Siegtor gegen die alte Hockeyheimat
27. April 2024
Zwischen einem und elf Toren hatte die Ergebnispalette der 2. Bundesliga Herren am Samstag alles zu bieten. Die beiden Tabellenführer festigten mit Heimsiegen ihre Position.
Nord-Spitzenreiter Großflottbeker THGC verschärft die Krise des Erstligaabsteigers Düsseldorfer HC weiter. Die Rheinländer unterlagen in Hamburg mit 2:4 (0:2) und bleiben Vorletzter. Niklas Plattenteich war mit drei Toren (11./E, 28./E, 56.) der Hauptschütze des GTHGC, den vierten Flottbeker Treffer steuerte Jakob Schmidt per Siebenmeter (48.) bei. Düsseldorf konnte durch Timm Weingartz zum 1:2 (45.) und Tim Fischbach zum 2:4 (57.) lediglich verkürzen.
Ohne Punkte blieben am Tabellenende auch die anderen beiden am meisten gefährdeten Mannschaften. Schlusslicht DHC Hannover musste sich Schwarz-Weiß Köln mit 2:4 (2:0) beugen. Dabei führten die Niedersachsen nach Toren von Christian Bati (3.) und Sven Alex (19.) bis zum Ende des dritten Viertels mit 2:0. Der Kölner Anschlusstreffer durch Simon Quinders (47.) ließ die DHC-Souveränität bröckeln. Innerhalb der letzten vier Spielminuten sorgten Frederik Nyström (57.), Ferdinand Steinebach (58.) und Leo Schmitz (59.) das komplette Turnaround beim Resultat. Der Aachener HC, der vorige Woche durch sein 1:0 über Klipper Hamburg noch die Abstiegsränge verlassen und Düsseldorf überholt hatte, unterlag auf eigenem Platz Blau-Weiß Köln mit 2:3 (1:3). Joshua Delarber (E, 19.) hatte die Gäste in Führung gebracht. Den Aachener Ausgleich durch Niklas Müller (23.) beantwortete Köln mit einem Doppelschlag von Ben Duetz (29.) und Nils Wollbrink (30.) noch vor der Pause. Mats Westphal (7m, 38.) konnte im dritten Viertel verkürzen, zum Ausgleich reichte es Aachen allerdings nicht mehr.
Neben BW Köln entfernte sich auch Klipper Hamburg aus der Abstiegszone. Die Hanseaten schlugen auf eigenem Platz den Marienburger SC mit 2:1 (1:0). Peter Kohl hatte per Ecke (8.) früh den Pausenstand erzielt, nach dem Seitenwechsel glich Moritz Wierlemann per Siebenmeter (34.) für die Kölner Gäste aus. Luis Bernstein schoss dann im Schlussviertel den Siegtreffer (E, 49.) für Klipper.
Im Duell der beiden punktgleichen Flottbek-Verfolger Schwarz-Weiß Neuss und DSD Düsseldorf stand nach 60 Minuten kein Sieger fest. Nach DSD-Treffern von Nick Brock (11./22.) und Ricky Hayward (45.) sowie Neusser Toren durch Bartosz Zaworski (19.), Vitali Shevchuk (45.) und Julian Dettmer (60.) war ein Shoot-out fällig, bei dem Shevchuk (2) und Krystian Sudol für Neuss erfolgreich waren, während bei DSD lediglich Juan Agulleiro und Ben Bockhoff ihre Versuche erfolgreich gestalten konnten. Düsseldorf verlor durch die magere Ausbeute von nur einem Punkt zwei Plätze in der Tabelle und musste SW Köln und Neuss vorbeiziehen lassen.
In der Süd-Gruppe hatte Spitzenreiter Münchner SC im Abendspiel gegen den Nachbarn TuS Obermenzing mehr Mühe als gedacht. Am Ende stand ein 1:0 (0:0)-Arbeitssieg für den Favoriten. Dass mit Nikas Berendts ausgerechnet einer für das Siegtor (E, 44.) sorgte, der bei TuS seine erste Hockeyheimat hatte, wird viele im Obermenzinger Lager mit einem gewissen Schmerz erfüllt haben. Und auch Berendts selbst dürfte sich schon mal mehr über ein Tor gefreut haben als an diesem Tag.
Der Torarmut des MSC stand ein Torfestival des Münchner Verfolgers Zehlendorfer Wespen gegenüber. Die Berliner gewannen beim Wiesbadener THC mit 8:3 (2:1). Mit je drei Treffern trugen Julius Boeckel (4./48./49.) und Lukas Kossel (7m, 39./7m, 53./59.) am meisten zum Wespen-Sieg bei, ferner trafen Luka Fiehler (10.) und Robert Juhnke (42.). Für den WTHC hatten Simon Busch (30.) und Valentin Esterhues (E, 32.) zwischenzeitlich sogar zum 2:2 ausgeglichen, später verkürzte Nico Rothengatter zum 3:6 (52.). Gegen den am Sonntag spielfreien MSC können die Wespen mit einem weiteren Sieg in Frankenthal den Rückstand auf vier Punkte dezimieren und die Voraussetzungen für ein Topspiel am kommenden Wochenende schaffen.
Die TG Frankenthal kam am Samstag zu einem 4:1-Pflichtsieg über den Cöthener HC. Der Tabellenletzte durfte nach dem Ausgleich von Lukas Jüdicke (13.) zum 1:1-Pausenstand noch hoffen, doch ein Doppelpack von Jakob Schönfeld (45./47.) und das zweite Eckentor (60.) von Manuel Eck, der bereits die TG-Führung erzielt hatte (5.), ließen die drei Punkte in der Pfalz.
Auswärtssiege in Berlin feierten Stuttgart und Nürnberg. Die Kickers setzten sich mit 2:1 (1:0) bei TuS Lichterfelde durch. Sten Brandenstein (23.) schoss die Gäste zur Halbzeitführung. Den TuS-Ausgleich durch Jannis Schwebs (E, 34.) konterte Wolf Wittmund (40.) mit dem Stuttgarter Siegtor. Der NHTC gewann beim TC Blau-Weiss mit 4:2 (2:1). Moritz Kehlitz (21.) und Maximilian Stahl (32.) glichen für die Berliner ein frühes 0:2 nach Treffern von Max Lassen (1.) und Leo Mink (4.) aus, doch das bessere Ende hatten die Franken mit zwei Toren von Jakob Frey (42./55.).
Bis auf die beiden Münchner Teams MSC und TuS haben alle anderen 18 Zweitligisten noch ein Sonntagsspiel vor sich.
Foto: TuS Obermenzing
