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Berliner HC und UHC Hamburg feiern Gruppensieg

23. January 2023

Am letzten Spieltag hat der UHC Hamburg den Gruppensieg im direkten Duell gegen den Club an der Alster klargemacht. Im Osten zitterte sich der Berliner HC in Osternienburg zum Sieg und behauptete Platz eins vor den punktgleichen Zehlendorfer Wespen. Somit stieg der Osternienburger HC ab, ebenso wie der RTHC Leverkusen im Westen. Die Spielberichte:

Gruppe Ost

Für den Gruppensieg im Osten mussten die Zehlendorfer Wespen im Auswärtsspiel beim TuS Lichterfelde auf einen Ausrutscher des Berliner HC im Parallelspiel beim Osternienburger HC hoffen. Sowohl die Wespen als auch der BHC hatten vor dem Spieltag 24 Zähler auf dem Konto, der BHC jedoch die um 25 Tore bessere Tordifferenz.

Die Damen von TuS Lichterfelde wollten den Wespen allerdings einen Strich durch die Rechnung machen und gingen durch Janne Jungenkrüger früh in Führung (5.). Kurz vor Ende des ersten Viertels erhöhte Elena Herbst sogar auf 2:0 (13.,KE) für die Gastgeberinnen. Den bislang in dieser Saison so stark aufspielenden Zehlendorfer Wespen fiel erstaunlich wenig ein und TuSLi machte im zweiten Viertel da weiter, wo sie im ersten aufgehört hatten: Wieder traf Herbst per Ecke zum 3:0-Pausenstand (20.,KE).

Im zweiten Durchgang versuchten die Wespen, irgendwie wieder zurückzukommen und brachten dann kurz vor Ende des dritten Viertels tatsächlich noch einmal Spannung zurück in diese Partie und den Kampf um Platz eins in der Gruppe Ost: Celine Kober und Emily Gesch stellten binnen 60 Sekunden den 3:2-Anschluss her (44. & 45.). Die Zehlendorfer Wespen drückten nun auf den Ausgleich und das mit Erfolg: Lena Keller krönte die starke Aufholjagd vorerst mit ihrem Treffer zum 3:3-Ausgleich (49.,KE). Sollte der Berliner HC in Osternienburg nicht gewinnen, bräuchten die Wespen noch ein Tor zum Sieg und für die Chance auf den Gruppensieg. Und das Tor sollte noch fallen: Lea Rosner krönte eine furiose Aufholjagd mit ihrem Treffer zum 3:4-Auswärtssieg (58.). Die Blicke der Wespen richteten sich somit nach Osternienburg und die Frage, ob der Berliner HC Punkte liegen lassen würde.

Im Heimspiel des TC Blau-Weiss gegen den Mariendorfer HC stand das Wort Abstiegskampf im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Blau-Weiss belegte vor dem Spieltag mit sechs Zählern Rang vier, zwei Punkte vor dem Tabellenvorletzten Osternienburg und dem heutigen Gegner. Für den MHC galt es, sich mit einem Sieg zu retten, solange Osternienburg nicht zeitgleich den Berliner HC schlägt. Sogar eine Niederlage könnte sich der MHC erlauben, solange diese acht Tore niedriger ausfällt als die des OHC.

Blau-Weiss erwischte den besseren Start in die Begegnung und ging durch Maylen Kruggel mit 1:0 in Führung (8.). Der Mariendorfer HC versuchte, vor allem defensiv gut zu stehen, musste allerdings kurz vor der Pause den Gegentreffer zum 2:0-Halbzeitstand durch Svenja Liebig hinnehmen (24.,KE).

Der Mariendorfer HC wehrte sich aber nach Kräften und das mit Erfolg: Kurz nach dem Seitenwechsel verkürzte Tamara Austermann auf 2:1 (34.). Der Mariendorfer HC drängte in der Folge auf den Ausgleich, denn nur mit einem Punktgewinn hatte der MHC die Chance, den Klassenerhalt klar zu machen. In der 59. Minute traf Lisa Jeschke zum umjubelten 2:2-Endstand (59.). Solange der Osternienburger HC gegen den Berliner HC nicht gleichzeitig einen oder gar drei Punkte holte, würde das Remis gegen Blau-Weiss den Klassenerhalt für den MHC bedeuten.

