Der Titelverteidiger ist raus – MHC-Herren schlagen HTHC nach Shoot-out
27. January 2024
Es ist nicht der Tag der Hamburger bei dieser Endrunde. Nach den Damen des UHC und des HTHC erwischte es auch den Herren-Titelverteidiger Harvestehuder THC. Im ersten Halbfinale der Herren verloren die Hanseaten gegen den Mannheimer HC nach 8:8 (4:4)-Unentschieden im Shoot-out mit 2:3.
Eine feine österreichische Kombi eröffnete den Torreigen nach zwei Minuten. Unterkircher zog über links in den MHC-Kreis und bediente mit der Rückhand Michael Körper, der im Fallen zum 1:0 abschloss. Und Körper wuchtete auch gleich die erste HTHC-Ecke hoch in den Kasten – 2:0 nach fünf Minuten für den Hamburger Favoriten.
Geschockt wirkte Mannheim mitnichten. Immer wieder geschickt fanden die Süddeutschen die Lücken im gegnerischen Abwehrverbund. Mit einem feinen Dreher samt Abschluss markierte Kapitän Jan Philipp Fischer nach 12 Minuten den Anschlusstreffer. Mit 2:1 für den HTHC ging es in die erste Viertelpause. Und bald nach Wiederbeginn hatte der MHC den Gleichstand erreicht, als Reichert clever an der Bande den Ball stahl und Mario Schachner bediente, der blitzschnell das 2:2 (17.) markierte. Noch in der gleichen Minute holte Körper mit seinem dritten Treffer die Führung für den Titelverteidiger zurück. Sein Schuss aus unmöglichem Winkel ließ Torwart Florian Simon unglücklich aussehen. Aber auch das steckte Mannheim unbeeindruckt weg. Nach erneut an der Bande erkämpftem Ball samt blitzschnellem Pass in die Kreismitte hatte diesmal Tim Seagon Platz und verwandelte schnörkellos (23.). Zwei Minuten darauf holte der MHC seine erste Führung. Luis Holste verwandelte die erste Mannheimer Ecke zum 3:4. Den Schlusspunkt der ersten Halbzeit setzte der HTHC, als Fabian Unterkircher die dritte Hamburger Ecke (27.) direkt zum 4:4-Halbzeitstand in den Kasten schlenzte.
Ohne Anlaufzeit ging es in der zweiten Hälfte weiter. Gleich in der ersten Minute zeigte Schiri Jung zum Entsetzen des MHC auf den Siebenmeterpunkt. Der per Stockfoul behinderte Michael Körper nahm sich der Sache an, scheiterte aber am eigens für die Situation eingewechselten Andreas Rafi. Später sollte der Spanier nochmal entscheidend zum Sieg seines Teams beitragen.
Im dritten Viertel zog sich der MHC bei Ballbesitz des Favoriten immer wieder zurück, um nach gewonnenen Bällen blitzschnell zu kontern. Das funktionierte zwischen der 40. Und 48. Minute vier Mal mit dem gewünschten Erfolg. Erst holte Holste mit dem 4:5 (40.) die Führung für Mannheim zurück, die Tim Seagon mit kraftvollem Schuss aus der Mitte auf 4:6 (41.) ausbaute. Harvestehude hatte Mühe, vorne mal in gute Abschlusspositionen zu kommen und bekam vor allem die Konter der technisch brillanten Mannheimer Einzelspieler nie richtig in den Griff. Unterkirchers Eckenanschluss (43.) beantwortete Nico Reichert mit einem frechem Rückhandheber zum 5:7 (44.), und Holste erhöhte nach perfekter Reichert-Vorarbeit gar zum 5:8 (48.).
Der Meister war gefordert, noch einmal etwas zu verändern. Zehn Minuten vor Schluss wurde TW Brinckman auf die Bank beordert. Die künstliche Überzahl spielte der HTHC geduldig aus. Aus spitzem Winkel beförderte Ben Hasbach den Ball zum 6:8 (53.) unter die Latte. Nach zwei verschossenen Ecken war es dann wieder das Österreich-Duo Unterkircher (Vorlage) und Körper (Stechertor), das zum 7:8 (57.) verkürzte. Und dem HTHC-Kapitän Xaver Hasun war es vorbehalten, das vorzeitige Aus seines Teams zu verhindern. 33 Sekunden vor Ende war Hasun an der rechten Bande in den MHC-Kreis vorgedrungen. Was als Flanke gedacht war, entpuppte sich zum erfolgreichen Torschuss – 8:8. Das Shoot-out musste entscheiden.
„Japhi“ Fischer für den MHC und Anton Pöhling für den HTHC verwandelten die ersten Versuche jeweils sicher. Dann vergab Holste gegen Brinckman, und Unterkricher führte Hamburg mit dem 2:1 auf die Siegerstraße. Haarscharf an der Zeitüberschreitung vorbei brachte Erik Kleinlein den dritten MHC im Kasten unter und verhinderte damit das Aus. Dennoch hatte der Titelverteidiger durch Körper einen Matchball. Doch wie schon bei seinem Siebenmeter im Spiel verlor der HTHC-Torjäger das Privatduell gegen den im Shoot-out eingewechselten Spanier Rafi.
Es ging ins Stechen, Hamburg durfte jetzt beginnen. Unterkircher schoss wie bei seinem ersten Versuch aus der Drehung, diesmal aber am Kasten vorbei. Nun bekam also der MHC seinen ersten Matchball. Und diesen nutzte Kapitän Fischer eiskalt zum 3:2-Sieg. Für Mannheim war die dritte Finalteilnahme in der Halle damit perfekt.
Foto: Markgraf