SAFO FRANKFURT UND KAHLENBERG SIND DIE ERSTEN ABSTEIGER
04. February 2024
Die ersten zwei Saisonentscheidungen in der 2. Bundesliga Damen sind gefallen. Mit SaFo Frankfurt (Gruppe Süd) und Kahlenberger HTC (West) stehen zwei der vier Absteiger vorzeitig fest. Keine Veränderung gab es auf den Spitzenpositionen.
Gruppe Nord
Die beiden größten Aufstiegsanwärter kamen am Wochenende nicht über Punkteteilungen hinaus. Spitzenreiter Hamburger Polo Club musste sich zuhause mit einem 5:5 (2:2) gegen Klipper Hamburg begnügen. Ein 2:4 und 4:5 konnte Polo noch aufholen. Luisa Mayer war mit zwei Toren beste Polo-Schützin, bei Klipper traf Annchristin Lehmann (3) am häufigsten.
Polo-Verfolger TG Heimfeld konnte den Teilausrutscher des Konkurrenten nicht nutzen, weil er selber nur 4:4 (0:3)-Unentschieden spielte. Dabei sah es nach einem 0:4 (42.) sogar nach einer Heimfelder Niederlage aus. Vier Minuten vor Ende hatte die über die komplette zweite Hälfte ohne Torhüterin spielende TG den Rückstand aber wettgemacht. Katinka Commentz (3) bei Heimfeld und Tessa Hartmann (2) bei Marienthal waren die besten Schützinnen.
Die Punktverluste der Topteams nutzte Hannover 78, um mit einem 4:1 (1:1) im Derby gegen den DHC Hannover nach oben aufzuschließen. Bei einem Spiel weniger und drei Punkten Rückstand auf Polo befinden sich Heimfeld und Hannover 78 damit auf Augenhöhe mit dem Spitzenreiter. Im Derby konnte H78 einen 0:1-Rückstand (13.) bis zur Pause ausgleichen und dann im zweiten Durchgang den Dreier einfahren. Yulia Shevchenko war die einzige Spielerin auf dem Platz mit zwei Toren.
Gruppe Süd
Der erste Punktgewinn im achten Saisonspiel kommt für SaFo Frankfurt zu spät, der Abstieg steht nun fest. Nach einem heftigen 2:17 (1:9) beim Tabellenführer HC Ludwigsburg war das sonntägliche 5:5 (4:3) gegen den Nürnberger HTC zu wenig, um sich bei acht Punkten Rückstand für den verbleibenden Doppelspieltag noch eine letzte Hoffnung konservieren zu können. Petra Ankenbrand traf gegen Nürnberg als einzige Spielerin SaFo-Spieler doppelt. Beim NHTC, der aus einem 1:4 eine 5:4-Führung gemacht hatte, gingen vier Treffer auf das Konto von Katharina Köhler.
Nürnberg hatte tags zuvor gegen den SC Frankfurt 80 mit 3:6 (2:2) verloren und war damit auf Rang vier zurückgefallen. Nach der Pause schossen die Gäste vier Treffer in Folge zum 2:6 (47.). Katharina Köhler (NHTC) und Kim Jetter (SC80) trafen jeweils doppelt. Für den zweiten Frankfurter Wochenend-Dreier sorgte das 6:0 (3:0) über den SB Rosenheim. Johanna Kandler und Charlotte Jagdt waren dabei Doppeltorschützinnen.
Rosenheim hatte auch am Tag zuvor bereits mit 1:4 (0:1) beim Wiesbadener THC verloren. Nur zum 1:3 (45.) konnten die Bayerinnen verkürzen, beim Sieger durfte man sich auf die Tore von Kim Estorf (3) verlassen. Für Rosenheim ist das Null-Punkte-Wochenende folgenlos, der Klassenerhalt steht trotzdem fest.