Der Osternienburger HC brauchte im Heimspiel gegen den Berliner HC etwas Zählbares, um die eigenen Chancen im Abstiegskampf zu wahren. Der Berliner HC hingegen brauchte einen Sieg, um sich das Heimrecht im Viertelfinale gegen den Münchner SC zu sichern.

Und die Gäste aus der Hauptstadt legten auch direkt konzentriert los und führten nach Toren von Philine Drumm (4.) und Viola Scharf (6.,KE) früh mit 0:2. Es war dem Tabellenführer anzumerken, dass man im Kampf um das Heimrecht im Viertelfinale nichts dem Zufall überlassen wollte und spätestens nach dem 0:3 durch Pauline Kröger (14.,KE) standen die Zeichen klar auf Sieg und Gruppensieg für den BHC. Doch der Osternienburger HC stemmte sich mit aller Macht gegen die Niederlage und den drohenden Abstieg: Ein Doppelschlag durch Tina Mourek (22.,KE) und Sophie Berger (23.) brachte den OHC bis zur Pause wieder aus 2:3 heran und die Spannung zurück nach Sachsen-Anhalt.

Der Osternienburger HC schnupperte an der faustdicken Überraschung und an der Rettung im Abstiegskampf aus eigener Kraft: Erneut traf Mourek per Strafecke zum 3:3-Ausgleich (34.,KE). Während bei TuSLi zeitgleich die Wespen ihrerseits eine Aufholjagd starteten, geriet der Gruppensieg für den Berliner HC ernsthaft in Gefahr. Benedetta Wenzel traf wenig später per Strafecke zum 3:4 (36.,KE). Die Osternienburgerinnen blieben dran und glichen zu Beginn des Schlussviertels durch Anna Marie Scholl aus (49.). Der BHC konnte sich in dieser Phase auf Benedetta Wenzel verlassen, die keine 60 Sekunden später die Berlinerinnen wieder in Führung brachte (50.). Eine verwandelte Strafecke von Pauline Kröger zum 4:6 sorgte kurzzeitig für etwas Ruhe auf Seiten des Berliner HC (56.), doch Sophie Berger traf nur wenig später zum 5:6-Anschluss (56.). Am Ende blieb es beim knappen 5:6, wodurch der Osternienburger HC am Ende den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten muss und der Berliner HC die Gruppe Ost gewinnt.

Gruppe Nord

Showdown in Hamburg zwischen den beiden besten Teams der Gruppe Nord: Dem UHC Hamburg und dem Club an der Alster! Der UHC hatte vor der Begegnung drei Punkte Vorsprung auf Alster, aber das sechs Tore schlechtere Torverhältnis. Alster brauchte somit “nur” einen Sieg, um dem UHC den Gruppensieg am letzten Spieltag noch aus den Händen zu reißen und das Heimviertelfinale gegen den Düsseldorfer HC zu buchen.

Die beste Möglichkeit der Anfangsphase hatten die Gastgeberinnen vom UHC Hamburg: Nach einer Strafecke des UHC konnte eine Verteidigerin der Gäste die Kugel nur mit dem Fuß auf der Torlinie abwehren. Es bot sich also die Chance für Sophie Stomps, ihren 29. Treffer der Saison zu erzielen, doch ihr Siebenmeter war schwach geschossen und leichte Beute für Alster-Torfrau Mali Wichmann (9.). Dafür hatte der UHC im zweiten Viertel mehr Glück: Eine Alster-Spielerin wollte nach einem Pfiff des Unparteiischen den Ball für eine nachrückende Spielerin liegen lassen, hatte den Ball dabei aber bereits bewegt und so den Freischlag ausgeführt. Yara Mandel nutzte die sich bietende Chance, nahm den Ball und traf per Rückhandschuss zum 1:0 für den UHC (20.). Eine hochklassige, temporeiche, offensiv geführte Begegnung in der UHC-Halle ging mit diesem 1:0 auch in die Halbzeitpause. 

Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich für Alster durch Katharina Haid (36.), erzielte Amelie Wortmann nach einem schönen Lauf durch die Mitte das 2:1 für den UHC Hamburg (42.). Nun entwickelte sich ein echtes Spektakel: Alster erkämpfte sich eine Strafecke, scheiterte aber an einer Verteidigerin auf der Torlinie (43.). In der 45. Minute kamen die Gäste dann aber zum erneuten Ausgleich, ein abgefälschter Schuss von Katharina Haid ließ Torhüterin Noelle Rother keine Chance (45.). Damit aber nicht genug für dieses Viertel, denn Yara Mandel traf von der Linksablage der Schlussecke sogar noch zum 3:2 (45.). 

Im letzten Viertel durfte Sophie Stomps dann doch noch jubeln: Die Stürmerin erzielte mit einem Schuss von der linken Seite in der 48. Spielminute den 4:2-Führungstreffer für den UHC. Alster steckte allerdings nicht auf, nach einer Hereingabe verlängerte Hanna Valentin und blockte die Kugel zum erneuten Anschlusstreffer ins Tor (50.). Stomps war aber noch einmal in der Lage, offensiv gefährlich zu werden, sie traf in der 54. Minute mit ihrem 30. Saisontreffer zum 5:3 (1:0)-Endstand. Ein wichtiger Sieg für den UHC, der sich damit den ersten Tabellenplatz im Norden sicherte.

Der Bremer HC hatte sich früh in der Saison bereits aller Abstiegsängste entledigt und konnte somit als Tabellenvierter mit neun Punkten entspannt ins letzte Heimspiel der Saison gegen die nach wie vor punktlosen und als Absteigerinnen feststehenden Damen des Hamburger Polo Clubs gehen. 

Die Gäste aus Hamburg konnten dank Svea Böker schon nach zwei Minuten in Führung gehen, die Stürmerin erzielte das 0:1 (2.). Es dauerte knapp über zehn Minuten, ehe auch Bremen ein Torerfolg vergönnt war: Thora Schneider glich zum 1:1 aus (13.). Schneider war es dann auch, die den BHC in der 16. Spielminute in Führung schoss, ihr 2:1 stand auch später als Halbzeitstand auf der Anzeigetafel. 

Ein starkes drittes Viertel der Gastgeberinnen entschied nach Wiederanpfiff die Partie: Mit zwei Toren durch Gesa Lubienski (38.) und Svea Hartmann (39.), sowie einem Strafeckentor von Lena Frerichs (44.,KE) zog der BHC bis zum Viertelende auf 5:1 davon. Erst im letzten Abschnitt hielt auch der Hamburger Polo Club wieder dagegen, war aber bereits zu weit entfernt, um noch einmal heranzukommen. Tore von Marie Frerichs (47), Thora Schneider (55.) und Natalie Hoppe (56.) besorgten den 8:3 (2:1)-Endstand und Sieg für Bremen, die somit die Runde auf dem vierten Tabellenplatz in der Gruppe Nord beenden.

Wie in Bremen, so war auch im Duell zwischen dem Harvestehuder THC und dem Großflottbeker THGC die ganz große tabellarische Relevanz nicht mehr gegeben. Der Harvestehuder THC kann zum einen nicht mehr von Rang drei verdrängt werden, zum anderen betrug der Abstand auf Platz zwei vor dem Spieltag stolze sieben Zähler. Der Großflottbeker THGC hätte im Falle einer Bremer Niederlage den BHC noch von Platz vier verdrängen können.

Passend zur wenig relevanten Situation sahen die Zuschauer zunächst einmal ein ruhiges Spiel: Beide Teams standen sicher in ihren Formationen und versuchten, über einen geordneten Aufbau nach vorne zu kommen. Die beste Chance hatte Emilia Landshut für den HTHC, die in der neunten Minute aus halbrechter Position frei zum Torschuss kam, diesen aber verzog. Im zweiten Viertel erhöhte Harvestehude den Druck, mit sechs Feldspielerinnen kam man dann auch zur erhofften Führung: Ein Ballgewinn im Pressing gegen den GTHGC-Aufbau, ein schneller Pass auf Maren Kiefer und ein gekonnter Abschluss aus der Drehung von der HTHC-Stürmerin führten zum 0:1 für die Gastgeberinnen (18.). Auch danach tat sich Großflottbek merklich schwer gegen den Druck des HTHC. Franzisca Hauke setzte noch eine Strafecke an den Pfosten (27.), ein weiteres Tor wollte allerdings vor dem Pausenpfiff nicht fallen.

