hero image

MEISTER HARVESTEHUDE KANN DAS DROHENDE AUS VERHINDERN

14. January 2024

Die letzten Entscheidungen in der 1. Bundesliga Herren sind gefallen. Meister Harvestehuder THC vermied das drohende Aus in der engen Nord-Gruppe, im Westen war Rot-Weiss Köln der „weinende Dritte“ im Dreikampf mit Mülheim und Krefeld. Und Blau-Weiß Köln gelang als einzigem der vier Aufsteiger der Klassenerhalt. Elian Mazkour (RWK; Foto) sichert sich mit 42 Toren die Hockeyliga-Tormaschine.

Die DM-Viertelfinalspiele am 20/21. Januar lauten wie folgt:

Harvestehuder THC (Nord 1) – Zehlendorfer Wespen (Ost 2)

Berliner HC (Ost 1) – Club an der Alster Hamburg (Nord 2)

TSV Mannheim (Süd 1) – Crefelder HTC (West 2)

HTC Uhlenhorst Mülheim (West 1) – Mannheimer HC (Süd 2)

 

Gruppe Nord

 

Der durch die jüngsten Resultate unter Siegzwang gesetzte Harvestehuder THC behielt beim UHC Hamburg kühlen Kopf und behielt dank eines 6:2 (2:1)-Sieges den ersten Platz im Norden. Beim Stand von 2:3 zu Beginn der letzten Viertel schien ein Ausscheiden des HTHC im Meisterrennen immer noch im Bereich des Möglichen. Aber dann machte der DM-Titelverteidiger durch einen Körper-Hattrick den Sack zu. Philip Schmid und Tim Schwieren schossen die Tore für den UHC, für den es sportlich um nichts mehr ging. Beim Sieger waren Michael Körper (3), Titus Wex, Niklas Reuter und Jochem Bakker erfolgreich.

Aus eigener Kraft konnte auch der Club an der Alster seine Viertelfinalteilnahme klarmachen. Dies wurde beim 9:5 (4:1) gegen den DTV Hannover mehr oder weniger problemlos geschafft. Dieter Linnekogel (4), Nik Kerner (3), Noah Lund und Niklas Bruns trafen für die Alsteraner, beim längst die Klasse sicher habenden DTV waren Gracjan Jarzynski (2), Fabian Heller, Aaron Tampe und Leon Willemsen erfolgreich.

Vergeblich auf Ausrutscher der beiden Konkurrenten HTHC und Alster wartete der Hamburger Polo Club. So blieb der abschließende 9:5 (4:3)-Sieg über Absteiger Großflottbeker THGC ohne das gewünschte Happyend für Polo, der seine Treffer durch Constantin Staib (5), Niklas Bosserhoff, Oliver Binder, Jan Hendrik Bartels und Paul Smith erzielte.

 

Gruppe Süd

 

Im Duell der beiden als Süd-Viertelfinalteilnehmer feststehenden Mannheimer HC und TSV Mannheim gab es ein 5:5 (2:4)-Unentschieden. Gruppensieger TSV verstand es dabei nicht, einen 5:2-Vorsprung (35.) ins Ziel zu bringen. In der Schlussminute glich der Gastgeber zum Endstand aus. Luis Holste (2), Erik Kleinlein, Tim Seagon und Nico Reichert schossen die MHC-Tore; Paul Kaufmann (2), Marius Haber, Nicolas Proske und Philip Schlageter trafen für den ungeschlagen aus der Ligaphase gehenden TSV.

 

Spannender war am Schlusstag die Frage nach dem Süd-Absteiger. Im Fernduell zwischen TG Frankenthal und HC Ludwigsburg wechselte die Antwort, wen das bittere Los des Abstiegs treffen würde, mehrfach. Nachj einer irren Aufholjagd beim Münchner SC hatte schließlich die TGF das bessere Ende für sich. Die Pfälzer lagen in München bereits 1:5 (47.) in Rückstand. Auch nach dem 6:4 (56.) für den MSC sah es für die Gäste noch alles andere als rosig aus. Doch im Spiel ohne Torwart auf beiden Seiten war Frankenthal das Team, das in der hitzigen Atmosphäre (zweimal gelb für den MSC in der Schlussphase) den kühleren Kopf wahrte und 7:6 gewann. Tim Ehret (2), Johannes Zurke (2), Robert Benson (2) und Yannick Koch schossen die TGF zum Klassenerhalt, beim MSC trafen Xaver Kalix (3), Benedikt Geyer, Quirin Nahr und Luca Kirstein.

 

Beflügelt vom zwischenzeitlich hohen Rückstand des Konkurrenten Frankenthal sah sich der HC Ludwigsburg auf bestem Weg zur Rettung. Im Heimspiel gegen den SC Frankfurt 80 führte der Tabellenletzte zur Pause 3:1 und baute dies auch dank eines fantastischen Leo Fili im Kasten (der HCL-Torhüter hielt zwei Siebenmeter und viele SC80-Strafecken) auf 5:2 aus. Auch wenn es am Ende mit 5:4 noch einmal knapp wurde, hatte Ludwigsburg seinen Teil zum erfolgreichen Saisonfinale beigesteuert. Erst die Nachrichten aus München dämpften die Stimmung in der vollen HCL-Halle merklich. Matthias Schurig (3), Titus Sailer und Malte Lindenthal trafen für den Absteiger; Moritz Küppers (2), Marc Sawall und Mats Philippsen waren die Frankfurter Torschützen.

