Polo-Club übernimmt Tabellenführung, TSV Mannheim überrascht erneut
14. September 2024
Mit seinem dritten Sieg übernahm am Samstag der Hamburger Polo Club vom gestern strauchelnden Köln die Tabellenführung in der 1. Bundesliga Herren. Eine weiße Weste hat neben Polo sonst nur noch der TSV Mannheim. Das Playdown-Team der letzten Jahre überraschte nach Mülheim diese Woche auch den Club an der Alster.
50 Minuten lang lief die Partie zwischen Alster und dem TSV Mannheim torlos. Die Gäste verteidigten gegen die spielerisch überlegenen Hanseaten erfolgreich. Dann klingelte es innerhalb von 120 Sekunden gleich drei Mal. Erst verwandelte Nicols Proske mit einem Schuss aus der Drehung eine der wenigen TSV-Gelegenheiten zum 0:1 (50.). Wenig später tunnelte Maximilian Schnepel bei einer Alster-Ecke den Mannheimer Keeper Lukas Stumpf zum Ausgleich (51.). Doch das steckten die Süddeutschen stark weg. Nach einem Konter über links drückte Alvaro Tello den Ball mit der hohen Rückhand zum 1:2-Endstand über die Linie (52.).
Auch der andere Mannheimer Erstligist kam zu einem Auswärtsdreier in Hamburg. Meister MHC schlug den Harvestehuder THC mit 2:0 (0:0). Ein Stecher von Matteo Poljaric (41.) brach nach lange ausgeglichenem Spiel den Bann. Nachdem die Hamburger Platzherren ein paar Mal dicht am Ausgleich dran waren, setzte Gonzalo Peillat eine MHC-Ecke unhaltbar unter die Latte (52.). Das 0:2 war schließlich die Entscheidung zugunsten des Titelverteidigers.
Wie der HTHC so kassierte auch der Crefelder HTC seine zweite Niederlage im zweiten Saisonspiel. Beim Berliner HC unterlag der Halbfinalist der vorigen Saison mit 2:3. Mit einer Ablegerecke gingen die Gäste durch Tim Howard (10.) in Führung. Doch bereits vier Minuten darauf hatte der BHC den Spielstand komplett gedreht. Erst schlenzte Kapitän Paul Dösch eine Ecke zum Ausgleich ein (12.), wenig später reagierte Luis Gill vor dem CHTC-Kasten am energischsten (14.). Groß war der Ärger auf Krefelder Seite, als ihnen das 2:2 durch Masi Pfandt nach angeblichem Fußspiel aberkennt wurde (21.), doch Pfandt holte diesen Ausgleich zum Ende des dritten Viertels durch ein jetzt völlig unstrittiges Eckentor nach (45.). Berlin reagierte wieder blitzschnell. Diesmal dauerte es keine 20 Sekunden nach dem Gegentor, ehe Christian Schellinger das 3:2 (45.) erzielte. Dabei blieb es bis zum Schlusspfiff.
Der Hamburger Polo Club kam am Samstag beim UHC Hamburg zu seinem dritten Sieg. Das Team von Robert Tigges (Foto) und Christoph Bechmann führte am Wesselblek zur Halbzeit deutlich mit 4:1. Dass der Sieg noch einmal in Gefahr geraten sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt keiner ahnen. Doch der UHC kämpfte sich im letzten Viertel noch einmal beeindruckend heran. Henri Schmid (45.) und Luis Bernstein mit zwei verwandelten Strafecken (49./58.) verkürzten auf 4:5. In den letzten Sekunden lag sogar der Ausgleichstreffer in der Luft, aber er fiel nicht mehr.
Im Duell der beiden Aufsteiger gewann der Münchner SC glücklich mit 2:1 beim Großflottbeker THGC. Otto von Stechow hatte die Hamburger Gastgeber zur 1:0-Halbzeitführung gebracht. Am Ende des dritten Viertels glich MSC-Neuzugang Lucca Epple aus (44.). In der umkämpften Schlussphase musste erst Münchens Philipp Dirmeier mit gelb vom Platz. Trotz Unterzahl kamen die Süddeutschen durch Julius Lambsdorff (59.) zum späten Siegtreffer, wobei sich der GTHGC bei der Aktion vor dem Tor ziemlich über einen ausgebliebenen Freischlagpfiff zu seinen Gunsten ärgerte.
Foto: S. Müller
Ein erwartet schweres Spiel. Vor allem am Ende waren wir häufig einen Schritt zu zögerlich.
Robert Tigges, Trainer Hamburger Polo Club
13 Stunden Zugfahrt, Ankunft um halb fünf morgens im Hotel, zwei Verletzungen im Spiel, Rückstand in einen Sieg gedreht…man könnte denken, es wäre ein schlechtes Drehbuch. Es ist aber Leidenschaft und Herz meiner so jungen Mannschaft!
Patrick Fritsche, Trainer Münchner SC
