
KÖTHEN STEIGT AUF UND DSD-TORWART RETTET DAS WEST-FINALE
02. February 2025
Mit dem Cöthener HC im Osten steht in der 2. Bundesliga Herren der zweite Meister nach Süd-Gruppensieger HC Ludwigsburg vorzeitig fest. Im Norden hat Flottbek alles in der Hand, während es im Westen kommende Woche ein echtes Endspiel um den Aufstieg gibt.
Gruppe Nord
Das zum halben Aufstiegsendspiel gewordene Duell zwischen Braunschweiger THC und Großflottbeker THGC brachte mit einem 7:7 (2:4) keinen Sieger, doch besser bedient ist mit dem Unentschieden auf jeden Fall der Hamburger Gast, der seinen Zwei-Punkte-Vorsprung auf den BTHC wahren konnte. Flottbek begann sofort in Überzahl und kam hier zu einem 4:0-Vorsprung, den die Hausherren bis zur Pause zu verkürzen begannen. Nach dem Seitenwechsel hatte sich Braunschweig besser auf alles eingestellt und schaffte es tatsächlich, den Spielstand zum 6:4 (46.) zu drehen. Die Gäste glichen dann erst zum 6:6 und später noch zum 7:7-Endstand aus. Paul Richwien (3), Lenn Bertelsmeier (2), Patrick Jeromin und Timo Stassek trafen für Braunschweig, Lucas Wehrmann (2), Nikolaus Wellan (2), Levi Holthusen Felix Jens und Vincent Riemenschneider waren die Torschützen für Flottbek, das im letzten Spiel zuhause gegen Hannover 78 ein Unentschieden bereits zum Aufstieg reicht.
Jenes Hannover 78 verpasste im Abstiegskampf eine deutlich bessere Ausgangsposition für den Abschlussspieltag, nachdem es im Heimspiel gegen den THK Rissen einen 6:0-Pausenvorsprung nach Toren von Erik Dolge (5) und Alexander Bernstein nicht zu einem Sieg veredeln konnte. Die Gäste kämpften sich in der zweiten Hälfte durch Treffer von Niklas Kling (3), Paul Hanfft, Philipp Decker und Thorben Burmeister nach zum 6:6 heran. Mit einem vergebenen Siebenmeter (59.) hatte Rissen sogar noch die große Siegchance auf dem Schläger, auf der anderen Seite vergab 78 eine Schlussecke, so blieb es beim Unentschieden. „Schon mit dem Tor zum 6:1 gingen bei uns die Köpfe runter. Wir hatten Schiss vor dem Verlieren“, sah Hannovers Trainer Bastian Okroy sein Team in der zweiten Halbzeit wie verwandelt.
Hannover 78 hat im Dreikampf um den Klassenerhalt auf alle Fälle die schlechtesten Karten. Ganz anders als Nachbar DHC Hannover, der nach dem Derbysieg am Freitagabend nun mit einem 9:6 (5:5) beim Marienthaler THC den nächsten Dreier einfuhr und sich auf Platz vier verbessern konnte. Nach einer 3:1-Führung der Hamburger Gastgeber drehte der DHC das Geschehen und setzte sich nach der Pause entscheidend, am Ende mit zwei Empty-Net-Toren, zum Sieg ab. Jan Kordts (MTHC/4) und Sven Alex (3) waren die erfolgreichsten Schützen ihrer Teams. Marienthal ist nun Vorletzter mit nur zwei Punkten vor Hannover 78, das aber mit dem letzten Gang zum potenziellen Aufsteiger Flottbek die schwerste Schlussaufgabe hat.
Gruppe Ost
Der Cöthener HC ist nach dreijähriger Abstinenz zurück in der 1. Bundesliga. Mit dem 9:4 (2:0)-Heimsieg über den Mariendorfer HC haben die Sachsen-Anhaltiner schon vor dem abschließenden Spieltag ihren ersten Platz sicher. Nach 2:1, 3:2, 4:3 und 7:4 konnte sich Köthen endgültig absetzen. Niels Müller (3), Lukas Jüdicke (2) und Karl Rosenkranz (2) beim Sieger waren die einzigen Mehrfachtorschützen auf dem Platz.