 

Gruppe Ost

 

Bereits am Samstag waren quasi alle Entscheidungen im Osten gefallen. Der noch nicht amtliche, aber angesichts von drei Punkten und 45 Toren Rückstand nicht mehr wettzumachende Abstieg von Zehlendorf 88 wurde durch eine 4:7 (0:5)-Heimniederlage gegen TuS Lichterfelde manifestiert. Peter Forster (3), Fabian Posselt (2) und Lijan Wehr (2) schossen die Tore für den Tabellendritten, Z88 erzielte erst beim Stand von 0:7 duerch Konstantin Köppe, Dennis Wipplinger, Arman Rasouli und Marius Kammann seine vorerst letzten Erstligatore.

 

Die am Vortag durch das 5:8 beim BHC um ihre Chancen um den Gruppensieg gebrachten Zehlendorfer Wespen ließen im nicht mehr bedeutenden letzten Heimspiel die Zügel erstmal schleifen und lagen gegen den TC Blau-Weiss Berlin schon nach acht Minuten 0:3 zurück. Erst zuim Ende der ersten Halbzeit kamen die Hausherren auf Betriebstemperatur und verkürzte auf 2:3 bis zur Pause. Dann wurde in der zweiten Hälfte noch ein 7:3-Erfolg für den Tabellenzweiten, der durch Jonas Diesing (3), Benedikt Schrenk, Steffen von Karstedt, Daniel Koschyk und Lukas Kossel die erfolgreiche Aufholjagd gestaltete. Bei Blau-Weiss hatten Oscar Wild (2) und Maximilian Stahl getroffen.

 

Gruppensieger Berliner HC fuhr beim HC Roseneck ein standesgemäßes 10:1 (4:1) ein. Valentin Gnauert zum 1:1 (17.) sorgte für das einzige Erfolgserlebnis des Tabellenfünften. Simon Herzsprung (3), Liam Holdermann (2), Niklas Westphalen (2), Leon Schmidt (2) und Paul Dösch schraubten die Saisonmarke des BHC auf den Ligabestwert (123) in dieser Saison hoch.

 

Gruppe West

 

Im Dreikampf um die beiden bis zum Schlusstag offenen West-Plätze im Viertelfinale ging der Deutsche Feldmeister Rot-Weiss Köln als unglücklicher Dritter hervor. Ihren eigenen Teil zu einem besseren Ausgang trugen die Rot-Weissen durch ein ungefährdetes 14:4 (9:4) über den Düsseldorfer HC bei. Über 4:2 und 9:2 kam es zum klaren Sieg, wobei dem DHC nach anfänglichen Toren von Laurens Halfmann (2), Timm Weingartz und Julius Stollarz in der zweiten Hälfte überhaupt kein Treffer mehr gelang. Anthus Barry (2), Luis Höchemer (2), Maximilian Siegburg und Justus Warweg machten zusammen mit dem treffsicheren Elian Mazkour (8) den Sieg fest und Mazkour damit zugleich mit insgesamt 42 Treffern Platz eins in der Bundesliga-Torjägerwertung.

 

Eine einzige Konstellation verhinderte den Kölner Einzug ins Viertelfinale – wenn nämlich die Konkurrenten Crefelder HTC und Uhlenhorst Mülheim Unentschieden spielen würden. Und genau so kam es. 6:6 (4:5) endete die Partie in Krefeld. Zunächst hatte der CHTC mit vier kleinen Führungen vorgelegt, ehe die Gäste zwei Treffer zur Pausenführung landeten. Am Ende des dritten Viertels stand es gar 4:6, doch die Hausherren kämpften sich noch einmal zum 6:6. Dass in den verbleibenden neun Minuten keine Seite mehr bedingungslos den Siegtreffer suchte, wird manchen in Köln erzürnt haben. Lucas Bachmann (4) und Anton Boomes (2) waren die einzigen Schützen beim Tabellenzweiten CHTC, Malte Hellwig (3), Henrik Mertgens (2) und William Sanda trafen für Mülheim, das trotz nur eines einzigen Punktes aus dem Schlusswochenende Platz eins behielt.

 

Nachdem Düsseldorf bei RW Köln frühzeitig auf die Verliererstraße geraten war, wusste man bei Blau-Weiß Köln, dass schon ein einziger Punkt im Heimspiel gegen Schwarz-Weiß Neuss zum Klassenerhalt reichen qwürde. Aber so einfach war der Weg dorthin für die Domstädter nicht. Zur Halbzeit mirt 2:3 und nach 46 Minuten mit 3:4 lagen die Hausherren zurück. Doch das bessere Ende hatte Blau-Weiß, das 6:4 gewann und damit als einziger der vier Vorjahresaufsteiger den Abstieg vermeiden konnte. Lars Schulte, Felix Hutterer, Cedric Nagl, Julius de Wall, Sebastian Behr und Joshua Delarber trafen beim überglücklichen Sieger; Jan Zielinski (3) und Krystian Sudol schossen die Neusser Tore.

 

Foto: Fehrmann

Ende Dezember hatte uns schon jeder abgeschrieben, und das war deren großer Fehler. 9 Punkte in 4 Spielen - was ein Schlussspurt meiner Mannschaft. Wir bleiben erstklassig!

Yannick Dehoff, Trainer Blau-Weiß Köln