MHC-Herren ziehen nach langer Wartezeit ins Finale ein
18. May 2024
Die Mannheimer Herren machten es ihren Damen nach und zogen mit einem 2:0 (1:0) über den Crefelder HTC ins Endspiel ein. Vorausgegangen war eine epische Wartezeit.
Nachdem sich die Spieler beider Teams im strömendem Regen aufgewärmt hatten, wurden sie bei immer heftiger werdenden Regenfällen in die Umkleidekabinen geschickt. Dort ging das Warten los. Schließlich mit zweieinhalbstündiger Verspätung gegenüber dem ursprünglichen Termin (16.15 Uhr) konnte das erste Halbfinale der Herren dann endlich beginnen.
Mit Bierbänken wurde von den vielen BTHV-Volunteers der Platz so gut es geht von den gröbsten Wassermassen befreit. Und tatsächlich präsentierte sich der Kunstrasen bei Spielbeginn in gut bespielbarem Zustand, auch der Regen hörte auf. Krefeld ging die Partie forsch an, drängte den MHC in die eigene Hälfte zurück. Aber dort standen die Mannheimer stabil (auch wenn sie schon nach kurzer Zeit den wieder verletzten Linus Müller verloren), ließen wenig Räume und machten auch keine Fehler. So hielten sich die torgefährlichen Kreisszenen im ersten Viertel deutlich in Grenzen. Einem Treffer am nächsten kam Anton Boomes, der eine Flanke von Niklas Wellen einzublocken versuchte (9.).
Im zweiten Viertel änderte Favorit MHC nicht grundsätzlich sein Konzept des kontrollierten Aufbaus, setzte dennoch nun mehr Akzente jenseits der Mittellinie. Nach 18 Minuten holte Mannheim seine erste Ecke, aus der – abgelaufen – die zweite wurde. Diesmal wurde der hohe Peillat-Schlenzer von Onyekwue Nnaji sicher aus dem Winkel gefischt.
In der Schlussphase des zweiten Viertels dann zwei bittere Szenen für den CHTC: Zuerst verlor man den Videobeweis, als Kapitän Wellen vergeblich ein Foulspiel samt Ecke reklamierte. Das damit verlorene Anrufungsrecht hätte Krefeld später zumindest in einer Szene gut gebrauchen können.
Kurz danach rutschte der CHTC-Abwehr ein langer Schlenzball von Peillat durch. Damit war Justus Weigand frei durch. Der Weltmeister nutzte seine Schnelligkeit, umkurvte noch den weit herausgeeilten Torhüter und schob zum 1:0 (26.) ein. Boomes hatte vor der Pause noch eine Ausgleichsgelegenheit, aber Rafi im MHC-Kasten parierte sicher.
Im dritten Viertel übte Mannheim plötzlich großen Druck aus, war dem zweiten Treffer ein paar Mal ganz nahe. So lenkte Onyekwue Nnaji einen Hartkopf-Eckennachschuss spektakulär mit dem Handschutz über die Latte (33.). Und einige Minuten später rauschte ein weiterer Hartkopfabschluss an den Querbalken (39.).
Der CHTC überstand das Viertel und verlagerte in der Schlussviertelstunde – jetzt sogar unter Abendsonne – das Geschehen wieder mehr in die gegnerische Hälfte. Nach 48 Minuten forderte Niklas Wellen vergeblich Strafstoß, nachdem er in aussichtsreicher Position vor dem Torwart von Verteidiger Leser gestört wurde und von Schiri Meissner lediglich eine Ecke dafür erhielt, die samt Wiederholungsecke nichts einbrachte. Kurz danach die größte Chance zum Ausgleich, aber Acosta drosch den Ball weit am nahezu leeren Kasten vorbei (49.).
Die Vorentscheidung fiel dann auf der anderen Seite. Weigand hatte an der Grundlinie im Kreis den Ball behauptet und dann noch das Auge für Hugo von Montgelas, der zum 2:0 über Onyekwue Nnaji einschob (53.).
Krefeld versuchte alles, spielte ab der 54. Minute mit elf Feldspielern, doch außer drei (abgewehrten) Ecken und ein paar scharfen Flanken kam nicht heraus. Mannheims Abwehr war nicht zu überwinden und brachte das 2:0 unbeschadet ins Ziel.
Tore:
1:0 Justus Weigand (26.)
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2:0 Hugo von Montgelas (53.)
E: 6 (0) / 5 (0)
SR: Ole Ingwersen / Tim Meissner
Foto: Markgraf
Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute gekämpft. Mental war es schwierig, nach der langen Wartezeit wieder hochzufahren.
Justus Weigand, Mannheimer HC