
Rosa Krüger rettet dem HTHC das Viertelfinale
13. January 2025
Die Entscheidungen sind gefallen. Alle acht Teilnehmer am Viertelfinale stehen ebenso fest wie die Absteiger aus der 1. Bundesliga Damen. Und Mabel Brands ist wie schon voriges Jahr die erfolgreichste Bundesliga-Torschützin.
Absteigen müssen Hamburger Polo Club (Gruppe Nord), Osternienburger HC (Ost), Rüsselsheimer RK (Süd) und Schwarz-Weiß Köln (West) als Tabellenletzte ihrer Gruppen. Damit konnte von den vier Aufsteigern des Vorjahres lediglich der HC Ludwigsburg die Liga halten.
Die Viertelfinalpaarungen am kommenden Wochenende lauten wie folgt:
1) Club an der Alster (Nord 1) – Münchner SC (Süd 2)
2) Berliner HC (Ost 1) – Rot-Weiß Köln (West 2)
3) Mannheimer HC (Süd 1) – Harvestehuder THC (Nord 2)
4) Düsseldorfer HC (West 1) – TuS Lichterfelde (Ost 2)
Gruppe Nord
Mit einer gehaltenen Schlussstrafecke rettete Torhüterin Rosa Krüger ihrem Harvestehuder THC die Teilnahme am Viertelfinale. Denn durch ihre Parade verhinderte Krüger das dritte Tor von Gesa Lubienski, die zuvor ihren UHC Hamburg mit 1:0 und 2:1 in Führung gebracht hatte. Der HTHC, der im Fernduell mit Flottbek unbedingt einen Sieg brauchte, drehte die Partie durch Treffer von Katharina Becker (2) und Teresa Martin Pelegrina zum 2:3. Schon 20 Minuten vor Ende stand der spätere Schlussstand fest.
Durch den HTHC-Sieg verlor der 6:4 (3:1)-Erfolg des Großflottbeker THGC beim Bremer HC an Wirkung. Nach dem 1:0 des BHC drehte Flottbek das Resultat über 3:1, 4:2 und 5:3 zum Auswärtssieg. Das Hoffen auf Schützenhilfe durch UHC blieb indes vergebens. Natalie Hoppe (2) und Lena Frerichs (2) schossen die Bremer Tore, für Flottbek waren Svea Böker (2), Lale Schilling (2), Janne Raimund und Antonia Hendrix erfolgreich.
Der Club an der Alster war im Heimspiel gegen den Hamburger Polo Club drauf und dran, seinen ersten Gruppenplatz noch aus der Hand zu geben. 4:1 führte Polo zu Beginn der zweiten Hälfte. Dann besann sich der Favorit und kam am Ende noch zu einem 6:5 (1:2)-Sieg, der Platz eins sicherte. Martina Reisenegger-Lillo, Antonia Bludau, Viktoria Huse, Anna Batschko, Emilie Tödter und Emily Wolbers sorgten für die Alster-Treffer, Antonia di Racca (2), Nora Amme, Lea Hartmann und Marleen Hartmann waren die Schützinnen für Polo, dem auch ein knapper Erfolg nicht mehr zum Klassenerhalt gereicht hätte.
Gruppe Ost
Das zum Endspiel gewordene Duell um den Gruppensieg brachte letjutlich einen klaren 6:1 (2:0)-Sieg des Berliner HC über TuS Lichterfelde. Für TuSLi konnte lediglich Chiara Gutsche nach erfolgreicher Eckenvariante zum 1:2 (34.) verkürzen. Das war unterm Strich zu wenig, um den Triumph des Favoriten zu verhindern, für den Alina Jäger (3), Pahila Arnold, Ida Köllinger und Philine Drumm trafen.
Das andere „Endspiel“ betraf den Klassenerhalt. Gastgeber Osternienburg musste gegen den ATV Leipzig (Foto) gewinnen, um den letzten Tabellenplatz noch verlassen zu können. Bei 2:0, 3:1 und später 4:3 sah es auch danach aus, als ob dem „Hockey-Dorf“ aus Sachsen-Anhalt der erste Saisonsieg gelingen könnte. Doch fünf Minuten vor Ende schoss Leipzig das 4:4, das dem ATV letztlich den Klassenerhalt bescherte. Anna Marie Scholl schoss alle vier OHC-Tore, bei den Gästen waren Nadja Ziane (3) und Cosima Rocktäschel erfolgreich.