Nach Wiederanpfiff war der HTHC weiter die spielbestimmende Mannschaft, wenngleich Großflottbek, wie schon so oft in dieser Saison, zwar gut mit hielt, es aber verpasste, wirklich klar auf Sieg zu spielen. Stattdessen erhöhte Strafeckenspezialistin Laura Saenger für Harvestehude mit einem präzisen Flachschuss auf 2:0 (43.,KE). Erst jetzt schien der GTHGC mehr offensiv zu investieren, Pia Freudenberger erzielte kurz nach dem Anpfiff des letzten Viertels das 2:1 (46.). Im letzten Abschnitt zeigten beide Mannschaften dann noch einmal ihre Torgefahr: Katharina Kiefer (49.) und Laura Saenger (51.,KE) trafen für den HTHC, dann verkürzte Greta Schabacker für Großflottbek (52.). Ein weiteres Tor für die Gastgeberinnen von Thekla-Louise Schlawin (56.) und eines von Katharina Kiefer (59.) stellten den 6:2 (1:0)-Endstand her. Der Hamburger Polo Club steigt somit punktlos aus der Gruppe Nord ab, Harvestehude beendet die Saison auf dem dritten Tabellenplatz.

Gruppe West

Die Ausgangslage im Abstiegskampf der Gruppe West vor dem letzten Spieltag war vertrackt: Uhlenhorst Mülheim hatte als Dritte neun Zähler auf dem Konto bei einem Torverhältnis von -18, der Bonner THV belegte Rang vier mit acht Zählern und einem Torverhältnis von -22, der Crefelder HTC stand mit sieben Punkten und einem Torverhältnis von -33 noch knapp über dem Strich, während der RTHC Leverkusen mit ebenso vielen Punkten aber einem leicht schlechteren Torverhältnis von -38 auf dem Schleudersitz saß. 

Der Crefelder HTC benötigte somit im Idealfall einen Sieg im Volvo E.R.B. Topspiel der Woche gegen West-Champion Rot-Weiss Köln, um sich aller Abstiegssorgen zu entledigen oder im Falle einer Niederlage ebenfalls eine Niederlage des RTHC Leverkusen zuhause gegen den Düsseldorfer HC. 

Der Tabellenführer tat sich merklich schwer gegen die griffigen Crefelder Damen, die sich engagiert und kämpferisch zeigten. Das erste Viertel bot wenig große Chancen, die beste hatte der CHTC mit einer Strafecke in der siebten Minute, die aber von Torfrau Lisa Höllriegl abgelaufen werden konnte. Die leichte Überlegenheit der Kölnerinnen nahm zu Beginn des zweiten Viertels dann zu. Jule Fischer, Defensivspielerin der Rot-Weissen, brachte Köln folglich auch in Führung: Eine Strafecke aus mittiger Position ließ der Eckenabwehr keine Chance (22.,KE). Nach diesem Treffer war Köln nun eindeutig die bessere Mannschaft und hatte das Volvo E.R.B. Topspiel der Woche in der Hand. Für Crefeld war es kaum möglich, zu eigenen Angriffen zu kommen und für Entlastung zu sorgen - dennoch hielten sie defensiv stand und gingen nur mit einem 0:1-Rückstand in die Pause.

Eine Strafecke in der 41. Minute bot den Gastgeberinnen die Möglichkeit zum lang ersehnten Ausgleich: Jule Hufer übernahm von der rechten Seite Verantwortung und überwand Lisa Höllriegl im kurzen Eck. Ein bitteres Gegentor für Köln, die zu diesem Zeitpunkt des Spiels, trotz mehr Ballbesitz, zu wenig aus ihrer spielerischen Überlegenheit machten. Crefeld war nun drauf und dran, aus eigener Kraft den Klassenerhalt zu sichern. Einzig Rebecca Grote, Spielführerin von Rot-Weiss, schien etwas dagegen zu haben. Eine unhaltbare Ecke, die aus der Mitte geschossen wurde und knallhart in den rechten Winkel einschlug, brachte den Kölnerinnen die erneute Führung (53.,KE). 

