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TITELTRÄUME VON LIGAGEWINNER POLO ENDEN IM HALBFINALE

31. May 2025

Wie bei den Damen musste auch bei den Herren der Ligagewinner seinen Traum vom Meistertitel bereits nach dem Halbfinale beenden. Der Hamburger Polo Club unterlag vor ausverkaufter Gerd-Wellen-Hockeyanlage den Gastgebern vom Crefelder HTC mit 2:4 (0:2). Für den CHTC ist es die dritte Finaleinzug nach 2003 (4:5 gegen Alster) und 2006 (damals gelang der einzige Titel).

Der Ligagewinner erarbeitete sich früh eine optische Überlegenheit und hatte schnell auch ein Plus beim Ballbesitz. Doch Krefeld Abwehr um Kossol, Howard und Breucker war von Beginn an hellwach. Und wenn doch mal etwas durchkam, stand dahinter ein aufmerksamer Torwart Onyekwue Nnaji. Der CHTC konzentrierte sich auf gelegentliche Vorstöße und war nach neun Minuten gleich bei seiner ersten wirklich gefährlichen Kreisaktion auch sofort erfolgreich. Über links an der Grundlinie kam der Ball von Wellen in die Mitte, wo Masi Pfandt den Hamburger Keeper Garst überwand -0:1.

Erst in der Schlussphase des ersten Viertels kam Polo dann auch zu ersten eigenen Abschlüssen. Den Rückhandschuss von Thörnblom entschärfte Onyekwue Nnaji, und auch einen ersten Doppelpack an Ecken überstand Krefeld ohne Flurschaden. Die erste von Kane Russell kratzte Howard von der Linie, die zweite wurde abgelaufen.

Das zweite Viertel gehörte nach einem einzelnen Wellen-Vorstoß (16.) weitgehend komplett den Hamburgern. Aber viele klare Chancen waren für den CHTC nicht zu klären. Brand nach tollem Craig-Anspiel tauchte mal vor dem Krefelder Keeper auf, der vorausschauend sicher klärte. Bei der nächsten doppelten Ecke nahm sich Polo selber der Chance, als zweimal verstoppt wurde. Kurz vor der Pause schlug dann Krefeld eiskalt zu. Nach einer schnellen Kombination durch die Mitte über Wellen und Bachmann gelangte der Ball in die Gasse zu Lachlan Sharp, der gekonnt mit der kleinen Rückhand am herausstürzenden Garst vorbei zum 2:0 traf.

Die komfortabel aussehende Krefelder Pausenführung war keine 60 Sekunden nach Wiederanpfiff schon wieder um die Hälfte geschrumpft. Nach einem langen Schlenzer bis fast an die CHTC-Grundlinie ging es ganz schnell. Brand bediente am langen Pfosten Leon Thörnblom, der zum 1:2 (31.) einschob. Geschockt wirkte Krefeld nicht, aber Polo hatte natürlich jetzt Blut geleckt und setzte nach. Bei Kaufmanns Abschluss (40.) war es schon knapp, doch dann fand Paul Smith nach Polo-Angriff über rechts die Lücke zum erfolgreichen Abschluss – 2:2 (44.), alles wieder offen.

Im Schlussviertel setzte Niklas Wellen mit einem Schuss ans Seitenbrett den ersten Akzent. Der CHTC hatte nun wieder mehr Ballbesitz als im zweiten und dritten Viertel, musste aber vor blitzschnellen gegnerischen Attacken immer auf der Hut sein. So lagen Polo-Tore (53./55.) in der Luft, blieben aber aus. Das Pendel neigte sich schließlich auf die Seite der Hausherren. Nach einem Linksangriff bediente Sharp den mitgelaufenen Lucas Bachmann, der aus zentraler Position im Fallen den Ball über Garst hinweg in den Kasten setzte.

Polo nahm sofort seinen Tormann für einen elften Feldspieler vom Platz und musste sogleich den Videobeweis einsetzen, um eine erste CHTC-Ecke zu verhindern. Aber kurz danach war es dann doch passiert. Polo konnte ein langes Schlenzzuspiel auf die linke Angriffsseite nicht dichtmachen. Am Ende der Aktion konnte Lucas Bachmann den Ball zum 4:2 ins leere Tor schieben (57.).

Die vielen Krefelder Fans auf den mit 3400 Zuschauern restlos vollen Tribünen stimmten bereits eine Minute vor Ende „Oh wie ist das schön“ an, und auch eine letzte Polo-Ecke, die von Onyekwue Nnaji gegen seine künftigen Teamkameraden aus Hamburg pariert wurde, änderte an diesem Festgefühl noch etwas. Nach dem 17. Saisonsieg in Folge darf der CHTC am Sonntag nach dem Titel greifen, während Polo weiter auf seine Premiere als Deutscher Meister warten muss.

 

Tore:

0:1 Masi Pfandt (9.)

0:2 Lachlan Sharp (28.)

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1:2 Leon Thörnblom (31.)

2:2 Paul Smith (44.)

2:3 Phillip Jansen (55.)

2:4 Lucas Bachmann (57.)

 

E: 0 / 5 (0)

SR: Fabian Jung, Ben Göntgen


Foto: Worldsportpics/ Frank Uijlenbroek