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DHC WENDET MIT SPÄTEM DOPPELSCHLAG DIE NIEDERLAGE AB

31. May 2025

Es sah lange nach einer Neuauflage des DM-Endspiels von 1970 zwischen den beiden Hamburger Vereinen HTHC und Großflottbeker THGC aus. Flottbek führte im zweiten Halbfinale gegen den Titelverteidiger Düsseldorfer HC bis in die Schlussphase hinein 1:0. Ein später Doppelschlag des DHC zum 2:1-Sieg verhinderte dies.

Deutlich ausgeglichener als das erste Halbfinale begann die zweite Partie des Tages. Herausforderer Flottbek zeigte keine Scheu vor dem Titelverteidiger und konnte die ersten Minuten sogar dominieren. Lohn waren drei Strafecken, die von Paula Velmans geschlagen, aber vom DHC abgelaufen wurden, eine davon unter schmerzhafter Armabwehr von Selin Oruz.  Auch eine gute Feldchance von Lena Micheel ergab sich nach einem abgefangenen DHC-Abschlag, doch die GTHGC-Nationalspielerin wurde vor ihrem freien Torschuss noch abgedrängt, so dass keine Gefahr aus der zunächst gefährlichen Szene entstand. Nach 12 Minuten holte auch das mühevoll gestartete Düsseldorf seine erste Ecke. Der Schlenzer von Lilly Stoffelma wurde über den Kasten abgelenkt.

Im zweiten Viertel eroberte sich der DHC mehr Feldhoheit. Sophia Schwabe traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz (17.), und die folgende zweite Stoffelsma-Ecke wurde diesmal per Schlag am Ziel vorbeigesetzt. Weitere Kreisszenen des inzwischen dominierenden Favoriten überstand Flottbek ohne negative Folgen. Es ging torlos in die Halbzeitpause.

Die Torlosigkeit endete sieben Minuten nach Beginn der zweiten Hälfte. Flottbek hatte sich rechts an der Grundlinie einen Freischlag erspielt. Nach Fleschütz-Solo am Kreis entlang erreichte ihr Zuspiel in der Mitte Svea Böker. Deren erster Schuss wurde von TW Tizia Groß pariert, doch den zurückprallenden Ball schlug Böker mit der hohen Rückhand ins Gehäuse – 0:1.

Die Nervosität beim Titelverteidiger schlug sich in einer grünen Karte gegen Schubert nieder. Doch sogar in Unterzahl holte Strauss die dritte Ecke des Titelverteidigers, bei der Torhüterin Kucharska den Schrubber von Oruz entschärfte. Als Kucharska auch die fünfte DHC-Ecke von Nolte zunichte machte, musste Düsseldorf mit Rückstand ins letzte Viertel gehen.

Zehn Minuten vor Ende nahm DHC-Trainer Mark Spieker seine Torhüterin für eine elfte Feldspielerin vom Platz. Per Videobeweis bekam Düsseldorf die brenzlige Situation einer verhängten Strafecke für Flottbek entschärft. Trotzdem begann dem Favoriten die Zeit davonzulaufen. Fünf Minuten vor Schluss dann Erlösung Teil eins für den DHC. Nach einem Rechtsangriff kam der Ball vor die Tormitte, wo die sträflich freie Friederike Heusgen per Schrubber den Ball über Kucharska hinweg in die Maschen setzte – 1:1.

Und weitere drei Minuten später klingelte es nochmal im Kasten des GTHGC. Düsseldorfs Stoffelsma hatte gerade den Weg auf die Strafbank angetreten, da unterlief Flottbek im Aufbau ein Zuspielfehler. Lisa Nolte schnappte sich den Ball, ging ab der Mittellinie alleine durch und schaffte es, trotz Bedrängung den Ball am Ende auch noch an Kucharska vorbei ins Tor zu schieben – 2:1 (58.).

Flottbek warf noch einmal alles nach vorn und holte 20 Sekunden vor Ende scheinbar auch noch seine vierte Ecke heraus, die per Videobeweis vom DHC jedoch wieder einkassiert wurde. So hatte das Ergebnis bis zum Schlusspfiff Bestand. Der Titelverteidiger hatte sich gegen einen wirklich starken Herausforderer gerade noch so durchgesetzt und erreichte sein viertes Finale in den letzten fünf Liga-Spielzeiten.

 

Tore:

0:1 Svea Böker (37.)

1:1 Friederike Heusgen (55.)

2:1 Lisa Nolte (58.)

 

E: 4 (0) / 3 (0)

SR: Tobias Fischer, Dorothea Braun

Foto: Worldsportpics/Frank Uijlenbroek

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