Diese hatte auch bis zum Ende Bestand, Crefeld kam nicht mehr gefährlich vor das Tor. Dank der gleichzeitigen Niederlage der Leverkusenerinnen reichte dem Crefelder HTC dieses Ergebnis im Volvo E.R.B. Topspiel der Woche aber auch zum Klassenerhalt. Bei der 1:2 (0:1)-Niederlage zeigte der CHTC noch einmal eine starke Leistung und bleibt somit auch im nächsten Jahr Teil der 1. Bundesliga der Damen.

Der RTHC Leverkusen wollte im Fernduell den Crefelder HTC unter Druck setzen, brauchte hierfür allerdings im Idealfall einen Punktgewinn gegen Viertelfinalist Düsseldorf. Im Falle einer Niederlage müsste diese fünf Tore niedriger ausfallen als die des Crefelder HTC.

Obwohl Leverkusen sich sicher einiges für diese Partie vorgenommen hatte, erwischte der RTHC einen Fehlstart: Gleich in der ersten Minute spielte eine Verteidigerin den Ball im Aufbau ins Brett einer DHC-Stürmerin, die schnell umschaltete, in den Kreis eindrang und quer auf Selin Oruz legte. Oruz musste nur noch einschieben und traf somit früh zur 0:1-Führung (1.). Düsseldorf setzte in der Folge nach und erkämpfte sich nur wenig später eine Strafecke, die auch gleich zur 0:2-Führung genutzt werden konnte. Strafecken blieben auch weiterhin ein probates Mittel für Düsseldorf: In der zwölften Minute nutzte Annika Marie Sprink die Möglichkeit mit einem knallharten Schuss und erhöhte auf 0:3. 

Die heute klar überlegenen Düsseldorferinnen spielten auch nach der sehr früh deutlichen Führung munter weiter nach vorne. Leverkusen hatte sich nun aber besser darauf eingestellt und verteidigte griffiger und spielte aktiver gegen den Ball. Das ganze zweite Viertel über blieben sie ohne Gegentreffer, aber auch ohne ein eigenes Tor.

Erst nach der Pause war der DHC dann wieder erfolgreich: Wie schon beim ersten Tor war es ein individueller Fehler, diesmal von Anna Mielke in der RTHC-Abwehr, der zum Gegentor führte. Sie spielte einen Abschlag völlig unbedrängt in die Vorhand von Elisa Gräve, die frei vor der Torhüterin mühelos das 0:4 erzielte (34.). Leverkusen schien nun geschlagen und wehrlos gegen die Offensive der Düsseldorferinnen. Nur vier Minuten später hatte der DHC bereits auf 0:6 erhöht. Erst jetzt kamen die Gastgeberinnen zu ihrem ersten Tor, Serafina Pütz verwandelte eine Ecke stark ins linke obere Eck (42.,KE). 

Vor allem in den Schlussminuten war Leverkusen der bevorstehende Abstieg anzumerken: Die RTHC-Damen zeigten keine Gegenwehr mehr und ließen sich allein im letzten Viertel noch acht Gegentreffer einschenken. Am Ende verliert Leverkusen klar mit 3:14 (0:3) gegen den Düsseldorfer HC und steigt somit aus der 1. Bundesliga der Damen ab.

Etwas entspannter als in Krefeld und Leverkusen war die Ausgangslage in Mülheim, jedoch nicht minder prekär. Für beide Teams galt, dass sie im Falle einer Niederlage des RTHC Leverkusen oder des Crefelder HTC den sicheren Klassenerhalt würden feiern können. Lediglich im Falle von zwei Heimsiegen der Konkurrenz wäre dieses Spiel zum absoluten Endspiel um den Klassenerhalt geworden.

Den besseren Start hatten die Mülheimerinnen: Katharina Becker fing einen Abschlag mit dem Rückhandbrett ab, dribbelte sich über rechts in den Kreis und zog die erste Strafecke für die Gastgeberinnen, die allerdings erfolglos blieb. Kurze Zeit später war es wieder Becker, die einen schönen Angriff einleitete. Sie spielte aus zentraler Position nach links auf Lynn Neuheuser, die den Ball die linke Bande entlang auf Maike Scheuer passte. Scheuer überwand die Torhüterin mit einem flachen Schuss ins lange Eck und brachte Mülheim so in Führung (5.). 

