
MÜLHEIM ENTSCHEIDET NERVENKITZEL ZU SEINEN GUNSTEN
11. May 2025
In einem an Dramatik kaum zu überbietenden Schlussspieltag der 1. Bundesliga Herren sicherte sich der HTC Uhlenhorst Mülheim hauchdünn das letzte freie Ticket im Play-off, Leidtragender des Fernduells war der Club an der Alster, der trotz eigenen Sieges in die Abstiegsrunde muss.
Die Play-off-Viertelfinalduelle der Herren sehen wie folgt aus:
Uhlenhorst Mülheim (Platz 8) – Hamburger Polo Club (1)
UHC Hamburg (7) – Mannheimer HC (2)
TSV Mannheim Hockey (6) – Rot-Weiss Köln (3)
Harvestehuder THC (5) – Crefelder HTC (4)
Bis auf den TSV Mannheim, der den Club an der Alster ersetzt, sind im Play-off ausschließlich Mannschaften, die auch in der vorigen Saison dieses Zwischenziel erreicht hatten.
In einer virtuellen Tabelle stand zwischendurch auch mal der Club an der Alster auf dem achten Platz, doch jubeln durfte am Ende Uhlenhorst Mülheim, das sich nach Rückständen gegen Ligagewinner Hamburger Polo Club immer wieder zurückkämpfte. Die Mülheimer wussten, dass ihnen bereits ein einziger Punkt genügen würde, um im Fernduell mit dem Club an der Alster als Sieger hervorzugehen. Nach 17 Minuten war dieses Ziel in weite Ferne gerückt, als Constantin Staib (12./17.) und Kane Russell (E, 15.) für ein 0:3 gesorgt hatten. Doch noch vor der Halbzeitpause keimte Hoffnung im Waldstadion auf, als Ben Schirrmacher (23.) und Malte Hellwig (7m, 30.) für den 2:3-Anschluss sorgten. Bald nach dem Seitenwechsel gelang durch Lukas Mertgens der 3:3-Ausgleich (32.). Doch der nächste Rückschlag folgte in Form des 3:4 von Luca Müller (51.). Da Alster zu diesem Zeitpunkt das Spiel in München gedreht hatte und in Führung lag, musste Mülheim unbedingt noch einmal zurückschlagen. Und das gelang tatsächlich sehr schnell durch Lukas Mertgens (53.). Beim 4:4 blieb es bis zum Schlusspfiff. Dass das Shoot-out mit 3:4 für die Gastgeber verlorenging, änderte nichts an der Riesenerleichterung, die im Lager des HTCU vorherrschte.
Beim Club an der Alster konnte der 4:2 (1:1)-Erfolg beim Münchner SC indes kaum echte Freude auslösen. Die erhoffte Schützenhilfe durch den Hamburger Nachbar Polo war ausgeblieben. Den eigenen Teil am Happy End steuerte Alster bei, in dem es zwei Rückstände durch die Münchner Tore von Leo Mink (E, 23.) und Julius von Falck (40.) noch bereinigen konnte. Till Brockmann per Eckenstecher (30.), Jeremy Hayward mit zwei direkt verwandelten Ecken (41./44.) und Johannes Große per Eckenstechervariante (54.) drehten das Resultat zum Sieg. Trotzdem bleibt Alster lediglich die Teilnahme am Play-down, wo es gegen den Tabellenletzten Großflottbek gehen wird.
Hinter dem feststehenden Ligameister Polo sicherte sich der Mannheimer HC den zweiten Platz im Abschlussklassement mit einem 3:1 (1:0)-Erfolg beim Berliner HC. Raphael Hartkopf (3./40.) und Ben Hasbach (49.) trafen für den amtierenden Meister, Leon Schmidt hatte für die Gastgeber zwischenzeitlich zum 1:1 (37.) ausgeglichen. Nur bei einem Münchner Sieg hätte der BHC noch seinen zehnten Tabellenplatz verloren. So hat Berlin im Play-down gegen den MSC den strategischen Vorteil des Heimrechts in einem eventuellen dritten Spiel.
Zwar konnte der Crefelder HTC auch sein 14. Spiel in Serie erfolgreich abschließen, doch das 1:1 (0:0)-Unentschieden mit anschließendem 4:3-Sieg im Shoot-out beim Harvestehuder THC war unterm Strich einen Punkt zu wenig, um den dritten Tabellenplatz zu behaupten. Masi Pfandt hatte die Krefelder nach torloser erster Hälfte in Führung gebracht (36.), doch das 1:0 hielt nur bis zwei Minuten vor Ende, dann sicherten sich die Hamburger Gastgeber durch Anton Pöhling noch den 1:1-Ausgleich (58.). Beide Teams treffen sich an gleicher Stelle schon nächsten Samstag wieder.
Rot-Weiss Köln nutzte den minimalen Stolperer des CHTC, um mit einem klaren 4:0 (1:0)-Auswärtssieg beim UHC Hamburg noch auf Rang drei vorzurücken. Elian Mazkour (22.), Justus Warweg (36.), Philipp Holzmüller (45.) und Aron Flatten (50.) schossen die Kölner Tore. Der UHC rutschte durch die Niederlage noch auf Rang sieben hinter den TSV Mannheim Hockey zurück. Die Badener kamen bei Schlusslicht Großflottbeker THGC zu einem 5:2 (3:1)-Auswärtssieg. Jakob Brilla legte mit drei Eckentoren (7./9./13.) schon im ersten Viertel den Grundstein, später trafen noch Alvaro Tello (42.) und Philipp Wossidlo (57.) für die Süddeutschen. Bei Flottbek waren Nicolas Riemann zum 1:3 (13.) und Isaac Houlbrooke zum 2:4 (43.) die Torschützen.
Foto: S.Rixecker