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ALSTER-HERREN SORGEN FÜR ERSTE PUNKTVERLUSTE VON POLO

30. September 2024

Erste Punktverluste für den Hamburger Polo Club. Im sechsten Saisonspiel der 1. Bundesliga gingen die Polo-Herren erstmals nicht als Sieger vom Platz. Verfolger TSV Mannheim ist bis auf drei Punkte an den Tabellenführer herangerückt.

Im Derby beim Club an der Alster musste Polo zweimal einem Rückstand hinterherlaufen. Jeremy Hayward per Siebenmeter (13.) und Anton Boeckel nach toller Bruns-Vorarbeit (37.) brachten die Gastgeber in Führung. Tom Craig (15.) und Kane Russell (E, 45.) glichen für den Spitzenreiter aus, zu einem Siegtreffer reichte es aber keiner Seite. Und so begann nach dem 2:2 ein episches Shoot-out. Nach tatsächlich 22 Versuchen war endlich eine Entscheidung gefallen. Nach Tore von Große (2), Wildung, Hansen und Heldens sicherte sich Alster mit 5:4 den Extrapunkt. Bei Polo waren Brand, Craig, Quinders und Thörnblom erfolgreich. Die zum Shoot-out eingewechselten Torhüter Nic Lehne (Alster) und Jasper Milt (Polo) sorgten zwischenzeitlich für elf am Stück vereitelte Versuche der gegnerischen Schützen.

 

Polo-Verfolger TSV Mannheim nutzt die Chance, sich dem Spitzenreiter bis auf drei Punkte zu nähern. Im Heimspiel gegen den UHC Hamburg feierte der TSV einen hart erkämpften 2:1 (1:0)-Erfolg. Jakob Brilla (E, 27.) hatte die Gastgeber zur Pausenführung geschossen. Philip Schmid glich per Siebenmeter (42.) aus. Per Eckennachschuss brachte TSV-Kapitän Moritz Rothländer sein Team wieder nach vorn (52.). Mit viel Abwehrarbeit und ein wenig Glück rettete Mannheim den Vorsprung über die Zeit. Kurz vor Ende vergab Niklas Thiel die letzte UHC-Chance zum Ausgleich knapp.

 

Mehr als doppelt so viele Tore fielen unweit auf der Anlage des Mannheimer HC. Die Gastgeber schlugen Uhlenhorst Mülheim mit 5:2 (3:1). Das Rezept des MHC, den Gegner mit teilweise weitem Zurückziehen nach vorn zu locken und dann zu kontern, ging in der ersten Halbzeit prächtig auf. Obwohl Mülheim weitaus häufiger den Ball hatte, schlug Mannheim dreimal durch Ben Hasbach (13.), Raphael Hartkopf (19.) und Marius Leser (22.) eiskalt zu. Henrik Mertgens (E, 26.) sorgte vor der Pause für ein erstes Lebenszeichen des HTCU auf der Anzeigetafel. Auf das 4:1 durch Gonzalo Peillat (E, 40.) hatte Mülheim durch Lukas Mertgens noch in der gleichen Spielminute eine Antwort in Form des 2:4. Näher kamen die Gäste allerdings nicht, und Hasbach mit seinem zweiten Treffer zum 5:2 (52.) machte den Deckel drauf.

 

Drei Führungen reichten dem Großflottbeker THGC in Köln nicht, um bei Rot-Weiss etwas Zählbares mitzunehmen. Mit verwandelten Strafecken sorgten Bennett Ness (10.), Vincent Riemenschneider (19.) und Niklas Plattenteich (55.) dafür, dass die Hamburger Gäste lange die Oberhand in Köln hatten. Christopher Rühr (7m, 19.) und Florian Adrians (33.) glichen zum 2:2 aus. In der hektischen Schlussphase kassierte Flottbek eine Zeitstrafe, die Köln erst durch Elian Mazkour (58.) zum Ausgleich nutzte. Und noch in der gleichen Spielminute drückte Rühr aus spitzem Winkel den Ball zum schmeichelhaften 4:3 (1:2)-Siegtreffer über die Linie.

 

Auch der zweite Aufsteiger musste sich am Samstag mit 3:4 geschlagen geben. Der Münchner SC unterlag auf eigenem Platz dem Berliner HC. Durch Christian Frank war der BHC per Ecke gleich in der ersten Minute in Führung gegangen. In der Schlussphase der ersten Hälfte schaffte Julius Lambsdorff den Ausgleich (24.), aber noch in der gleichen Minute schoss Jonas Poeschel die Gäste wieder in Front. Und Poeschel legte bald nach der Halbzeitpause auch das 1:3 (33.) nach. Per Siebenmeter führte Benedikt Geyer den MSC zum 2:3 (44.). Bei einem weiteren Strafstoß hätte Geyer für den Ausgleich sorgen können, er traf aber nur den Pfosten (51.). Und so hieß nicht 3:3, sondern keine Zeigerumdrehung weiter 2:4, als der frühere Münchner Marinus Mack eine Flanke zum 2:4 (51.) abfälschte. Der dritte Münchner Siebenmeter, diesmal durch Nikas Berendts zum 3:4 (53.) verwandelt, macht die Sache noch einmal heißt, aber es blieb beim Gästesieg.

 

3:4 wäre womöglich auch das Endresultat im Spiel zwischen dem Crefelder HTC und Harvestehuder THC gewesen. Als die letzten Sekunden herunterliefen und die Hamburger Gäste noch einen Konter fahren konnten, war Fülöp Losonci auf dem Weg zum HTHC-Siegtreffer, doch mitten in die Schlagbewegung auf den leeren Kasten (TW Onyekwue war ausgespielt) ertönte die Schlusssirene. Die Gäste reklamierten vergebens. Es blieb beim 3:3-Unentschieden, bei dem Krefeld eine 2:0-Führung nach Doppelschlag von Linus Michler und Lachlan Sharp (beide 26.) tatsächlich komplett verspielte. Anton Pöhling (7m, 45.), Gracjan Jarzynski (E, 50.) und Andrew McConnell (E, 59.) brachten HTHC in Front, ehe Masi Pfandt (59.) den CHTC vor einem Null-Punkte-Nachmittag bewahrte. Aber es blieb dann auch nur bei einem Zähler für Krefeld, weil das Shoot-out nach 16 Schützen mit 3:4 verloren ging. Sharp (2) und Wellen trafen für den CHTC, Weyer (2), A.Pöhling und Ntuli sorgten für den Extrazähler der Gäste.

 

Foto: S.Müller

Wir haben bei aller Spielüberlegenheit in der ersten Halbzeit den letzten Punch in beiden Viertel missen lassen. Der MHC war kaltschnäuziger.

Malte Hellwig, HTC Uhlenhorst Mülheim