Doch auch Bonn wollte den Klassenerhalt aus eigener Kraft sicher und spielte dementsprechend mutig nach vorne. Wenige Minuten vor der Pause hatten die BTHV-Damen eine Doppelchance zum Ausgleich: Erst verzog Sophie Lindlar den Ball aus aussichtsreicher Position weit über den Kasten, im nächsten Angriff erzielte Thea Scheidl aber den lang ersehnten Ausgleich für die Gäste (26.). Maria-Luisa Esser war über rechts durchgebrochen, hatte die Torhüter in mit einem Rückhandzieher aussteigen lassen und in die Mitte auf Scheidl gelegt. 

In der zweiten Halbzeit dauerte es zunächst ehe das Duo Scheidl und Esser eine weitere sehenswerte Kombination zeigte und die Bonner Führung brachte: Maria-Luisa Esser dribbelte sich in der Mitte durch, legte nach links auf Scheidl, die ihr den Ball postwendend zurück servierte, sodass Esser nur noch einschieben musste (40.). Die BTHC-Führung hatte bis acht Minuten vor Ende Bestand, ehe Charlotte von Hülsen den 2:2-Ausgleich für Mülheim besorgte (52.). Von Hülsen war es dann auch, die drei Minuten später mit einem Siebenmeter auf 3:2 erhöhte und Mülheim zum ersten Mal in Führung brachte (55., 7m). Bonn belohnte sich aber auch noch für einen starken Auftritt und traf in Person von Thea Scheidl sechs Sekunden vor Ende noch zum 3:3 (60.).

Gruppe Süd

Spitzenspiel im Süden zwischen dem Münchner SC und dem Mannheimer HC. Die Gastgeber aus der bayerischen Landeshauptstadt hatten ihr Viertelfinal-Ticket am vergangenen Wochenende gebucht, während der Mannheimer HC den Gruppensieg im Süden klarmachen konnte. Für beide galt es, vor den Viertelfinals am kommenden Wochenende gegen den Berliner HC und die Zehlendorfer Wespen die Generalprobe nicht zu verpatzen. 

Den besseren Start erwischte dabei der Süd-Champion: Nach nicht einmal 60 Sekunden traf Nadine Kanler aus kürzester Distanz zum frühen 0:1 (1.). Der MSC erholte sich schnell von dem Rückstand und erarbeitete sich ein Übergewicht an Chancen. Nach zwei vergebenen Strafecken traf Jacqueline Dorner halbrechts vom Kreisrand zum 1:1 (11.). Im zweiten Viertel machte der Mannheimer HC wieder etwas mehr nach vorne und und kurz vor Ende der ersten Halbzeit ging der MHC durch eine schöne Strafecke von Stine Kurz mit 1:2 in Führung (26.,KE).

Der zweite Durchgang begann mit offensiver werdenden Münchnerinnen, die sich postwendend belohnten: Eine Ablage im Nachgang an eine Strafecke feuerte Michelle Strobel aus halblinker Position zum 2:2 ins Netz (34.,KE). Beide Teams probierten mit Blick aufs Viertelfinale am kommenden Wochenende eine Menge aus, doch Tore wollten lange keine mehr fallen. Erst in der 54. Minute traf eine der beiden Mannschaften wieder und erneut war es der MHC: Paulina Niklaus schweißte eine Ecke oben links in den Winkel (54.,KE). Keine zwei Minuten später stand Fiona Felber nach schöner Vorarbeit von der linken Seite richtig und blockte den Ball aus wenigen Metern überlegt ins lange Eck zum 2:4-Endstand (56.).

Am vergangenen Wochenende war der Nürnberger HTC unglücklich aus der 1. Bundesliga abgestiegen. Unglücklich, da man nach dem Sieg am Samstag gegen den TSV Mannheim Hockey (5:4), auch den Münchner SC am Sonntag am Rande einer Niederlage hatte und nur unglücklich verlor (4:5). Da der heutige Gegner aus Rüsselsheim am letzten Samstag einen Punkt gegen den MSC geholt hatte (4:4) und am Sonntag den Feudenheimer HC besiegt hatte (5:3) entfiel das Endspiel um den Klassenerhalt am heutigen letzten Spieltag. Dennoch wollte der NHTC sich mit einer guten Leistung aus der Liga verabschieden, während der RRK sogar noch auf Platz vier schielte (zwei Zähler Rückstand auf den TSVMH).

