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TITELVERTEIDIGER MHC MUSS IN DIE VERLÄNGERUNG, BHC STEIGT AB

24. May 2025

Während mit Hamburger Polo Club, Rot-Weiss Köln und DM-Gastgeber Crefelder HTC drei Mannschaften der 1. Bundesliga Herren ihr Ticket für das Final4-Turnier schon am Samstag buchen konnten, muss ausgerechnet Titelverteidiger Mannheimer HC nachsitzen. Der UHC Hamburg (Foto) erzwang durch einen Sieg ein Entscheidungsspiel am Sonntag. Im Play-down sind beide Entscheidungen gefallen. Der Club an der Alster bleibt auch nach 42 Jahren weiter erstklassig, erwischt hat es dagegen mit dem Berliner HC einen anderen Bundesliga-Dino, der nach 22 Jahren absteigen muss, zusammen mit dem Großflottbeker THGC.

Der Hamburger Polo Club unterstrich wie in der Liga als souveräner Tabellenerster und wie beim 8:1 im Play-off im Hinspiel bei Uhlenhorst Mülheim seine überragende Form nun auch im Rückspiel. Wieder machten die Hanseaten aus einem 0:1-Rückstand (Malte Hellwig/14.) noch einen klaren Sieg. Kane Russell mit drei verwandelten Strafecken (25./30./45.), Tim Brand (34.) und Paul Smith (50.) drehten das Resultat noch zum 5:1.

 

Polo-Gegner im DM-Halbfinale wird der DM-Ausrichter Crefelder HTC. Die Westdeutschen nutzten ihren Erfolg nach shoot-out von der Vorwoche beim Harvestehuder THC, um nun auf eigenem Platz gleich im ersten Spiel die „Endrunde daheim“ klarzumachen. Wie beim 4:4 in Hamburg fielen auch in Krefeld in den 60 Spielminuten acht Tore. Die Gäste waren durch Andrew McConnell (E, 4.) in Führung gegangen. Daraufhin glückte dem CHTC ein schneller Doppelschlag durch Niklas Wellen (7m, 5.) und Hans Reissinger (5.) zum 2:1. Alec von Schwerin (26) glich noch vor der Pause aus. Dann konnte sich Krefeld durch Niklas Wellen (E, 42.) und Masi Pfandt (46.) auf 4:2 absetzen. Fülöp Losonci (47.) sorgte für den schnellen 3:4-Anschluss, das Christian von Ehren (E, 50.) ebenso fix wieder für die Platzherren ausbaute. Die Sache hätte noch dramatischer werden können, wenn der HTHC nicht acht Minuten vor Ende nicht mit einem Siebenmeter an Torhüter Onyekwue Nnaji gescheitert wäre. Es blieb beim 5:3 für den Crefelder HTC, der wie im Vorjahr den Sprung in die Endrunde geschafft hat.

 

Rot-Weiss Köln ließ nach seinem knappen 3:2-Sieg im Hinspiel beim Play-down-Debütanten TSV Mannheim Hockey nun auf eigener Anlage nichts mehr anbrennen und schaffte mit einem letztlich klaren 4:0 (2:0) den Sprung ins Final4. Tom Grambusch mit zwei Strafecken (8./50.), Christopher Rühr per Siebenmeter (19.) und Aran Zalewski (E, 43.) schossen die Tore für Köln, das nach einjähriger Pause (Aus im Viertelfinale gegen CHTC) nun wieder bei der Titelvergabe dabei ist.

 

Wer der Kölner Gegner im Halbfinale sein wird, entscheidet sich erst morgen. Denn Titelverteidiger Mannheimer HC versäumte es, im Duell mit dem UHC Hamburg den ersten Matchball zu verwandeln, der sich nach dem 2:1-Auswärtssieg im Norden aufgetan hatte. Dabei waren die Gastgeber durch Luis Holste (12.) in Führung gegangen. Doch der UHC ließ sich nicht unterkriegen und schoss durch Cameron Golden (E, 14.), Maximilian Kloss (E, 24.), Tobias Martins (34.) und Henri Schmid (35.) vier Tore in Folge. Der 4:1-Vorsprung der Gäste schrumpfte durch Ben Hasbach (46.) und Luis Holste (55.) noch einmal bedenklich zusammen, zumal Mannheim in den letzten sechs Minuten ohne Torhüter alles nach vorne warf. Aber es sollte nicht reichen. Mit dem 4:3 erzwang der UHC ein Entscheidungsspiel am Sonntag (14.30 Uhr) an gleicher Stätte.

 

Tränen in Berlin: Nach 22 Jahren muss der BHC die erste Liga verlassen. Nach dem 2:3 im Hinspiel in München verloren die Hauptstädter auch das zweite Play-down-Spiel. Auf eigenem Platz gab es erneut ein 2:3 gegen den MSC. Nach torloser erster Hälfte war Berlin nach einem verschossenen Siebenmeter (41.) durch Jerrit Hüneke (44.) in Führung gegangen. Die Gäste drehten den Spielstand dann im letzten Viertel innerhalb von kürzester Zeit durch Julius von Falck (49.), Kim Kingstone (E, 49.) und Marvin Nahr (51.) zum 1:3. Der Ex-Münchner Michael Hummel brachte den BHC nochmal heran (55.), aber trotz insgesamt mehr als einem Dutzend Strafecken reichte es Berlin nicht mehr zum notwendigen Ausgleich. Während der BHC erstmals aus der 1. Bundesliga absteigen muss (2003 war Berlin als Meister der 2. BL aufgestiegen), freute sich München, beim vierten Versuch, als Aufsteiger die Liga zu halten, dies endlich mal geschafft zu haben.

 

Der MSC-Mitaufsteiger, Großflottbeker THGC, muss dagegen die höchste Spielklasse nach einer Saison wieder verlassen. Nach der knappen 3:4-Hinspielniederlage verlangte der GTHGC auch im zweiten Hamburger Abstiegsduell dem Club an der Alster alles ab. Der Favorit musste sich auf heimischem Platz sogar mit einem 2:2-Unentschieden zufriedengeben, im fälligen Shoot-out setzte sich Alster jedoch mit 3:2 nach Toren von Ferdinand Steinebach, Jack Heldens und Jeremy Hayward, bei GTHGC-Toren von Jonathan Wilkinson und Simon Yorston, durch und hatte somit für die Entscheidung gesorgt. Im Spiel hatten Simon Yorsten (7m, 4.) und Nikolaus Wellan (49.) für die Gäste sowie zweimal Jeremy Hayward per Ecke (14./36.) für den Club an der Alster getroffen.

 

Foto: UHC