GLADBACH ZIEHT ALS AUFSTEIGER INS VIERTELFINALE EIN
13. January 2025
Groß war die Freude am letzten Spieltag der 1. Bundesliga Herren beim Gladbacher HTC, der als Aufsteiger ins DM-Viertelfinale einzog, sowie bei HC Roseneck, Stuttgarter Kickers und Blau-Weiß Köln, die alle einen Last-Minute-Klassenerhalt feiern konnten.
Die Viertelfinalpaarungen am kommenden Wochenende lauten wie folgt:
1) Harvestehuder THC (Nord 1) – Mannheimer HC (Süd 2)
2) Berliner HC (Ost 1) – Gladbacher HTC (West 2)
3) TSV Mannheim Hockey (Süd 1) – UHC Hamburg (Nord 2)
4) Crefelder HTC (West 1) – Zehlendorfer Wespen (Ost 2)
Absteiger sind Klipper Hamburg (Nord), ATV Leipzig (Ost), TG Frankenthal (Süd) und Schwarz-Weiß Neuss (West).
Gruppe Nord
In dem zum Endspiel um den Gruppensieg und damit das Heimrecht im Viertelfinale gewordenen Duell zwischen dem UHC Hamburg und dem Harvestehuder THC setzten sich die Gäste mit 13:12 (5:4) durch. Zwischendurch hatte der HTHC m,it 5:2, 10:6 und 12:8 ein solides Polster, das aber noch deutlich einschmolz. Allerdings hätte der UHC einen Sieg mit fünf Tore Vorsprung gebraucht, um Harvestehude noch vom ersten Platz verdrängen zu können. Cameron Golden (4), Henri Schmid (3), Florian Sperling (2), Philip Schmid (2) und Luis Bernstein trafen für die Gastgeber; Fülöp Losconci (4), Jasper van Gersum (2), Vincent Scholz (2), Tom Schneider (2), Alec von Schwerin, Anton Pöhling und Gracjan Jarzynski sorgten mit ihren Toren dafür, dass der HTHC als einziger Erstligist die Gruppenphase mit den maximalen 30 Punkten abschloss.
Das Spiel um den dritten Platz in der Abschlusstabelle endete ähnlich torreich. Der Hamburger Polo Club setzte sich beim Club an der Alster mit 12:10 (6:4) durch. Dieter Linnekogel (6), Niklas Bruns (2), Carl Alt und Fredinand Steinebach trafen für Alster; bei Polo verteilte sich das Dutzend Tore auf Paul Smith (4), Paul Kaufmann (3), Constantin Staib (2), Oliver Binder (2) und Luca Müller.
Einen Sieg mit 19 Toren Vorsprung hätte Klipper Hamburg gegen den DTV Hannover landen müssen, um die Niedersachsen noch zu überholen – pure Utopie. Und noch nicht einmal zum kleinsten Tagesziel, die Saison nicht ohne Punkt abzuschließen, reichte es Klipper. Der Auf- und Wiederabsteiger verlor mit 3:11 (1:3). Bruno von Vultejus, Jakob Ahlers und Patrick Müller trafen für die Hausherren, beim Gast waren Eryk Bembenek (7), Lukas Plochy (3) und Jonathan Lutz erfolgreich.
Gruppe Ost
Der Berliner HC beendete den ersten Saisonabschnitt ungeschlagen und holte sich zum siebten Mal in Folge den Gruppensieg. Beim 12:9 (8:3) gegen TuS Lichterfelde trafen Liam Holdermann (3), Michael Hummel (3), Paul Dösch (2), Christian Schellinger, Jonas Poeschel. Nico Kirstein und Simon Herzsprung. TuSLi hielt durch Yannick Voß (3), Hannis Schwebs (2), Joachim Krömer (2), Julius Kortenkamp, Yannis Szymanski und Max Borrmann die Partie aus seiner Sicht erfreulich offen.
Der zweite Ost-Viertelfinalteilnehmer machte es im letzten Ligaspiel ein wenig deutlicher. Die Zehlendorfer Wespen bezwangen den TC Blau-Weiss mit 11:3 (6:0). Schon nach 18 Minuten hatten die Wespen ein 6:0 vorgelegt. Paulo Umlauf (5), Florian Hahn (2), Aaron Posdziech, Daniel Koschyk, Mika Böttger und John Dammertz trafen für den Sieger; bei Blau-Weiss kamen Mika Koesling, Juan Eleicegui und Linus Kanwan zum erfolgreichen Abschluss.
Der HC Roseneck, vor dem Schlusswochenende noch mit sechs Punkten hinter dem ATV Leipzig, schaffte mit einem 4:3 (3:1) in dem zum Finale gewordenen Schlussspiel ein nicht mehr erwartetes Happy End. Das 4:1 (42.) der Berliner konnte der ATV noch bis zum 3:4 (58.) verkürzen. Der zum Klassenerhalt nötige Ausgleichstreffer fiel für Leipzig nicht mehr. Deswegen muss der Vorjahresabsteiger äußerst bitter doch gleich wieder das Oberhaus verlassen.
Gruppe Süd
Neben dem makellosen Harvestehuder THC und dem ebenfalls unbesiegten Berliner HC beendet auch der TSV Mannheim Hockey die Ligaphase ohne Spielverlust. Zum Abschluss gab es einen knappen 6:5-Erfolg über den Nachbarn und Rivalen Mannheimer HC. Mit 1:0 und 4:3 (44.) führte der amtierende Meister zwei Mal. Doch das reichte nicht für einen Erfolg, der die Tabellenlage an der Spitze ohnehin nicht mehr verändert hätte. Philipp Wossidlo (3), Manuel Prol (2) und Marius Haber trafen für Gruppensieger TSV; beim MHC waren Lenn Hoffmann, Nico Reichert, Tim Seagon, Luis Holste und Jossip Anzeneder erfolgreich.