Die Zehlendorfer Wespen waren schon am Vortag aus dem Rennen ums Viertelfinale ausgeschieden. Sie beendeten die Runde mit einem 4:4 (0:3)-Unentschieden gegen den TC Blau-Weiss Berlin. Die Gäste führten nach der Pause 4:1 und vier Minuten vor Ende noch 4:3, doch zum Sieg sollte es nicht reichen. Friederike Seifert (2) und Katharina Balks (2) teilte sich die Wespen-Ausbeute, bei Blau-Weiss trafen Pauline Kleikemper (2), Maylen Kruggel und Antonia Patzelt.
Gruppe Süd
Wenig Spannung lag hier in der Luft, da alle Entscheidungen praktisch schon gefallen waren. Es lag in Sachen Klassenerhalt höchstens noch eine rechnerische Unsicherheit in der Luft. Doch Rüsselsheimer RK hätte im Fernduell mit Ludwigsburg nicht nur drei Tore, sondern über 20 Treffer in der Tordifferenz wettmachen müssen. Das hatte letztlich keine realistische Substanz. Der RRK gewann sein Heimspiel gegen den Feudenheimer HC mit 5:2 (3:1), war von einem benötigten Torefestival jedoch weit entfernt. Carla Anagnostou (2), Nele Henke, Hannah Schwarzkopf und Lena Reiche trafen für Rüsselsheim; Jule Reimold und Pauline Himmler verkürzten für den FHC.
Auf der anderen Seite war der HC Ludwigsburg von einem Tordebakel beim Münchner SC weit entfernt. Im Gegenteil. Bis in die Schlussphase führte der Aufsteiger durch Tore von Greta Meissner und Nele Pöhler mit 2:1, ehe Gastgeber MSC durch Emma Knörndel, Jacqueline Dorner und Philin Bolle das Resultat noch zum 3:2-Sieg drehte. Mit dem Rüsselsheimer Abstieg endet eine Ära: Seit der Hallensaison 1987/88 gehörte der RRK stehts dem Hallen-Oberhaus an und holte in dieser Zeit neun Mal den DM-Titel – so viele wie kein anderes Damenteam.
Gruppensieger Mannheimer HC musste zum Abschluss eine empfindliche 2:10(1:5)-Niederlage im Derby beim TSV einstecken. Nur Alexine Matthysen (0:1) und Carolin Seidel (6:2) trafen für den MHC, der sich einem spielfreudigen TSV ausgesetzt sah. Lotte Nafzger (4), Ines Wanner (2), Marie Fischer, Lisa Schall, Johanna Mühl und Lisa Herberhold waren die Torschützinnen des Gastgebers, dem dieser überzeugende Erfolg freilich nur noch fürs Gemüt half.
Gruppe West
Mit kleinem Vorsprung im Torverhältnis gegenüber Rot-Weiss Köln ging der Düsseldorfer HC ins abschließende Fernduell um den Gruppensieg. Beide Viertelfinalteilnehmer konnten in Heimspielen auf Torejagd gehen. Rot-Weiss gelang dies im Derby gegen Absteiger Schwarz-Weiss mit einem 11:0 (4:0) ordentlich. Paula Brux (4), Katharina Reuten (3), Johanna Czech, Jule Hufer, Antonia Lonnes und Jule Fischer schossen die Tore für die über weite Strecken ohne Torhüterin spielenden Rot-Weissen. Aber letztlich war es nicht ausreichend genug, denn im Parallelspiel gelang Düsseldorf mit dem 11:1 (5:1) gegen den Bonner THV ein ähnlich hohes Resultat. Marie Eidenschink war zum 1:2 die einzige Bonner Torschützin, beim Sieger trafen Mabel Brands (3), Selin Oruz (2), Elisa Gräve (2), Tessa Schubert (2), Friederike Heusgen und Marie Hahn. Das reichte dem DHC zur Verteidigung des ersten Platzes und Mabel Brands mit 36 Toren (drei mehr als letzte Saison) zum erneuten Gewinn der Hockeyliga-Tormaschine.
Im Spiel um Platz 3 gewann Club Raffelberg mit 7:5 (2:2) gegen Uhlenhorst Mülheim. Giulia Funkel (4), Carolin Schmid, Sarah Gehring und Anneke Maertens trafen für die Duisburger Gastgeberinnen, bei Mülheim war alleine Maike Scheuer fünf Mal erfolgreich.
Foto: Nitschke