Beide Teams versuchten zunächst, defensiv gut zu stehen und somit blieben Torchancen lange Zeit Mangelware. Fast schon folgerichtig endete das erste Viertel 0:0. Das zweite Viertel begann dafür mit einem echten Paukenschlag: Nach einem schönen Ball über die linke Bande nagelte Katharina Brügel den Ball aus leicht spitzem Winkel über die Schulter von Chiara-Julie Demirarslan unter die Latte ins kurze Eck (19.). Das 1:0 gab dem Tabellenletzten Aufschwung und nur wenige Minuten später traf Lara Niebler im Nachsetzen zum 2:0 (24.). Der Rüsselsheimer RK zeigte sich unbeeindruckt und kam durch Pauline Heinz noch zum 2:1-Anschlusstreffer kurz vor der Pause (27.,KE).

Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten die Gäste aus Rüsselsheim die zunächst durch Celina Hocks zum Ausgleich kamen (33.), ehe Mara-Patricia Bentscheck den RRK erstmals in Führung brachte (36.,KE). Es blieb in der Folge ein enges und umkämpftes Spiel: Antonia Bortolazzi traf per Strafecke zum 3:3 (43.,KE), ehe Antonia Eder den NHTC wieder in Führung brachte (47.). Das letzte Wort in dieser Partie hatte aber der Rüsselsheimer RK, der durch Hocks (54.) und Heinz (57.) die Partie in allerletzter Sekunde noch in einen 4:5-Auswärtssieg drehte.

"Schöner Fight zum Saisonende und ein versöhnliches Ende für Celina Hocks und Mara Bentscheck, die ihre Karriere beenden."

Norman Hahl - Coach Rüsselsheimer RK

Sowohl der gastgebende TSV Mannheim Hockey als auch der Feudenheimer HC hatten sich lange Chancen im Kampf um das Viertelfinale ausgerechnet, zuletzt jedoch zu oft Federn gelassen. Im heutigen Duell ging es für den TSV Mannheim Hockey noch darum, mit einem Sieg den Feudenheimer HC von Rang drei zu verdrängen.

Nach einer kurzen Abtastphase brachte Lydia Bechthold-Haase den TSVMH mit 1:0 in Führung (12.). In der Folge versuchten beide Mannschaften, defensiv stabil zu stehen, doch ein Tor wollte vor dem Halbzeitpfiff noch fallen: Sophie Tiefenbacher traf mit einem hohen Schlenzer rechts oben in den Winkel zum 1:1-Halbzeitstand (30.,KE).

Die Partie hatte im Verlaufe der ersten Halbzeit an Fahrt aufgenommen und startete direkt mit einem Highlight in den zweiten Durchgang: Lydia Bechthold-Haase nahm einen bereits abgewehrten Ball auf Höhe des Siebenmeterpunktes auf und traf mit der Rückhand platziert ins rechte Eck zum 2:1 (33.). Der TSVMH war nun die bessere und aktivere Mannschaft. Ines Wanner traf sehenswert aus spitzem Winkel an der Feudenheimer Torhüterin vorbei ins kurze Eck zum 3:1 (33.). Keine zwei Minuten später war es wieder Wanner, die mit einem überlegten Abschluss aus halbrechter Position ins lange Eck zum 4:1 traf (35.). Die Feudenheimerinnen schüttelten sich einmal kurz und kamen schnell durch Leah Lörsch auf 4:2 heran (39.,KE). Keine zwei Minuten später besorgte Tiefenbacher nach einem feinen Konter den 4:3-Anschlusstreffer (41.), doch Wanner stellte mit ihrem Treffer zum 5:3 noch vor der Viertelpause den alten Abstand wieder her (44.,KE).

Schlussviertel in Mannheim und nach fünf Minuten sorgte Tara Duus mit einem verwandelten Siebenmeter zum 6:3 für die Vorentscheidung (50.,7-m.). Nach einem schönen Konter setzte Lydia Bechthold-Haase mit ihrem dritten Treffer des Tages zum 7:3 den Schlusspunkt (56.).

Die Viertelfinals

UHC Hamburg - Düsseldorfer HC

Rot-Weiss Köln - Der Club an der Alster

Berliner HC - Münchner SC

Mannheimer HC - Zehlendorfer Wespen

FOTO: Sabine Müller (SportsGallery)

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