Auswärtssieg für Alster, Köln muss Niederlage hinnehmen
30. January 2023
Rot-Weiss Köln empfing den Club an der Alster zum Viertelfinale in Köln. Die beste Torschützin der Kölnerinnen, Pia Maertens (28 Tore), hatte sich am vergangenen Wochenende schwer am Knie verletzt und fehlte ihnen somit heute. Doch auch Alsters beste Torjägerin, Lisa Altenburg (24 Tore), stand verletzungsbedingt nicht im Kader. Der Spielbericht:
Rot-Weiss Köln - Der Club an der Alster 4:7 (2:5)
Rot-Weiss hatte sich im Westen im Duell um den ersten Tabellenplatz gegen die Düsseldorfer Damen durchgesetzt und stellte mit 84 erzielten Toren die beste Offensive sowie gemeinsam mit Düsseldorf die beste Defensive der Liga bei nur 16 Gegentoren.
Der heutige Gegner vom Club an der Alster hatte also eine schwierige Auswärtsaufgabe vor der Brust. Die Partie startete direkt nach nur einer gespielten Minute mit einer großen Chance für Köln: Katharina Hüls hatte sich mit einem Dribbling über die rechte Seite durchgesetzt und in die Mitte zur völlig freistehenden Lea Stöckel abgelegt, die aber an Torhüterin Mali Wichmann scheiterte (1.). Aber auch Alster war hellwach und direkt im Spiel angekommen. Eine Strafecke in der fünften Minute brachte den Gästen die Führung: Viktoria Huse schlenzte den Ball aus mittiger Position ins linke obere Eck und stellte somit auf 0:1 (5.,KE). Zwei Möglichkeiten, für Köln per Strafecke auszugleichen, scheiterten indes (8.).
Der Club an der Alster blieb in der Folge weiter konsequent und nutzte die zweite gute Chance auch zum zweiten Tor: Ein langer Pass über die linke Bande wurde von Hannah Gablac durchgelassen und erreichte so Stürmerin Emily Wolbers. Wolbers nutzte den sich ihr bietenden Platz und schlenzte den Ball an Torhüterin Lisa Höllriegl vorbei ins Netz (11.). Alster hatte in diesem ersten Viertel mehr von der Partie, Köln kam fast nie über den eigenen Aufbau zum Zuge. In der letzten Minute des Viertels hatte Sophie Perschk noch einmal eine Gelegenheit - nach einer schönen Kombination war sie aus halbrechter Position zum Abschluss gekommen, setzte den Ball aber flach links am Tor vorbei (15.).
Den besseren Start ins zweite Viertel erwischte Köln: Ein Pass von Katharina Hüls wurde von Sophie Prumbaum mit einem Stecher verwertet (16.). Das Spiel wurde nun hektischer, gerade der Club an der Alster versuchte immer wieder, mit Tempo den Kreis der Kölnerinnen anzugreifen. Jubeln durfte aber wieder Rot-Weiss, Lea Stöckel hatte sich an der rechten Band den Ball geklaut, war in den Schusskreis eingedrungen und hatte mit ihrem Pass Katharina Reuten gefunden. Reuten musste nur noch ihren Schläger reinhalten und erzielte mit diesem Kontakt das 2:2 (19.). Jetzt ging es Schlag auf Schlag, denn der Club an der Alster antwortete nur kurze Zeit später mit dem 2:3. Den ersten Schuss von Sophie Perschk konnte die Torhüterin noch parieren, doch der Nachschuss durch Hanna Valentin war nicht zu halten (22.). Während Köln erneut per Strafecke scheiterte, blieben die Gäste eiskalt. Viktoria Huse erzielte ihren zweiten Treffer der Partie mit einer nahezu identischen Variante des ersten Tores (23.,KE), nur eine Minute später erhöhte Nele-Sophie Aring auf 2:5. Torfrau Lisa Höllriegl hatte einen Ball in die Mitte abgewehrt, wo Aring die Kugel stoppte und nur noch einschieben musste (24.). Mit dieser durchaus verdienten 2:5-Führung für die Gäste ging es in die Kabine.
Nach zwei Minuten in der zweiten Halbzeit standen die Kölnerinnen schon wieder Viktoria Huse an der Strafecke gegenüber. Nur der Torpfosten verhinderte das dritte Tor von Huse, sie hatte wie schon bei den beiden ersten Versuchen oben links geschossen (32.). Köln musste in dieser Phase nun alles dagegen setzen, den erhofften Ausgleich nicht aus den Augen zu verlieren. Und endlich klappte es, Köln traf nach einer Strafecke: Alster-Torfrau Mali Wichmann hatte sich noch mit vollem Einsatz in den ersten Torschuss geworfen, der Rebound sprang aber Lea Stöckel vor den Schläger, die ihn im Tor unterbrachte (35.,KE). Die Gastgeberinnen investierten nun mehr, gingen früher drauf und versuchten, Alster mehr unter Druck zu setzen. Eine starke Mali Wichmann hielt ihrer Mannschaft aber zunächst einmal die 3:5-Führung fest. Gegen Ende des Viertels waren dann die Hamburgerinnen wieder die dominante Mannschaft, ohne ihre Überlegenheit in Tore umzumünzen: Sophie Perschk scheiterte etwa aus spitzem Winkel am Torpfosten (45.).
Das letzte Viertel blieb dank der Kölner Torhüterin Lisa Höllriegl spannend, die mehrmals gut parieren konnte. In der 48. Spielminute lenkte Rebecca Grote auf der Torlinie außerdem einen tollen Schuss von Viktoria Huse über die Latte (48.). Die Gäste hätten sich in dieser Phase dem Final4 einen großen Schritt näher bringen können, verpassten es aber zu erhöhen. Neun Minuten vor Ende war es dann doch soweit: Köln spielte zu nachlässig, verlor den Ball an der eigenen Mittellinie und konnte nur zusehen wie Emily Wolbers ein Zuspiel völlig frei im Kreis verlängerte und so das 3:6 für ihre Alster-Damen erzielte (51.). Die Kölnerinnen waren nun gezwungen, alles zu geben, wollten sie am nächsten Wochenende in Frankfurt spielen. Jule Fischer übernahm direkt die Verantwortung und schoss eine Strafecke hart und platziert ins linke Eck zum 4:6 (54.,KE). Knapp vier Minuten vor dem Ende wurde die Partie noch einmal richtig spannend, denn Rot-Weiss bekam einen Siebenmeter zugesprochen: Doch Rebecca Grote setzte ihren flachen Schuss an den linken Pfosten - Mali Wichmann wäre aber wohl ebenfalls zur Stelle gewesen (56.). Die große Chance für Köln blieb also ungenutzt, nun lief den Gastgeberinnen die Zeit davon.
Die Führung brachte der Club an der Alster sicher über die Zeit. Sieben Sekunden vor dem Ende traf Hanna Valentin sogar noch zum 4:7 (2:5)-Endstand. Die Gäste gewinnen also dieses Viertelfinale und ziehen in das Final4 in Frankfurt am nächsten Wochenende ein. Dort wird man versuchen, den Titelgewinn aus dem Jahr 2020 zu wiederholen.