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München riskiert viel und verliert (fast) alles

14. April 2024

Befreiungsschlag für die Damen des UHC Hamburg, die mit ihrem ersten Rückrundensieg auch gleich das Viertelfinalticket lösten. Mit dem Spiel Mannheimer HC gegen Berliner HC steht vor dem abschließenden Spieltag nur eine von vier Play-off-Paarungen fest.

Nach drei Niederlagen in der Rückrunde glückte dem UHC Hamburg am Sonntag in München der Befreiungsschlag. In einer intensiven Partie, die man durchaus als „Endspiel“ um einen Play-off-Platz ansehen konnte, nahmen die Hanseatinnen beim MSC mit 3:2 (1:0) die Punkte mit. Der UHC war durch einen Eckennachschuss von Ida-Marie Köllinger (14.) in Führung gegangen. Phillin Bolle glich per Siebenmeter nach Stockfoul aus (33.). Mit dem 1:1 ging es bis die Schlussphase. MSC-Coach Jakob Cyrus setzte dann alles auf eine Karte, als er sechs Minuten vor Ende Torhüterin Selina Müller vom Platz nahm. Ein Risiko, das sich letztlich nicht bezahlt machte. Erst traf die Ex-Münchnerin Yara Mandel nach Konter zum 1:2 (56.), ehe München durch Paula Nahr per Eckennachschuss ausglich (58.). In der letzten Minute klärte erst Michelle Strobel auf der Linie des weiterhin torwartlosen Münchner Kastens. Es folgte eine Ecke, die Michaela Wienert zum Siegtreffer für den UHC einschlenzte. Hamburg hat sich mit dem Sieg nun vier Punkte von München abgesetzt und seinen Viertelfinalplatz sicher.

 

Flottbek veredelte sein Wochenende nach dem München-Coup vom Samstag (2:0) durch einen 2:1 (1:0)-Heimsieg über die Zehlendorfer Wespen. In einem sehr ausgeglichenen Spiel sorgte ein umstrittener Siebenmeter vier Minuten vor Ende für die Entscheidung zugunsten des GHTGC. Jette Fleschütz verwandelte souverän zum 2:1. Davor hatte Kaja Hansen (15.) die Gastgeberinnen in Führung gebracht, Charlotte Stapenhorst glich nach der Halbzeit für die Berlinerinnen aus (36.). Damit hat sich der Großflottbeker THGC vor dem abschließenden Spieltag ein Polster von drei Punkten und sechs Toren auf Platz fünf (München) erarbeitet.

 

Im Fernduell zwischen Mülheim und Raffelberg zur Erringung des fünften Platzes und damit der besseren Play-off-Voraussetzung konnte der Club Raffelberg zwar leicht aufholen, doch der Punktgewinn beim 1:1 (0:1) samt 1:2 verlorenem Shoot-out gegen den Berliner HC war zu wenig, um Mülheim in der Tabelle wieder zu überholen. Zoe Neßelhauf (17.) brachte den BHC in Führung, die Duisburger Gastgeberinnen kämpften sich durch Johanna Hachenberg (54.) zum leistungsgerechten Unentschieden. Im Shoot-out ließen die Torhüterinnen Bela Kilian (BHC) und Sophia Wegener (CR) nur drei von insgesamt zwölf Bällen passieren. Beim BHC traf Benedetta Wenzel doppelt, bei Raffelberg nur Lucia Cocaro.

 

Uhlenhorst Mülheim unterlag bei Rot-Weiss Köln mit 0:1 (0:0). Nike Lorenz sorgte per Strafecke nach 41 Minuten für das Tor des Tages. Trotz der Niederlage behält Mülheim Platz fünf. Köln indes ist trotz des Sieges weiterhin Dritter, da Rot-Weiss keine Schützenhilfe in Hamburg erhielt.

 

Im Topspiel nämlich besiegte der Harvestehuder THC den Spitzenreiter Club an der Alster mit 1:0 (1:0) und verteidigte damit seinen zweiten Tabellenplatz. Die entscheidende Szene spielte sich nach 13 Minuten ab, als sich zunächst Alster in Führung wähnte, nachdem Hanna Granitzki den Ball im Nachschuss über die Linie beförderte. Die Schiedsrichter hatten jedoch zuvor einen Regelverstoß geahndet und pfiffen heraus. Im direkten Konter holte sich der HTHC eine Ecke, die Laura Saenger zum 1:0 einschlenzte. Den Vorsprung verteidigte Harvestehude bis zum Schlusspfiff. Es war der erste HTHC-Sieg über Alster seit sechseinhalb Jahren.

 

Im Topduell der Staffel A fielen zwischen dem Düsseldorfer HC und dem Mannheimer HC keine Tore in 60 Spielminuten. Die größte Chance dazu hatte Lucia von der Heyde. Die MHC-Spielmacherin setzte neun Minuten vor Ende einen Siebenmeter (Fußspiel vor der Linie) über den DHC-Kasten. Im Shoot-out blieb der Extrapunkt in Düsseldorf. Sara Strauss, Selin Oruz und Lisa Nolte sorgten, bei MHC-Treffern von Lucia von der Heyde und Pauline Heinz, für den 3:2-Sieg. An der Platzvergabe änderte das gar nichts. Mannheim wird die Staffel A als Sieger beenden, Düsseldorf als Zweiter.

 

Foto: N.Lemkau

Wir können unfassbar stolz sein, endlich mal wieder gegen die Hamburger Spitzenmannschaft gewonnen zu haben.

Laura Saenger, Harvestehuder THC