Dem Berliner SC hätte auch ein Sieg bei Rotation Prenzlauer Berg nichts genutzt, um die Meisterschaft des CHC noch einmal aktiv angreifen zu können. 5:4 (1:2) für Rotation ging die Partie aus, bei der BSC schon 3:1 führte und bei der Tim Stürzl (RPB) und Leon Martini (BSC) die einzigen Doppeltorschützen waren. Durch die Niederlage fiel der BSC hinter Rotation auf Rang vier der Tabelle zurück.
Gruppe Süd
Nur noch Schaulaufen war der letzte Spieltag. Meister HC Ludwigsburg verabschiedete sich mit dem neunten Sieg und einem klaren 10:4 (6:1) über den Nürnberger HTC Richtung Erstklassigkeit. Elias Brönnimann, Caspar Stengler und Julius Pölz vom Sieger HCL waren die einzigen Doppeltorschützen der Partie.
Das Hessen-Derby zwischen Wiesbadener THC und Rüsselsheimer RK endete 3:3 (2:2), womit der WTHC im Endklassement als Dritter vor dem RRK (Fünfter) blieb. Kein Spieler schaffte es doppelt auf die Torschützenliste.
Mit einem 7:6 (3:2)-Sieg über Absteiger HTC Würzburg sprang die HG Nürnberg im Abschlussklassement noch von Rang fünf auf Platz zwei vor. Luis Zenk und Tim Kerckhoff (beide HGN) und Luis Zenk (HTC) trafen für ihre Teams jeweils doppelt.
Gruppe West
Seinen ersten Matchball zum Aufstieg vergab Schwarz-Weiß Köln mit einer 6:10 (2:3)-Niederlage beim Club Raffelberg (Foto). Bei 2:1 hatte Schwarz-Weiß seine einzige Führung im Spiel. Über 6:2, 8:3 und 8:6 kamen die Duisburger zum Heimsieg. René Kramhöller (5), Paul Bosserhoff (2) und Tim Basfeld (2) bei Raffelberg sowie Theo Loddenkemper (3) bei Köln trafen mehrfach.
Der DSD Düsseldorf bekam die Chance, durch die Niederlage des Tabellenführers den Rückstand wieder auf drei Punkte zu verkleinern und damit das direkte Duell kommende Woche zu einem Finale zu machen. In eigener Halle sah es im Derby gegen den Düsseldorfer HC zunächste nicht so aus, denn der DHC führte 2:0 und zur Pause noch 3:2. Aber der DSD kämpfte sich noch einmal zurück, erzwang die 5:4-Führung, die in letzter Sekunde jedoch noch einmal ganz gefährlich auf der Kippe stand. Über eine Schlussstrafecke holten sich die Gäste einen Siebenmeter. Ein erfolgreicher Schuss von Laurens Halfmann (mit drei Toren bester DHC-Schütze) hätte Schwarz-Weiß Köln zum Aufsteiger gemacht, doch DSD-Keeper Jonas Weißner brachte reaktionsschnell seinen Handschutz an den halbhohen Schlenzer und hielt sein Team im Rennen. Maximilian Bergs und Moritz Hufer trafen für den DSD doppelt beim 5:4-Erfolg.
Dramatische Wende im Abstiegskampf: Der vor dem Wochenende bei fünf Punkten Rückstand bereits als Absteiger gehandelte RTHC Leverkusen hat mit zwei Siegen alles auf den Kopf gestellt. Nach dem überraschenden Freitagssieg gegen DSD Düsseldorf folgte heute ein 8:6 (3:2) über den direkten Konkurrenten Bonner THV. Nach 3:0, 4:2 und 5:3 für den RTHC kippte die Partie zum 5:6 (49.) für die Gäste. Doch das bessere Ende hatte Leverkusen, das mit drei Toren in Folge den Dreier sicherte. Felix Eimer (4) und Miron Thelen (2) beim RTHC und Jakob Misof (3) beim BTHV waren die einzigen Mehrfachtorschützen. Vor dem Schlussspieltag hat nun Bonn die Rote Laterne übernommen.
Foto: H.Kramhöller
Am Freitag hatten wir eine echte Krise, das war heute eine deutliche Antwort
Tobias Bergmann, Trainer DSD Düsseldorf