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CREFELDER HTC ZIEHT MIT ZWEISTELLIGEM SIEG INS FINALE

25. January 2025

Unerwartet deutlich endete das zweite Herren-Halbfinale. Der Crefelder HTC schaltete den Vorjahresvizemeister TSV Mannheim Hockey mit 11:3 (4:0) aus und steht nach 2007 zum zweiten Mal in einem Hallen-DM-Finale. Gegner am Sonntag (14.45 Uhr) ist der Harvestehuder THC.

Fehlerfrei in der Abwehr und gelegentlich punktgenau bei Konterangriffen – so lässt sich die erste Halbzeit des Crefelder HTC beschreiben. Der Westmeister präsentierte sich von der ersten Minute an sattelfest in der Defensive und fing die meisten Bemühungen des TSV Mannheim schon vor gefährlichen Abschlusspositionen ab. Und wenn in den ersten 30 Minuten dann doch mal was durchkam, war Joshua Onyekwue Nnaji zur Stelle. Der Krefelder Torhüter erwischte eine deutlich bessere Halbzeit als sein Gegenüber im Mannheimer Kasten. Hatte Lukas Stumpf beim 0:1 (4.) durch Linus Michler nach starkem Wellen-Zuspiel wenig Abwehrmöglichkeiten, so trug der TSV-Keeper bei den nächsten beiden Gegentreffern auf alle Fälle eine gewisse Mitschuld. Beim 0:2 (7.) ließ Stumpf einen einfachen Schuss so abprallen, dass Christian von Ehren erfolgreich abstauben konnte. Und beim 0:3 (11.) durch Lucas Bachmann passierte ein Rückhandball den unglücklich herauskommenden Keeper.

Im zweiten Viertel gab es lange Zeit auf beiden Seiten keine Torabschlüsse. Krefeld musste angesichts der stabilen Führung nicht, Mannheim konnte nicht. In der Schlussphase kam Krefeld zur ersten und dann zweiten Ecke, die Lucas Bachmann zum 4:0 (28.) verwertete. Ohne eigenen Treffer musste der TSV in die Kabine, weil auch Wossidlo mit einem guten Abschluss am starken CHTC-Keeper scheiterte (30.).

Wenn es einmal schlecht läuft, kommt oft auch noch Pech dazu. Nach fünf Minuten im dritten Viertel rannten sich TW Stumpf und Abwehrmann Prol gegenseitig über den Haufen, Jonathan Ehling musste nur noch ins leere Tor abstauben. Nach dem 0:5 war für den Mannheimer Keeper die Partie zu Ende. Was viele schon direkt mit Beginn der zweiten Hälfte erwartet hatten, geschah schließlich nach nur 36 Spielminuten: Der TSV stellte auf künstliche Überzahl um. Bevor diese zum Ende des dritten Viertels fruchten konnte, musste der Südmeister erst einmal das sechste Gegentor einstecken. Niklas Wellen verwertete die dritte CHTC-Ecke zum 0:6 (38.).

Alles entschieden? Nein, denn mit dem ersten Mannheimer Tor nach 42 Minuten durch Luca Großmann ging ein Mini-Lauf des TSV los. Innerhalb von zwei Minuten verkürzten nochmal Großmann (44.) und Nicolas Proske per Ecke (45.) zum 3:6, mit dem es in die letzte Viertelpause ging. Schon mehrfach in der Saison hatte der TSV einen hohen Anfangsrückstand noch erfolgreich drehen können. „So ein Spiel geht dann in Richtung 6:6 oder in die andere Richtung“, sagte später TSV-Trainer Hector Martinez.

Krefeld nutzte die letzte kleine Viertelpause, um sich besser als in der Schlussphase des dritten Abschnitts zu stellen und die einschleichende Passivität wieder abzulegen. Das war für den späteren Sieger der Schlüssel. Der CHTC eroberte jetzt wieder mehr den Ball und schlug dann gegen den volles Risiko gehenden Gegner mehrfach eiskalt zu. Anton Boomes dämpfte mit dem 3:7 (47.) die aufgekommene Euphorie im TSV-Lager schnell. In den letzten sieben Minuten, als physische und mentale Kräfte bei den Süddeutschen schwanden, erhöhten Boomes (53.), Wellen (E, 55./57.) und Ehling (60.) das Resultat noch zum 11:3-Endstand.

Foto: Max Hildebrandt