Vorgezogener Ligastart dient drei Herrenteams als EHL-Generalprobe
30. March 2023
Zwei Wochen vor dem Rest der 1. Bundesliga Herren steigen drei Teams in das Jahresprogramm 2023 ein. Für den Hamburger Polo Club, Harvestehuder THC und Rot-Weiss Köln ist es zudem die Generalprobe für das Final8-Turnier der Euro Hockey League.
Kurioserweise treffen Polo und Rot-Weiss, die beiden Finalisten des DM-Endspiels 2022 in Bonn (1:0 für Köln), nicht nur im Bundesliga-Nachholspiel am Freitagabend (19.30 Uhr) in Hamburg aufeinander, sondern auch genau eine Woche später im EHL-Viertelfinale in Amsterdam. Die Hinrundenpartie Polo gegen Köln stand eigentlich am 11.September 2022 auf dem Bundesligaspielplan. Weil beide Teams (ebenso wie der HTHC) aufgrund ihrer internationalen Ambitionen eine wettkampfmäßige Vorbereitungsmöglichkeit für das EHL-Turnier (6. bis 10. April) suchten und gleichzeitig wussten, dass die Rückrunde der Feld-Bundesliga erst nach Ostern am 15./16. April losgeht, baten sie den Hockeyliga-Manager Spielorganisation, Sebastian Schwidder, um Neuterminierung auf das Wochenende vor Ostern. Ähnliches galt für das Rückrundenspiel Harvestehude gegen Köln, das am Samstag, 1.4., um 14 Uhr gespielt wird.
Während Polo und Rot-Weiss das erste Mal in der laufenden Feldsaison 2022/23 aufeinandertreffen, gab es das Duell Köln gegen HTHC bereits in der Hinrunde. Am 9. Oktober schickten die Rheinländer ihre Gäste aus Hamburg mit einem satten 5:0 wieder auf die Heimreise. Eine Revanche würde dem DM-Dritten Harvestehude, der sich genauso wie der Hamburger Polo Club über die Vorrunde Anfang Oktober 2022 in Hamburg überzeugend für das EHL-Finalturnier qualifiziert hatte (Köln als Deutscher Meister war wie auch die Champions aus Niederlande, Belgien und Spanien automatisch für das Final8 gesetzt), in der Bundesligatabelle gut zu Gesicht stehen. Mit einem Dreier könnte der HTHC in der umkämpften Staffel A nicht nur den Crefelder HTC vom dritten Tabellenplatz verdrängen, sondern auch seinen Vorsprung auf die Play-down-Zone auf sieben Punkte vergrößern.
Auch der Hamburger Polo Club würde für den Fall eines Sieges über Spitzenreiter Köln sofort mit einem Sprung in der Tabelle belohnt. Die Polonianer könnten in der Staffel B mit einem Schlag Berliner HC und Club an der Alster überflügeln und sich auf den zweiten Tabellenplatz setzen. Zur Einweihung des neuen Kunstrasenbelages (die Ende Oktober 2022 verlegte Oberfläche ist die erste des im kommenden Jahres bei den Olympischen Spielen im Einsatz befindlichen Kunstrasen-Modells Poligras Paris GT zero) und zum Einstand des prominenten neuen Co-Trainers Shane McLeod wird das Polo-Team sicherlich alles geben, den amtierenden Meister in die Knie zu zwingen. Über twitch.tv/Spontent können alle Hockeyfans am Livestream dabei sein.
Egal, wie die Bundesligapartie endet, der Ausgang hat in jedem Fall Signalwirkung für das Wiedersehen am Karfreitag (9.30 Uhr) im Wagenerstadion von Amsterdam. Polo bestreitet sein erstes EHL-Finalturnier, Rot-Weiss ist dort quasi Stammgast, holte 2017 den Siegerpokal und war voriges Jahr im Finale. Auf den Köln-Bezwinger 2022, den HC Bloemendaal, trifft der Harvestehuder THC schon am Vortag, 6.April (17 Uhr). Den niederländischen EHL-Sieger von 2021 und 2022 im Viertelfinale auszuschalten, ist zweifellos eine Herkulesaufgabe für den hanseatischen EHL-Gewinner von 2014. Der Turnierbaum ließe im Übrigen ein deutsch-deutsches Finale am Ostermontag (16.15 Uhr) zu.
Foto: Dirk Markgraf