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Kölner Aufstieg in letzter Minute

18. February 2024

Hamburger Polo Club, Osternienburger HC und Schwarz-Weiß Köln können ihren Aufstieg in die erste Liga bejubeln. PSV Chemnitz konnte am letzten Spieltag der 2. Bundesliga Damen seinen Abstieg nicht mehr verhindern.

Am dramatischsten fiel die Entscheidung in der West-Gruppe aus. Beim RTHC Leverkusen war mit einem 5:2 (2:1)-Heimsieg gegen Blau-Weiß Köln die Partie schon beendet (RTHC-Spielerin Lea Wolff als einzige Doppeltorschützin des Spiels), als im Parallelspiel in Essen noch die letzten ein, zwei Minuten liefen. Beim Spielstand von 3:3 zwischen dem HC Essen und Schwarz-Weiß Köln wäre Leverkusen dank des besseren Torverhältnisses gegenüber Köln aufgestiegen. Doch in der letzten Spielminute gelang Luisa Schmitt das Tor zum Aufstieg und zum 3:4-Endstand. Nach 17 Jahren kehrt Schwarz-Weiß ins Hallen-Oberhaus zurück. Dabei war die Mannschaft von Cheftrainer Torsten Bartel als Aufsteiger von der Regionalliga wahrlich nicht als heißer Aufstiegsanwärter in die Runde gegangen. Jetzt ist der Durchmarsch perfekt. Der HC Essen hatte 1:0 und 2:1 geführt und schien mit dem 3:3-Ausgleich vier Minuten vor Schluss ein Spielverderber für diesen Durchmarsch zu werden. Aber zweimal Kim Aichinger und zweimal Luisa Schmitt brachten für Köln den nötigen Sieg ins Ziel.

Ohne Punkt muss der Kahlenberger HTC die zweite Liga verlassen. Beim DSD Düsseldorf setzte es abschließend mit 3:12 (0:5) die zehnte Niederlage. Katharina Klöttschen traf für den KHTC, bei Ligadritten DSD waren Silja Drewitz (5), Donja Zwinkels (3) und Luca Scheuten (2) die erfolgreichsten Schützinnen. Mit ihrem Fünfer setzte sich Drewitz noch an die Spitze der Torjägerwertung, zusammen mit Madita Marx (BSC).

 

Die sechs Tore ihrer Hauptschützin Marx verhalfen dem Berliner SC letztlich nicht mehr zum Aufstieg. Der 11:3 (4:1)-Heimsieg über die Potsdamer SU fiel deutlich aus, aber er hätte nur noch einen wirklichen Effekt gehabt, wenn parallel Osternienburger HC Punkte hätte liegen lassen. Doch der Ost-Tabellenführer gab sich im Heimspiel gegen Rotation Prenzlauer Berg keine Blöße, gewann 8:4 (2:2) und brachte somit seinen Zwei-Punkte-Vorsprung auf dem BSC ins Ziel. Vom 1:2 (26.), über das 4:3 (42.) kam es zum am Ende noch sicheren Sieg des Vorjahresabsteigers, der damit sofort wieder in die erste Liga zurückkehrt. Anna Marie Scholl (3) beim OHC und Leonie Dierck (2) bei Rotation waren die erfolgreichsten Schützinnen.

Der PSV Chemnitz hätte beim SC Charlottenburg gewinnen müssen, um seinen Abstieg zu vermeiden. Mit 2:5 (0:2) ging dieses Vorhaben nicht in Erfüllung. Über 3:1 und 4:2 brachten die Berlinerinnen ihren Sieg nach Hause. Julia Radtke (SCC) war die einzige Doppeltorschützin.

 

Wie der Osternienburger HC im Osten gibt es auch in der Nord-Gruppe den Vorjahresabsteiger als Meister. Im Endspiel zwischen den beiden Führenden setzte sich der Hamburger Polo Club beim Gastgeber TG Heimfeld mit 4:2 (2:0) durch und entriss der TGH im letzten Spiel noch Tabellenführung und Aufstieg. 0:2, 1:3 und 2:3 lauteten die Zwischenstände. Mit ihrem dritten Tor zum 2:4-Endstand zerstörte Luci Hiepen die Träume der TGH vom erstmaligen Erstligaaufstieg.

Klipper Hamburg beendete die Saison mit einem 6:2 (2:0)-Heimsieg über Hannover 78. Isabel von Gersum und Lara Bock trafen doppelt beim Sieger, der als Tabellendritter die Liga beendet. Punktlos muss DHC Hannover die Liga verlassen. Der bereits seit gestern feststehende Absteiger verlor sein Heimspiel gegen Marienthaler THC mit 2:7 (0:3). Tessa Hartmann (MTHC) war mit vier Toren die beste Schützin.

 

Foto: Bohlscheid

Wir haben heute defensiv unglaublich gut gearbeitet, und die Lust am Gewinnen war größer als die Angst vor dem Verlieren, was in einem Entscheidungsspiel den Unterschied macht, ob man befreit aufspielt oder nicht."

Hagen Streit, Trainer Hamburger Polo Club