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Mannheimer Damen verhindern Düsseldorfer Meister-Hattrick

28. January 2024

Kein Hattrick für den Düsseldorfer HC, sondern der zweite Hallen-Titel nach 2016 für die Damen des Mannheimer HC. Im Endspiel um die 62. Deutsche Hallenmeisterschaft schlugen die Süddeutschen den Titelverteidiger nach 3:3 (0:2)-Unentschieden im Shoot-out mit 3:2.

Das erste Viertel gehörte deutlich dem DHC. Während Mannheim fast durchgehend mit Defensivaufgaben beschäftigt war, näherte sich beim Titelverteidiger vor allem Elisa Gräve dem ersten Tor an. Immer wieder im Zusammenspiel mit Mabel Brands wurde Torgefahr erzeugt. Leonie Weißenberger war gleich einige Mal gefordert. Nach elf Minuten lag der Ball zu ersten Mal im MHC-Kasten, doch Schiri Malte Garske hatte den Schussversuch von Gräve zurecht als nicht regulär (nicht Richtung Tor, dann abgefälscht) eingestuft und die Szene zurückgepfiffen.

30 Sekunden vor der ersten Viertelpause war es dann doch soweit. Nach schnell ausgeführtem Freischlag von Brands kam Gräve von halbrechts frei zum Abschluss und verwandelte zum 1:0 im langen Eck. Noch vor der ersten Pause kam Mannheim zu seinem ersten Torabschluss, aber Mayerhöfers Schuss war kein Problem für die die dahin beschäftigungslose Femke Jovy.

Mit Beginn des zweiten Viertels hatte Mannheim einen besseren Start, kam gleich zu viel besseren Offensivaktionen als im gesamten ersten Viertel. Doch noch stand die DHC-Defensive stabil. Und nach vorne bot sich Düsseldorf nun bei Kontern mehr Raum. So hatte plötzlich Brands (18.) allen Platz der Welt, scheiterte aber an Weißenberger, die mit einem tollen Reflex das 0:2 verhinderte. Auch zwei Ecken ließ Düsseldorf ungenutzt. Dann aber doch das zweite Tor für den Favoriten, als nach einem langen Pass in den Mannheimer Kreis die an zentraler Position postierte Gräve bei der Ballannahme mit einem Schlägerfoul behindert wurde. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Mabel Brands flach im rechten Toreck – 0:2 (24.).

Mannheim blieb im Vorwärtsgang, holte sich bis zur Halbzeit seine ersten drei Ecken, die vom DHC aber alle unschädlich gemacht wurden. Mit 2:0 ging es in die Pause, aus der der MHC sehr lebendig zurückkam. Fast das gesamte dritte Viertel drückte Mannheim, während Düsseldorf keine längeren Ballphasen hatte und auch fast gar kein Angriffsspiel mehr aufziehen konnte. Nach 38 Minuten fiel deshalb auch nicht unverdient der Anschlusstreffer, als Charlotte Hendrix von halbrechts in den DHC-Kreis eindrang und mit ihrem Schuss ins lange Ecke Jovy überwand – 1:2. Die Aufholjagd hatte begonnen.

Und schon nach zwei Minuten im letzten Viertel war der Ausgleich da. Bei der sechsten Ecke traf Fiona Felber. Die Spielmacherin und Kapitänin verwandelte aus der Mitte heraus halbhoch – 2:2 (47.). Lange am Gleichstand erfreuen konnte sich Mannheim allerdings nicht. Als Korth mit grüner Karte auf die Strafbank musste, nutzte der DHC die Überzahl sofort aus. Über Steindor und Gräve kam der Ball zu Brands. Die Ligatorschützenkönigin musste in zentraler Position nur noch den Schläger hinhalten – 3:2 (49.).

Vier Minuten vor Schluss nahm MHC-Coach Nicklas Benecke seine Torhüterin vom Feld. In künstlicher Überzahl ergab sich bald eine erste gute Chance für Hendrix, die knapp verzog. Auch Kresken scheiterte an Jovy. Aber Mannheim blieb am Drücker, holte sich in den letzten knapp drei Minuten noch vier Strafecken heraus. Als die Spielzeit schon abgelaufen war, sorgte Charlotte Hendrix beim zehnten MHC-Versuch (DHC: 3) mit ihrem hohen Schlenzer ins kurze Eck zum 3:3 für die Erlösung aus Mannheimer Sicht.

Das Shoot-out musste über den neuen Meister entscheiden. Brands traf zur Führung für Düsseldorf, Hendrix glich aus. Auch Stoffelsmas 2:1 stellte Mayerhöfer – mit etwas Glück –wieder zum Gleichstand. Dann parierte Weißenberger den Versuch von Gräve, so dass sich Nadine Kanler der Matchball für den MHC bot. Die einzige noch verbliebene Spielerin aus dem MHC-Meisterteam von 2016 behielt die Nerven und verwandelte zum 3:2-Sieg für den neuen Meister Mannheimer HC.

Kleiner Trost für den entthronten Titelverteidiger Düsseldorf: Der Sonderpries für die beste Endrundenakteurin ging an DHC-Torhüterin Femke Jovy.

Foto: Markgraf

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