiel über den Österreicher Körper abschlossen, stand es bereits 15:4 für Harvestehude. Und auch in den Schlussminuten war Michael Körper der Mann des Spiels: Seine vier Treffer in den letzten vier Minuten stellten den 21:5 (9:2)-Endstand her. Am Ende war der Österreicher mit ganzen zwölf Toren erfolgreichster Schütze, erhöhte sein Torkonto in dieser Saison auf 45 Treffer, zog damit sogar noch am Kölner Elian Mazkour vorbei und ließ dem DTV Hannover fast im Alleingang keine Chance. Für Hannover endet eine aufregende Saison mit dem Klassenerhalt auf Platz fünf, für den HTHC geht es weiter mit dem Viertelfinale gegen Mülheim.

Die Viertelfinals:

Berliner HC - TSV Mannheim Hockey

Mannheimer HC - Zehlendorfer Wespen

Rot-Weiss Köln - Der Club an der Alster

Harvestehuder THC - Uhlenhorst Mülheim

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