Vorneweg marschiert der HC Ludwigsburg. Der Tabellenführer ist mit einem Sechs-Punkte-Wochenende seinem Aufstiegsziel wieder zwei Schritte nähergekommen. Beim 17:2-Kantersieg über Absteiger SaFo war Grace Raad mit vier Treffern die Hauptschützin, aber auch Daniela Bauer (3) und Carlotta Koch (3) trugen überdurchschnittlich zum Kantersieg bei, der wegen der vielen Tore wertvoll war. Denn gegenüber Verfolger SC Frankfurt sind es vor dem Schlusswochenende und dem direkten Duell am Sonntag drei Punkte und 18 Tore Vorsprung. Dass dieses Polster zu Buche steht, verdankt der HCL auch seinem wichtigen 5:2 (1:0)-Auswärtssieg in Wiesbaden. Nach dem WTHC-Ausgleich (39.) kam Ludwigsburg über 1:3 und 2:4 zum Erfolg. Alle sieben Tore wurden von unterschiedlichen Spielerinnen erzielt.
Gruppe Ost
In fremden Hallen gab sich die beiden Aufstiegskandidaten Osternienburger HC und Berliner SC keine Blöße. Besonders eindeutig war der 15:1 (9:1)-Auswärtssieg des BSC beim PSV Chemnitz. Nur zum 1:3 (12.) durch Tanja Pöthe hatte das Schlusslicht etwas entgegenzusetzen, bei der BSC-Torflut taten sich Madita Marx (5) und Sophia Schreiber (3) am meisten hervor. Deutlich knapper mit 6:3 (4:2) fiel der Erfolg von Spitzenreiter Osternienburger HC bei der Potsdamer SU aus. Aus einem 2:1 der Gastgeberinnen war ein 2:6 (45.) geworden. Anna Marie Scholl und Mia Eberhardt trafen beim Sieger doppelt. Am kommenden Sonntag kommt es zum wegweisenden Duell zwischen BSC und OHC.
Mit einem 3:1 (2:1)-Sieg über Rotation Prenzlauer Berg stieß der SC Charlottenburg auf den dritten Rang vor. Die Gäste hatten nach ihrem 1:1-Ausgleichstreffer (5.) nichts weiter nachzulegen, klar war der Sieg des SCC aber erst mit dem dritten Tor neun Minuten vor Ende.
Gruppe West
Wie im Süden ist auch in der West-Gruppe am Wochenende die Entscheidung zum Abstieg gefallen. Der Kahlenberger HTC ist nach seinem 1:15 (1:8) gegen den HC Essen nicht mehr zu retten. Mit dem 1:0 (8.) durch Naja Werner ging es für den KHTC eigentlich gut los, aber danach traf nur noch der Gast, der in Birthe Hülser (5), Nina Klinge und Nina Lönnecke (je 3) seine besten Schützinnen hatte.
Essen verbesserte sich mit dem Kantersieg auf Rang drei, da der DSD Düsseldorf nicht über ein 4:4 (2:2) bei Blau-Weiß Köln hinauskam. Köln hatte beim 3:2 seine einzige Führung und glich durch die Dreifachtorschützin Denise Werner-Schwittey in der letzten Minute aus. Silja Drewitz war beim DSD eine Doppeltorschützin.
Im Spitzenspiel zwischen dem RTHC Leverkusen und Schwarz-Weiß Köln (Foto) gab es mit 2:2 (1:1) ebenfalls eine Punkteteilung. Die RTHC-Führungen durch Helena Hindenburg glich Schwarz-Weiß durch Lena Kolmetz und schon zwölf Minuten vor Ende durch Charlotte Fünning aus. Zwar behielt der RTHC die Tabellenführung, doch heimlicher Sieger der Partie ist Schwarz-Weiß, das bei einem Spiel weniger und nur einem Punkt Rückstand nun aus eigener Kraft Meister werden kann.
Foto: Bohlscheid
Vier Konter, vier Tore – Marienthal hat es gut gemacht, während wir lange nicht wach genug waren.
Dennis Sievert, Trainer TG Heimfeld