Aus dem Abstiegszweikampf zwischen Frankenthal und Stuttgart war am Tag zuvor plötzlich ein Dreikampf geworden. Denn tatsächlich hätte es in der Schlussrunde auch noch den SC Frankfurt 80 erwischen können. Und die Hessen, zeitweise Tabellenführer in der Hinrunde, setzten ihre Serie mit zuletzt fünf Niederlagen in Folge auch gegen die Stuttgarter Kickers fort. Vier kleine Führungen des SC 80 führten zwar zu einer 4:3-Pausenführung, doch danach traf Frankfurt bis zu einer Schlussstrafecke nicht mehr ins Schwarze. Und so konnten die Schwaben in der zweiten Hälfte den für sie elementar wichtigen Sieg unter Dach und Fach bringen. 5:8 hieß es am Ende. Magnus Hautzel (4) und Carl Nagtegaal schossen die SC80-Tore; für Stuttgart waren Lucca Epple (3), Sten Brandenstein (3), Roman Seifert und Marc Hohmann erfolgreich. Mit sechs Punkten am Schlusswochenende wendeten die Kickers einen drohenden Abstieg letztlich noch ab.
Hätte im Parallelspiel die TG Frankenthal den Münchner SC mit fünf Toren Unterschied besiegt, wäre tatsächlich der SC80 abgestiegen. Bis zur Halbzeit sah es bei einem 3:0 für die Pfälzer auch wirklich danach aus. Dann aber steigerte sich München, drehte das Resultat über ein 4:2 zum 4:6. Am Ende stand es 5:7, das den Abstieg der TGF bedeutete. Ludovico Melideo (2), Sven Becker, Bastian Schneider und Moritz Palm trafen für Frankenthal; beim MSC waren Leo Schur (2), Quirin Nahr, Benedikt Nahr, Luca Kirstein, Benedikt Geyer und Leo Mink erfolgreich.
Gruppe West
Vor dem neunten Spieltag war es noch ein Vierkampf um die zwei Viertelfinalplätze. Nach der Freitagsrunde hatte sich mit Mülheim der erste Kandidat verabschiedet. Rot-Weiss Köln musste im abschließenden Heimspiel gegen den Crefelder HTC quasi eine Doppelrechnung aufmachen: Es benötigte eines eigenen Sieges und zudem noch Neusser Schützenhilfe bei der Partie in Gladbach. Am Ende funktionierten aus Rot-Weiss-Sicht keiner der beiden Komponenten. Die Partie gegen Krefeld wurde mit 4:5 (0:2) verloren, weil Köln ein ums andere Mal am überragenden Torwart Joshua Onyekwue Nnaji scheiterte, vor allem Rot-Weiss-Torjäger Elian Mazkour verlor das Privatduell mit dem CHTC-Keeper. Erst nach einem 0:3 fanden die Gastgeber offensiv eine Lücke. Sie kamen sogar zum 3:3 und danach zum 4:4, doch in der torwartlosen Schlussphase kassierte Rot-Weiss noch den dritten Treffer des starken Niklas Wellen. Lucas Bachmann und Anton Boomes erzielten die weiteren CHTC-Tore. Luis Höchemer (2), Michel Struthoff und Elian Mazkour waren die Kölner Torschützen. Dieser eine Tagestreffer reichte Mazkour im Übrigen zur Verteidigung der Hockeyliga-Tormaschine mit insgesamt 33 Treffern (vor dem HTHC-Spieler Fülöp Losonci/32).
Der Gladbacher HTC wollte sich nicht auf Krefelder Schützenhilfe verlassen müssen. Im Heimspiel gegen Schwarz-Weiß Neuss tat sich der GHTC zwar lange schwer, doch nach einem 5:4 (39.) konnten sich die Hausherren noch deutlich zum 11:4 (4:3)-Endstand absetzen. Mats Grambusch (4), Jimmy Schiefer (3), David Franco (2) und Niklas Braun (2) sicherten mit ihren Toren den zweiten Tabellenplatz ab und brachten erstmals noch über zehn Jahren wieder einen Aufsteiger ins Viertelfinale. Bei Neuss trafen Vitali Shevchuk (2), Julian Dettmer und Jan Mausberg.
Kam die eigene Niederlage in Gladbach wohl nicht ganz verwunderlich, so musste man sich bei Schwarz-Weiß wohl die Augen reiben, was im Parallelspiel zwischen Blau-Wie Köln und Uhlenhorst Mülheim passierte. Denn der bis dato sieglose Tabellenletzte setzte sich nach 0:1 und 2:2 plötztlich bis auf 6:2 und danach 8:4 ab. Über 11:5 kam es zum 13:5 (7:3)-Erfolg der Kölner, die wie im Vorjahr mit dem letzten Saisonspiel noch den Kopf aus der Schlinge ziehen konnten und nun Neuss zum Abstieg verdammten. Cedric Nagl (5), Julius de Wall (4), Joshua Delarber, Lars Schulte, Felix Hutterer und Lukas Pfaff sorgten mit ihren Toren für den Blau-Weiß-Klassenerhalt; bei Mülheim trafen Lukas Mertgens (3), Jannik Enaux und Mchel Kammann.
Foto: Breithaupt