Titelverteidiger Düsseldorf zieht nach Shoot-out ins Endspiel
27. January 2024
Nach dem UHC schied im zweiten Halbfinale auch der zweite Hamburger Vertreter aus. Der Harvestehuder THC musste sich dem Titelverteidiger Düsseldorfer HC nach 2:2-Unentschieden mit 0:2 im Shoot-out beugen.
Wie schwer es ist, gegen die Düsseldorfer Abwehrbretter in den Kreis und dann zu einem Torabschluss zu kommen, bekam der HTHC über weite Strecken der ersten Halbzeit zu spüren. Lange Zeit hatte DHC-Torfrau Femke Jovy überhaupt nichts zu tun. Auf der anderen Seite hatte Rosa Krüger im Hamburger Kasten mehr Bewährungsproben. Vier Ecken des DHC konnte die Hallen-Welt- und Europameisterin von 2018 zusammen mit ihren Kolleginnen ablaufen. Auch bei einigen für den HTHC gefährlichen Kontersituationen passierte noch nichts.
Doch nach 19 Minuten fiel dann gemäß des Spielverlaufs auch verdient das erste Tor. Pia Lhotak, die kurz davor durch einen unabsichtlichen Stockeinsatz für eine Platzwunde bnei HTHC-Angreiferin Daria Buchta gesorgt hatte, dribbelte sich über rechts durch und fand beim Querpass auch die Lücke, so dass Lilly Stoffelsma aus kürzester Distanz nur noch zum 0:1 eindrücken musste.
Dem HTHC fiel weiterhin wenig ein, offensiv ein Zeichen zu setzen. Dann kassierte Laura Saenger nach einem Stockfoul grün. Ausgerechnet in der einminütigen Unterzahl glichen die Hamburgerinnen aus. Gegen den pressenden Gegner konnte Katharina Kiefer über links ihre Schnelligkeit ausnutzen, Gegenspielerin Schaunig abschütteln und am Ende auch noch Jovy tunneln – 1:1 (28.).
Die Antwort des Meisters ließ nur eine Minute auf sich warten. Nach einem Abspielfehler von Saenger, die auf dem ungewohnten Boden hängen blieb, schnappte sich Elisa Gräve den Ball, lief noch ein paar Meter und bediente dann Mabel Brands. Die niederländische Bundesligatorschützenkönigin, die unmittelbar vor Spielbeginn die Tormaschine von der Hockeyliga überreicht bekommen hatte, wuchtete den Ball selbstbewusst unter die Latte. Mit 2:1 für den Meister ging es in die Kabine.
Der HTHC hatte auch nach der Pause weiter seine Mühe, für Torgefahr zu sorgen, aber nach 39 Minuten bekam Harvestehude endlich seine erste Ecke. Die Ablage auf Schützin Saenger war zu langsam, um mit einem freien Schuss abzuschließen. Nach 44 Minuten fiel dann aber doch der Ausgleich gegen das in dieser Phase zu passive Düsseldorf. Fenja Poppe war über rechts in die Lücke gestoßen, Lhotak holte sie von den Beinen – Siebenmeter! Die Gefoulte trat selber an und überwand Jovy mit einem kopfhohen Schuss zum 2:2.
Wegen zu heftigen Reklamierens bei dieser Aktion (zunächst war von Michelle Meister nur auf Strafecke entschieden worden, ehe sie sich nach Rücksprache mit Kollege Malte Garske korrekterweise umentschied) hatte die Alster-Bank gelb gesehen, überstand die folgende zweiminütige Unterzahl aber schadlos. Düsseldorf ließ in der Folge ebenso drei Ecken liegen wie der HTHC noch zwei.
33 Sekunden vor Ende hatte Franzisca Hauke noch eine gute Abschlussgelegenheit, aber Jovy fuhr das linke Bein raus und rettete ihr Team so ins Shoot-out.
Dort traf zunächst Brands für den DHC, während Katharina Kiefer als erste HTHC-Schützin vergab. Nachdem Stoffelsma nur per Foul zu stoppen war, bot sich Brands per Siebenmeter die Chance zum 2:0. Doch Krüger parierte. Die Chance zum Ausgleich ließ dann Teresa Martin Pelegrina liegen. Das bescherte Elisa Gräve den ersten Matchball – und den nutzte sie mit einem schnellen Schlenzer aus der Bewegung zum 2:0-Endstand. Zum siebten Mal hatte Düsseldorf den Sprung ins Hallen-Finale geschafft.
Foto: Markgraf