hero image

Rühr und Hayward als Dreifach-Torschützen, und Flottbek nimmt dem Meister einen Punkt ab

07. September 2024

Mit jeweils drei Treffern führten Christopher Rühr (Rot-Weiss Köln; Foto) und Jeremy Hayward (Club an der Alster) ihr Teams am Samstag zu ersten Siegen in der 1. Bundesliga Herren. Die große Überraschung gelang Aufsteiger Großflottbek, das Meister Mannheimer HC einen Punkt abnahm. Im einzigen Damenspiel des Tages entführte UHC Hamburg die Zähler in Berlin.

Die von Abgängen einiger Führungsspielerinnen geschwächten UHC-Damen hatten einige ihrer frisch in den Kader gekommenen Jugendspielerinnen direkt in die Formation fürs erste Spiel genommen. Marisa Fahning rechtfertigte das Vertrauen dann spätestens nach 15 Minuten, als die Jugendnationalspielerin eine Hundekurve in den BHC-Kreis lief. Ihren Querpass von der Grundlinie lenkte Berlins Johanna Franz unglücklich in den eigenen Kasten – 0:1. Obwohl die Hauptstädterinnen vor allem im dritten Viertel mächtig auf den Ausgleich drängten, blieb dieser aus. Für die Entscheidung sorgte dann drei Minuten vor Ende Cassandra Dick mit einer geschlagenen Ecke (57.) zum 2:0-Endstand zugunsten des UHC.

 

Auch auf männlicher Seite gab es das Duell zwischen BHC und UHC. Die Gäste gingen durch Neuzugang Luis Bernstein per Eckenschlenzer (9.) in Führung. In Unterzahl glichen die Berliner nach der Pause durch Tino Volkert aus (35.). Dass es bis zum Schlusspfiff beim 1:1 blieb, hatte der BHC auch seinem Pfostenglück zu verdanken. In der letzten Spielminute trafen die Gäste gleich zweimal ans Aluminium. Und das Pfostenpech setzte sich für den UHC dann im Shoot-out fort, weitere zwei Mal rettete das Torgehäuse die Berliner vor dem Einschlag. 6:5 gewann der BHC den Wettbewerb nach Toren von Poeschel (2), Dösch (2), Hummel und L.Schmidt und damit den zweiten Punkt. Für den UHC waren Sperling (2), Kloss (2) und Golden im Shoot-out erfolgreich.

 

Ein zweites Shoot-out gab es in Hamburg, wo Aufsteiger Großflottbeker THGC den amtierenden Meister Mannheimer HC sehr überraschend in die künstliche Entscheidung zwang. Der Liga-Neuling war durch Bennett Ness per Eckennachschuss (11.) in Führung gegangen, die Raphael Hartkopf jedoch schnell wieder ausglich (13.). Mit einem Doppelschlag durch Nico Reichert (38.) und Neuzugang Ben Hasbach (41.) setzte sich der ohne Gonzalo Peillat (wurde am Donnerstag Vater) nach Hamburg gereiste Favorit dann im dritten Viertel auf 1:3 ab, alles schien seinen normalen Gang zu gehen. Doch Flottbek hatte noch längst nicht aufgegeben. Erst verkürzte Niklas Plattenteich (E, 48.), dann egalisierte Neuzugang Nicolas Wellan (E, 52.). Ein bisschen Glück kam für die Hanseaten dazu, dass die Gäste noch einen Siebenmeter (55./Hartkopf) vergaben. Im Shoot-out ließ Mannheim dann nichts mehr anbrennen. Der eingewechselte TW Rafi parierte alle GTHGC-Versuche, während die MHC-Schützen Hartkopf, Fischer und Poljaric gegen den ebenfalls eingewechselten TW Byok zum 0:3-Endstand verwandelten. Doch auch über einen Punkt konnte sich Flottbek freuen.

 

In seinem ersten Vereinsspiel nach langer Verletzungspause feierte Christopher Rühr ein fulminantes Comeback. Der nach Abgang von Mats Grambusch zum neuen Rot-Weiss-Kapitän gewählte Angreifer führte sein Kölner Team nahezu im Alleingang zum ersten Saisonsieg. Beim 3:1 gegen den Crefelder HTC schoss Rühr alle drei RW-Treffer. Beim 1:0 (15.) halfen die beiden australischen Neuzugänge Zalewski und Govers durch erfolgreiches Pressing kräftig mit. Zwar konnten die Gäste unmittelbar nach der ersten Viertelpause durch Niklas Wellen das 1:1 (16.) markieren), doch Rühr machte mit zwei weiteren Feldtoren (37./48.) den Unterschied gegen einen Gegner, bei dem die beiden CHTC-Australier Sharp und Howard ebenfalls zu gefallen wussten.

 

Zu einem weiteren Bundesliga-Duell mit australischen Spielern auf beiden Seiten kam es in Hamburg. Dabei konnte Jeremy Hayward für den Club an der Alster seine beiden Kollegen im Trikot des Harvestehuder THC, Corey Weyer und Craig Marais, unterm Strich deutlich ausstechen. Hayward sorgte nach torloser erster Hälfte mit zwei verwandelten Strafecken (34./42.) für eine scheinbar sichere 2:0-Führung der Gastgeber. Doch auch Weyer verstand sich auf das Nutzen der Standardsituation und sorgte mit dem 1:2 (E, 48.) für einen Knick im Spiel. Plötzlich drängten die Gäste, die durch Neuzugang Alec von Schwerin (51.) den Ausgleich markierten und in der Schlussphase ein vermeintliches Ecketor zum 2:3 nur kurze Momente bejubeln konnten. Dann wurde der Nachschusstreffer durch Schneider korrekterweise durch die beiden Schiris wegen zuvor gefährlichen Spiels zurückgenommen. Die nächste bittere Pille für den HTHC folgte in der Schlussminute, als zunächst Alster-Rückkehrer Johannes Große noch eine Ecke herausgeholt hatte, die Hayward dann mit seinem dritten Einschlag zum 3:2-Endstand veredelte.

 

Erster Tabellenführer ist der Hamburger Polo Club. Der Vizemeister schlug den zweiten Aufsteiger Münchner SC standesgemäß mit 4:1. In Abwesenheit des Haupteckenschützen Kane Russell zeigte dessen neuseeländischer Landsmann Nic Woods, dass auch er mit dem Standard was machen kann. Woods markierte so das 1:0 (14.) und später das 3:1 (48.). Ein drittes Polo-Eckentor schoss Neuzugang Simon Quinders (54.) zum Endstand. Nikas Berendts hatte zwischendurch zum 1:2 (E, 35.) für die Gäste verkürzt. Davor schoss mit Tim Brand ein dritter australischer Spieler schon am ersten Bundesligaspiel ein Tor zum 2:0 (19.).

 

Foto: Kramhöller

Wir wollten drei Punkte, nicht zwei. Von daher sind wir enttäuscht vom Resultat. Flottbek hatte einen guten Spirit und war viel effektiver bei seinen Chancen als wir.

Andreu Enrich, Trainer Mannheimer HC